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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Augen geschlossen. Er schlief. Träumte. Seine Lider zuckten, er stöhne leise.
    Verdammt . Es durchfuhr mich wie ein Blitz. Dieses Stöhnen war so sexuell aufgeladen, so voller Gier, ähnlich dem, das über meine Lippen schlüpfte. In dem Film träumte Johnny, aber ich war wach. Nicht in der Dunkelheit. Diese Hand auf meiner Klit war real. Es war meine Hand. Der sich langsam aufbauende Orgasmus,meine Bauchmuskeln, die sich anspannten, das war auch real. Das Bett unter mir, meine feuchte Hitze, die meine Finger überzog, als ich mich selber fickte, all das war real. Und als der Höhepunkt mich endlich mit sich riss, war auch er real.
    Gegen kurz nach fünf am Nachmittag traute ich mich vor die Tür; zu dieser Zeit fühlte es sich nicht mehr so verboten an, herumzulaufen, wenn ich doch krank im Bett liegen sollte. Der Spaziergang zum Mocha war gerade lang genug, dass die kalte Luft mein Blut in Wallung brachte. Nach dem vielen Trostessen tat mir die körperliche Anstrengung gut. Ich würde den Effekt mit einem Stück Kuchen und einem süßen Latte zwar sofort wieder zunichtemachen, aber das war mir egal. Ich brauchte Zucker und Koffein.
    „Hey.“ Ich warf Carlos einen kurzen Blick zu. „Wohnst du hier?“
    „Freier Internetzugang.“ Er zuckte mit den Schultern. „Spart mir um die fünfzig Mäuse im Monat. Das ist mehr als genug, um die Kosten für Kaffee und Donuts aufzuwiegen.“
    „Dann isst du offensichtlich nicht genügend Donuts und trinkst nicht genug Kaffee.“
    Er zuckte wieder mit den Schultern und zeigte auf seinen Laptop. „Wenn ich meinen Roman verkaufen kann, spendiere ich dir Latte bis ans Lebensende.“
    „Abgemacht.“ Ich zog meine Handschuhe aus und steckte sie in die Taschen meiner Jacke, die für dieses Wetter zwar nicht gemacht war, aber … nun ja, meinen Mantel hatte ich zusammen mit meiner Lieblingsjeans verloren. Ich schaute mich in dem fast leeren Coffeeshop um. „Wer war heute hier?“
    „Dein Freund nicht, falls du das gehofft hast.“ Carlos schenkte mir ein selbstgefälliges Lächeln.
    Ich ignorierte es. „Und Jen?“
    „Hab sie nicht gesehen. Aber du bist doch ihre beste Freundin, nicht ich.“
    Mit großer Geste zog ich mein Handy heraus und schrieb ihr eine SMS, ob sie vorhätte, noch vorbeizukommen. „Hast du überhaupt irgendwelche Freunde?“
    „Touché.“ Sein Grinsen wirkte wesentlich freundlicher.
    Ich erwiderte es und ging dann an den Tresen, um mir einen doppelten Latte mit weißer Schokolade und Pfefferminz zu holen und dazu ein Stück Kuchen. Ich konnte die Knöpfe an meiner Jeans förmlich protestierend aufschreien hören, aber das war mir egal. Zucker und Koffein hatten mir in der Vergangenheit schon bei Episoden geholfen, das war ein paar Extrastunden auf dem Hometrainer wert.
    Ich hatte mich gerade für einen Tisch im hinteren Bereich des Cafés entschieden, da vibrierte mein Handy. Ich dankte dem Schutzheiligen der Handys, dass ich mein kostbares iPhone nicht dabeigehabt hatte, als ich meine Klamotten verlor. Jen schrieb, dass sie auf dem Weg sei. Ich war mir nicht sicher, was ich ihr zu Nacht der hundert Monde sagen sollte. Genauso wie ich mir nicht sicher war, ob ich ihn mir noch einmal ansehen konnte. Vielleicht würde ich ihn ihr einfach leihen.
    Ich nippte an dem heißen, süßen Kaffee und pickte einen Zimtstreusel von meinem Kuchen. Dabei beobachtete ich die Leute. Das Mocha war dafür der perfekte Platz, weil es mitten im Herzen des Wohnviertels lag. Die Leute waren bunt gemischt, trendige Hipster standen hinter alten Frauen mit rotem Lippenstift und Leopardenmänteln. Ich sah ein paar bekannte Gesichter von meinen wenigen Ausgehabenden in der City. Harrisburg war eine kleine Stadt, auch wenn meine Mutter das Gegenteil behauptete.
    Als Jen endlich ankam, mit rosigen Wangen und funkelnden Augen, grinste sie mich so breit an, dass ich auch lächeln musste. Meinen Kuchen hatte ich schon aufgegessen, den Kaffee halb ausgetrunken. Beides hatte meine Lebensgeister geweckt; mein Körper summte, aber zum Glück roch ich keine Orangen. Die Welt drehte sich nicht. Und natürlich gab es auch keinen Johnny.
    Obwohl ich mir das so sehr wünschte. Selbst wenn ich dafür wieder in die Dunkelheit gehen musste. Der Gedanke erschreckte mich, doch wirklich überrascht war ich nicht.
    „Was ist los?“, fragte Jen, als ich aufstand und sie mit einer Umarmung begrüßte, die nur sehr guten Freunden vorbehalten war. „Du siehst verwirrt aus.“
    „Ich … Nein, mir

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