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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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halte, auf der Auktion so viel Geld gebracht hat. Die professionelle Rahmung hatte nichts damit zu tun. „Hat Ed das geschrieben?“
    „Ja. Er schreibt alle naslang irgendwelches Zeug irgendwohin.“
    Nach dem Tod des Künstlers ist alles mehr wert. Ed D’Onofrio hatte sich vor einigen Jahren umgebracht. Er schlitzte sich die Pulsadern auf und ertrank in einem Swimmingpool. Ich hatte seinem Tod keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ich wusste nur, dass er der Auslöser für den Zusammenbruch der Enklave war, nach dem die Mitglieder sich in alle Himmelsrichtungen verteilt und mehr oder weniger erfolgreich ihre eigenen Projekte verfolgt hatten.
    Mein Mund wird trocken. Ich schaue Johnny an. Es gibt noch ein Informationsfitzelchen, über das ich bei meiner Onlinerecherche gestolpert bin. Nach Eds Tod und dem Ende der Enklave war Johnny verschwunden.
    Einige Quellen behaupten, er habe sich aus lauter Trauer zurückgezogen. Andere sagen, dahinter habe mehr gesteckt. Er sei heroinsüchtig geworden und in eine Entzugsklinik gegangen, von der aus man ihn in eine Nervenheilanstalt eingewiesen habe. Die hätte er clean und trocken und, soweit man das beurteilen konnte, mental gesund verlassen, und kurz darauf hatte er angefangen, Kunst zu erschaffen, richtige Kunst, nach der die Kritiker sich alle Finger leckten. Für die Geschichte mit der Entzugsklinik und der Nervenheilanstalt habe ich nie eine Bestätigung finden können, aber Tatsache war, dass er in diesem Zeitraum zu einem anerkannten Künstler geworden war.
    Johnny setzt sich auf und nimmt mir das Foto und das Buch aus der Hand. Er legt beides zur Seite und zieht mich in seine Arme. „Mach dir jetzt keine Gedanken über solche Sachen.“
    In meiner echten Welt ist Flirten etwas, worin ich nie richtig gut war. Ich habe keine Probleme, mit Männern zu sprechen. Mein Problem ist eher, dass ich zu geradeheraus bin, zu praktisch, zu ehrlich. Das raffinierte Spiel, das meine Freundinnen mit potenziellen Lovern spielen, habe ich nie beherrscht. Ich bin mir nicht sicher, ob mir dadurch Verabredungen entgangen sind, aber ich habe mir mehr als einmal Schwierigkeiten eingehandelt, weil etwas weniger Offenheit angebrachter gewesen wäre. Wenn es um erste Dates geht, ist Ehrlichkeit nicht immer die beste Wahl.
    Hier jedoch, mit diesem Johnny mit den längeren Haaren und dem jüngeren Gesicht, entdecke ich meine Fähigkeit zu flirten. Ein Vamp zu sein. Ich spüre, wie mein Mund sich zu einem aufreizenden, sexy Lächeln verzieht, meine Augenbrauen sich leicht heben, meine Lippen sich öffnen. Einladend strahle ich ihn an.
    „Worauf soll ich meine Aufmerksamkeit denn dann richten?“ Sogar meine Stimme ist anders, irgendwie sinnlich.
    „Auf mich.“
    „Oh, wirklich? Auf dich?“
    Er nimmt meine Hand und legt sie auf seinen Schritt, wo er sie in langsamen Bewegungen über seinen härter werdenden Schwanz reibt. „Ja. Und zwar auf diese Stelle von mir.“
    Ich lache und rücke näher, um ihn rückwärts aufs Bett zu schubsen und mich auf seinen Schoß zu setzen. Ich halte seine Handgelenke fest und beuge mich vor, um ihn zu küssen, ziehe mich aber schnell wieder zurück, als er den Kuss erwidern will. Mit einem gespielten Knurren schnappt er nach mir.
    „Nein“, sage ich. „Nicht so schnell.“
    Johnny legt sich zurück, seine Augen blitzen, doch er versucht nicht, sich zu befreien – was er ohne Probleme könnte. „Was hast du mit mir vor?“
    „Was hättest du denn gerne?“
    „Alles, was du willst.“ Er grinst durchtrieben. „Und noch mehr.“
    Ich neige meinen Kopf, schaue ihn von oben bis unten an und werfe dann über meine Schulter einen Blick zu dem Buch, das er zur Seite gelegt hat. Ich lasse seine Handgelenke los und setze mich auf. „Ich will, dass du für mich posierst.“
    Er blinzelt, sein Lächeln verblasst. „Was meinst du?“
    „So wie auf den Fotos, Johnny. Ich möchte, dass du so für mich posierst.“
    „Willst du Fotos von mir machen?“ Er klingt leicht amüsiert.
    „Nein, ich habe keine Kamera.“ „Mich zeichnen?“
    Bei der Vorstellung lache ich laut. „Oh nein, auf keinen Fall.“
    „Also willst du mich einfach nur anschauen?“
    „Oh ja.“ Die Vorfreude lässt mein Herz schneller schlagen. „Und vielleicht noch ein paar andere Sachen. Aber ja. Dich anzusehen ist ein Anfang.“
    Ich gleite von ihm herunter. Johnny steht grinsend auf und stellt sich neben das Bett. Erst zieht er das T-Shirt über den Kopf und wirft es zu Boden. Er

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