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Der Duft von Tee

Der Duft von Tee

Titel: Der Duft von Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Tunnicliffe
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Sorten Macarons gemacht, und sie sind alle gut geworden – bis auf die Chocolat Amer , was wirklich schade ist, da sie göttlich schmecken. Aber als sie aus dem Backofen kamen sahen sie wie Hüte aus, auf die sich jemand gesetzt hat. Ich habe diverse Kuchen. Und verschiedene Muffins. Die Muffins müssen nur im Ofen aufgewärmt werden, dann sind sie so gut wie frisch gebacken. Für die mit Karotten muss ich noch eine Frischkäseglasur machen, doch das kann auch bis morgen früh warten. Ich muss nur rechtzeitig aufstehen. Das heißt, wenn ich überhaupt schlafen kann.
    Mama, was ist, wenn niemand kommt? Diese Möglichkeit besteht durchaus. Ich habe sie Pete gegenüber nicht angesprochen, weil er dann nur mit finsterem Blick »Nun, daran hättest du früher denken müssen, Grace« sagen würde. Gestern Abend hat er mir über Steak und Gemüse einen Blick zugeworfen, und ich konnte seine Gedanken lesen, das schwöre ich. Er hat gedacht: Ist das wirklich ihr Ernst? Ich weiß, dass ich wie eine Wahnsinnige Geld ausgegeben habe, und er fragt sich, ob das ein Fass ohne Boden ist. Er bezweifelt wahrscheinlich, dass ich überhaupt etwas damit verdienen werde. Ich mag nicht darüber reden, weil ich mich dasselbe frage.
    Heute habe ich Linda im Supermarkt getroffen. Sie hat mich auf diese ganz spezielle Weise angelächelt, als sie mich gesehen hat. »Oh, mein Gott, ich habe dich gar nicht erkannt!« Nun, Mama, das war keine wirkliche Überraschung, denn ich hatte einen schäbigen, alten Overall an, das Haar zurückgebunden, und ich war staubig und schmutzig und habe wie ein altes Handtuch gerochen. In den letzten Wochen habe ich aufgehört, mich zu schminken, und die Falten und Sommersprossen sprießen nur so auf meinem Gesicht und jagen mir jedes Mal, wenn ich in den Spiegel sehe, einen Schrecken ein. Es ist die Mühe nicht wert, sich schön zu machen, wenn man ein Café eröffnet, das kann ich dir sagen. Manchmal wünsche ich mir, Macao hätte nicht die Größe eines verdammten Post-it-Zettels, sodass man jedes Mal, wenn man zum Supermarkt geht, in jemanden hineinläuft.
    Okay, Mama. Wünsch mir Glück. Ich habe Kängurus im Bauch und lege mich jetzt schlafen. Und wenn ich aufwache, ist der Tag gekommen, an dem ich das Lillian’s eröffne …
    Deine dich liebende Tochter
    Grace

L’Espoir – Hoffnung
    Provenzalischer Lavendel mit einer süßen Feigenbuttercreme
    Die Sonne versinkt am Horizont, orange und klebrig wie ein Lutschbonbon. Die Stühle sind auf den Tischen gestapelt, die Arbeitsplatten sauber gewischt. Das Essen ist im Kühlschrank, die Listen für morgen sind gemacht, die Fliesen geputzt. Ich nehme einen Stuhl von einem Tisch und stelle ihn auf den Boden, lasse meine müden Knochen darauf fallen und starre aus dem Fenster in das mangofarbene Licht.
    Nun. Es war gar nicht so schlecht.
    In Anbetracht der Tatsache, dass ich nur wenig Werbung gemacht habe, sind mehr Kunden gekommen als erwartet. Sicher, es gab Momente, in denen ich mir mehr zahlende Gäste gewünscht hätte. Für die neugierigen Gesichter, die durch das Fenster geguckt haben, aber nicht hereingekommen sind, habe ich trotzdem ein tapferes Lächeln aufgesetzt. Vielleicht trauen sie sich ja morgen. Oder übermorgen. Die Einnahmen aus der Ladenkasse passen leicht in meine Tasche. Zweihundert Patacas und ein wenig Kleingeld. Ich mag nicht einmal schätzen, was das für einen Stundenlohn ergibt. Wahrscheinlich habe ich als Kellnerin an manchen Abenden mehr Trinkgeld bekommen.
    Paul hat morgens hereingeschaut und mit einem Kollegen bei einem Kaffee über Baupläne diskutiert, die sie über zwei Tische ausgebreitet haben. Einen Milchkaffee und einen Cappuccino, danke. Linda ist nach der Schule mit ihren Kindern vorbeigekommen, sie haben Schokoladenbrownies zerpflückt; die Hälfte ist in ihren Mündern, die andere auf dem Boden gelandet. Sie hat gesagt, dass sie irgendwann in der Woche mit ein paar Freundinnen vorbeischauen und ihnen das Café zeigen will. Sie liiiebt die Einrichtung. »Das ist so stilvoll, Gracie!« Celine hat angerufen, um zu fragen, ob ich das Catering für einen Elternabend mit dem Thema »Französisch mit Spaß« übernehmen will, der nächste Woche bei ihr stattfindet. Ein paar Sandwiches, Macarons, nichts zu Ausgefallenes. Angesichts der Tatsache, dass sie selbst mit einem Koch verheiratet ist, weiß ich, dass der Auftrag ein Gefallen ist. Dann waren da drei chinesische Schulmädchen, von denen jede ein Macaron gekauft hat und die

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