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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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sank neben mir auf den Fußboden. „Mein Gott, Emm!“
    Er kniete sich vor mir hin und nahm meine Hände in seine; er rieb sie aneinander. Ich setzte mich hin, doch er drückte mich wieder in die Kissen zurück.
    „Was ist passiert?“ Mein Magen fühlte sich gar nicht gut an. Ich war mir sicher, er wusste es bereits.
    „Du bist in die Dunkelheit gegangen.“
    Mir fiel die Kinnlade herunter, als er die gleichen Worte benutzte, mit denen ich die Episoden beschrieb. „Was? Wie … wie lange?“
    „Fünfzehn Minuten. Mist.“ Johnny stand auf und ging wieder auf und ab. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, das ihm daraufhin in die Augen fiel. „Noch fünf Minuten länger und ich hätte den Notarzt gerufen.“
    „Oh Gott.“ Ich setzte mich hin und schwang meine Beine über den Rand der Couch. Dann schlug ich die Hände vors Gesicht und beugte mich vor, um die Gefühle zurückzudrängen, die über mich hinwegbrandeten.
    Ich spürte sein Gewicht neben mir. Seinen Arm um mich. „Du hast mir einen fürchterlichen Schreck eingejagt, Emm.“
    Nach einer halben Minute stand er auf und setzte sein Herumwandern fort. „Ich rufe einen Arzt.“
    „Nein!“ Ich schaute auf, Johnny blieb stehen. „Bitte nicht.“
    Vorsichtig setzte er sich wieder hin und nahm meine Hände in seine. „Emm … das muss ich aber. Du bist ausgegangen wie eine Kerzenflamme. Ich habe dich geschüttelt, aber du hast nicht reagiert. Ich habe deinen Namen gesagt. Nichts. Fünfzehn verdammte Minuten lang, Emm. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“
    Ich hörte, dass seine Stimme zitterte, und schaute ihm in die Augen. „Es tut mir leid. Aber bitte, Johnny, ruf nicht den Arzt an.“
    „Aber wenn da etwas ist …“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe es dir doch schon gesagt. Das passiert mir seit Jahren. Es gibt keine Behandlung. Und wenn du mich ins Krankenhaus bringst, machen sie nur alle möglichen Tests, bei denen sowieso nichts herauskommt.Außer dass ich meinen Führerschein abgeben muss. Ohne den kann ich aber nicht arbeiten. Und ohne Arbeit kann ich mir dieses Haus nicht leisten. Ich würde wieder bei meinen Eltern einziehen müssen …“
    „Pst“, sagte er. „Nein, das würdest du nicht.“
    Ich schüttelte den Kopf und kämpfte mit den Tränen. „Doch.“ „Ich fahre dich zur Arbeit.“
    Ich schluckte schwer. „Du bist ja nicht mal … Warum solltest du das tun?“
    „Damit du in Sicherheit bist“, sagte er. „Damit die anderen Menschen auf der Straße sicher sind.“
    „Nein, ich meine, warum solltest du so eine Verpflichtung eingehen? Warum würdest du mir helfen wollen? Wir hatten ein Date.“ Ich schaute ihn an. „Abgesehen von dem, was in der Küche passiert ist. Und davor hast du kaum mit mir gesprochen. Ich meine, ich denke, wir haben einigermaßen geklärt, warum, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du keinen Grund hast, dich so auf mich einzulassen. Mir so etwas zu versprechen.“
    „Dir zu helfen?“, fragte er und schob mir den Pony aus den Augen. „Warum sollte ich dir das nicht versprechen, Emm?“
    „Dass du mich zur Arbeit fährst?“ Ich lachte auf, ein kurzes, hartes Lachen, und stand auf. „Das ist keine Hilfe, das ist … Warum willst du mich beschützen?“
    „Was ist daran verkehrt?“
    Ich drehte mich zu ihm um. „Du kennst mich kaum.“
    Er öffnete den Mund, doch es kamen keine Worte heraus. Er schluckte und sah mich schmerzerfüllt an. „Wenn du mich dich nicht fahren lässt, rufe ich die 911 an und sage ihnen, dass ich dich bewusstlos aufgefunden habe. Sie werden jemanden herschicken, und du kannst versuchen, zu lügen, aber bei deiner Krankengeschichte … meinst du nicht, dass sie schnell dahinterkommen?“
    „Das würdest du nicht tun.“ Tränen sprangen mir in die Augen, und meine Kehle wurde eng.
    Johnny schaute mich ernst an. „Doch, das würde ich.“
    „Was für eine miese Nummer“, rief ich, obwohl ich wusste,dass er recht hatte. Das hier lief schon zu lange … Es war nicht richtig, dass ich mich und andere so gefährdete.
    „Ich weiß.“ Er streckte eine Hand aus und packte mein Handgelenk, um mich ein wenig näher an sich zu ziehen. „Ich weiß. Es tut mir leid. Aber es geht nicht anders.“
    Ich ließ ihn mich an seine Brust ziehen, und auch wenn ich es nicht wollte, fing ich an zu weinen. Er strich beruhigend über mein Haar, wieder und wieder, während ich die Augen schloss und mich an ihn drückte.
    „Aber du bist ja nicht mal …“ Ich schluckte

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