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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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von einem Chickenwing und schluckte. „Ja.“
    „Hast du jemals versucht, die Halluzinationen zu leiten? So wie einen Traum? Manche Menschen können das.“
    Ich dachte darüber nach. „Nein. Normalerweise verstehe ich, dass ich gerade im Dunkeln bin, aber ich versuche nicht, irgendetwas geschehen zu lassen. Was hätte das auch für einen Sinn?“
    Jen beugte sich vor und sah mich ernst an. „Wenn du kontrollieren könntest, was passiert, könntest du vielleicht auch bestimmen, wann du wieder aufwachst. Absichtlich, meine ich. Wenn du Einfluss darauf hättest, was passiert, könntest du es vielleicht beenden, wann du willst, anstatt darauf zu warten, dass es von alleine aufhört.“
    „Meinst du?“ Ich beugte mich auch vor. „Wie kommst du darauf? Ich habe diese Anfälle beinahe mein ganzes Leben lang und habe darüber noch nie nachgedacht.“
    Jen wackelte mit den Fingern und gab ein gespenstisches Heulen von sich. „Ich bin üüüüübersinnlich begabt.“
    Ich schlug sie mit einem Kissen. „Es könnte funktionieren. Meinst du, es klappt?“
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden“, erwiderte sie. „Du musst es ausprobieren.“

24. KAPITEL
    D as fühlt sich komisch an.“ Ich hatte es mir mit ein paar Kissen auf meinem Bett gemütlich gemacht und mir eine Decke über die Beine gelegt.
    Wir hatten Kerzen angezündet, und im Hintergrund spielte leise Musik. Ich fühlte mich wie bei einer Verführung, was es ja auch irgendwie war, nur nicht von meinem Körper, sondern von meinem Geist.
    „Pst. Wie willst du dir je sicher sein, wenn du es nicht ausprobierst?“
    „Ich habe noch nie zuvor versucht, eine Episode herbeizuführen. Im Gegenteil, normalerweise tue ich alles, um sie abzuwehren.“
    Jen, die in dem Sessel neben meinem Bett saß, schüttelte den Kopf. „Vielleicht ist es wie eine Hypnose. Die Macht der Einbildungskraft und so. Du hast gesagt, du kennst dich mit geführten Geistreisen und Meditation aus. Dann probier es damit. Nur versuchst du diesmal, wenn du in eine Halluzination gerätst, herauszufinden, wie du sie verändern kannst, damit du beim nächsten Ernstfall schneller wieder aufwachst. Ach, verdammt, was weiß ich.“
    Wir lachten. Ich gähnte. „Das ist verrückt.“
    „Na, dann beweg endlich deinen verrückten Arsch“, sagte Jen. „Ich könnte in diesem Moment meinem Freund heiße Sex-SMS schreiben, aber nein, ich sitze hier und versuche, dich ins Masturbations-Nirwana zu befördern.“
    „Okay, okay.“
    Die Minuten vergingen. Ich dachte, ich würde vielleicht einschlafen. Aber obwohl ich ein paarmal gähnte, döste ich nicht wirklich. Mein Bett war weich und bequem. Mein Kissen hielt mich. Schweigend führte ich mich durch meine Meditationspraxis.
    Und dann setze ich mich auf.
    Johnnys Bett. Das von damals. Zerknüllte Laken. Der Geruchnach Sex. Aus dem Badezimmer das Geräusch von fließendem Wasser.
    Ich stehe auf und flüstere laut: „Jen!“
    Keine Antwort. Ich sehe mich um, denke, dass mein Gehirn sie vielleicht mit in diesen Raum gebracht hat, aber sie ist nicht da. Ich versuche es noch einmal und ernte wieder nur Schweigen.
    Johnny tappt aus dem Badezimmer. Er trägt nur ein Handtuch um die Hüften, Wasser glitzert auf seiner nackten Haut, seine Haare sind aus dem Gesicht gekämmt und hängen ihm nass über den Rücken. „Emm? Hast du was gesagt?“
    „Nein. Nur … wie lange habe ich geschlafen?“
    „Ein paar Stunden?“ Er grinst. „Ich dachte schon, du würdest die Party verpassen.“
    „Wie könnte ich, hier ist doch immer Party.“
    Johnny geht ans Fenster und zieht den Vorhang beiseite, um in den Garten zu schauen. „Aber keine wie diese. Heute sind viele Leute hier. Große Namen. Sogar ein paar Promis.“
    „Sollte mich das beeindrucken?“
    Er sieht mich komisch an und löst das Handtuch, um sich die Haare trockenzurubbeln. Wie immer kann ich meinen Blick nicht von seinem Körper lösen. Er ist so schön. Die einzige Art von Kunst, die ich wirklich zu schätzen weiß.
    „Ich weiß nicht.“ Er zuckt mit den Schultern. „Wahrscheinlich nicht. Mir ist es jedenfalls nicht wichtig. Sie kommen her, um meinen Alkohol zu trinken, mein Essen zu verputzen, mein Dope zu rauchen und in meinem Pool zu ficken.“
    „Warum gibst du dann diese Partys, wenn du die Leute gar nicht wirklich magst?“
    Johnny lässt das Handtuch fallen und kommt zu mir herüber. Er zieht mich auf die Füße und schaut sich meine Klamotten an. Mein Tanz mit dem Teufel

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