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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Wimper zu zucken. Seltsam, wie das hier geht. Mit ihm.
    Seine Lider flattern. Er murmelt meinen Namen. Seine Hüften stoßen nach vorne, sein Schwanz pocht. Und Wunder über Wunder, ich komme auch. Ein überwältigendes Gefühl, das keine Ähnlichkeit mit meinen bisherigen Orgasmen hat.
    Ich fange an zu lachen.
    Da, auf den Knien, die langsam wehtun, und mit seinem Geschmack auf meiner Zunge, fange ich an zu lachen. Ich schmiege mein Gesicht an seinen weichen Schwanz und küsse ihn. Dann lasse ich mir von ihm aufhelfen und küsse ihn auf den Mund.
    „Emm, Emm, Emm“, sagt Johnny.
    „Mmhhm“, flüstere ich an seinem Mund. „Ich mag es, wenn du meinen Namen sagst.“
    „Emm“, sagt er erneut.
    Er schiebt mich rückwärts aufs Bett, aber bevor er mich hinlegen und die köstlichen Dinge mit mir anstellen kann, die ihm vorschweben, fliegt die Tür auf. Sandy kommt herein. Sie ist schon in voller Fahrt und hört auch nicht auf zu reden, als sie uns sieht.
    „Johnny, hör mal, ich muss mit dir reden.“ Sie stemmt die Hände in die Hüften.
    „Sandy“, erwidert Johnny mit der Stimme eines Mannes, dessen Geduld erschöpft ist. „Verpiss dich. Raus hier.“
    „Nicht, ehe du mir Geld gegeben hast.“
    „Was? Ich soll dir noch mehr Geld geben? Was ist mit den zweihundert Dollar passiert, die du letzten Monat von mir bekommen hast?“
    „Ich … ich warte draußen“, sage ich und entferne mich, obwohl er versucht, mich am Handgelenk zurückzuhalten.
    „Du bleibst“, sagt Johnny zu mir. Und an Sandy gewandt: „Du gehst.“
    Sie verschränkt die Arme vor der Brust und zieht einen perfekten Schmollmund. „Nein.“
    „Jesus, Sandy. Dafür kriegst du sie richtig, das weißt du hoffentlich.“
    „Hörst du das?“, sagt sie zu mir. „Das ist zu viel. Er bedroht mich. Was für ein Mann bedroht die Mutter seines Kindes? Das ist doch Schwachsinn. Komm schon, Johnny. Gib mir einfach ein bisschen Geld, und ich bin weg.“
    „Wofür brauchst du die Kohle überhaupt? Ich dachte, du wohnst bei deiner Mutter? Und ich gebe dir Geld für Kimmy. Sag bloß nicht, das hast du alles schon ausgegeben. Braucht das Kind vergoldete Windeln oder was?“
    „Ich brauche es einfach“, beharrt Sandy. Sie mustert mich mit einem kalkulierenden Blick. „Es ist wichtig.“
    „Für was?“
    „Für … eine Abtreibung“, sagt sie mit erhobenem Kinn. Ihre Lippen sind zu einer dünnen Linie verzogen, doch ihre Mundwinkel heben sich ein wenig, als könne sie sich das Lächeln nicht ganz verkneifen.
    Das scheint mir das richtige Stichwort für meinen Abgang zu sein. Nicht aus Eifersucht – wie könnte ich auf etwas eifersüchtig sein, das mein eigenes Gehirn mir vorgaukelt? Sondern weil mich das, was da zwischen ihnen passiert, nichts angeht. Ich will nicht da hineingezogen werden. Ich gehe in Richtung Tür. Ich habe keine aktive Kontrolle über das, was passiert, ich kann nicht eine Handvoll Fäden aufnehmen und sie zusammenweben oder auseinanderziehen so wie in einem echten Traum. Aber was ich nicht sehe, passiert auch nicht – das glaube ich zumindest.
    Johnny hält mich an meinem Arm zurück, lässt aber los, als er merkt, dass ich weitergehe. „Emm. Geh nicht.“
    Ich schaue ihn über meine Schulter hinweg an. „Doch, Baby, du musst das hier klären.“
    Das zu sagen erscheint mir richtig. Seine Augen leuchten auf. Er lässt mich ziehen. Ich gehe an Sandy vorbei, ohne sie auchnur eines Blickes zu würdigen. Frauen wissen, wie man einander auf diese Weise schneidet. Und auch wenn ich nicht eifersüchtig bin, habe ich trotzdem keinerlei Interesse daran, ihr Aufmerksamkeit zu schenken.
    Ich gehe durch die Tür.
    Dann stand ich in meinem Wohnzimmer.

15. KAPITEL
    W enigstens war ich dieses Mal nicht nackt.
    Ich atmete allerdings schwer. Mein Magen zwickte. Mein Kopf schmerzte so sehr, dass ich laut aufschrie und zur Couch hinüberstolperte, wo ich mich hinlegte und ein Kissen in den Arm nahm. Zum Glück drehte sich die Welt nicht, aber ich brauchte ein paar Minuten, bis ich mich beruhigt hatte.
    Ich setzte mich langsam auf. „Was zum Teufel …“
    Ich klang jämmerlich. Und so fühlte ich mich auch. Nicht so sehr körperlich. Die Schäden in meinem Gehirn verursachten mir niemals körperlichen Schmerz. Es war nicht mein Magen, nicht mein Kopf. Es war das Wissen, dass die Episoden immer schlimmer wurden, was vermutlich bedeutete, dass in meinem Gehirn irgendetwas unwiderruflich zerstört worden war.
    Und obwohl ich jeden Augenblick

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