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Der Duke, der mich verführte

Der Duke, der mich verführte

Titel: Der Duke, der mich verführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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besseren Blick auf ihre Beine vom Knie abwärts zu ermöglichen. Falls ihm nicht genügte, was ihr durchscheinendes Hemd ohnehin offenbarte.
    Bradford stieß einen Laut des Unmuts aus, gerade so, als ob etwas ganz und gar nicht stimme mit ihren Beinen, und mit einem Satz war er bei ihr, packte sie beim Kinn, damit sie ihn ansah. „Lass es wieder herunter“, verlangte er und bohrte ihr die Finger so fest in die Haut, dass es schmerzte. „Bedeck dich, bevor ich es tue.“
    Wie von der Tarantel gestochen ließ Justine ihre Chemise los und blickte ihn fassungslos an. Was war nur in ihn gefahren? Eines war klar: Lust konnte es kaum sein. Zudem konnte sie seine vernarbte Wunde nun zum ersten Mal aus nächster Nähe betrachten. Sie schluckte. Auf diese Seite seines Gesichts zu blicken, war, als schaue man in einen geborstenen Spiegel.
    Anstatt sich ihm zu entziehen, verharrte sie reglos und suchte in seinen Augen nach einer Antwort. „Weshalb bist du so wütend? Ich dachte, das würde dir gefallen.“
    Er zog die dunklen Brauen zusammen und lockerte seinen Griff ein wenig. Sacht strich er ihr über das Kinn, als wollte er ihre Haut besänftigen. „Du weißt nicht, was du da in aller Unschuld tust, Justine. Verzeih mir“, murmelte er. „Ich hätte nicht in diesem Ton zu dir sprechen sollen.“
    Justine meinte, ihren Ohren nicht zu trauen, doch konnte kein Zweifel mehr bestehen: Dies war nicht mehr der Bradford, den sie einst gekannt hatte. So düster und angespannt, wie er war; für ihren Geschmack viel zu ernst und zurückhaltend.
    Was um alles in der Welt hatte nur bewirkt, dass aus einer verspielten, abenteuerlustigen Seele das hier geworden war? Gewiss hatte es etwas mit seiner schrecklichen Verletzung zu tun. „Was ist da passiert? Was ist passiert, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind? Du hast dich sehr verändert. Früher warst du immer zu einem Flirt bereit.“
    Er nahm die Hand von ihrem Kinn, sah etwas freundlicher drein, wich jedoch nicht einen Deut zurück. „Es ist gut, dass ich mich verändert habe. Ich will nicht mehr der Mann sein, der ich einst war, den du einst gekannt hast. Diesem Mann mangelte es an Selbstbeherrschung und an Selbstrespekt.“
    Da musste sie erst einmal tief Luft holen, ehe sie etwas erwidern konnte. „Mal davon abgesehen, dass ihm der Ruf eines Libertins vorauseilte, war er doch alles, was ich mir von einem Mann wünschen konnte. Er war großzügig und charmant, geistreich und amüsant. Er verstand es, mich zum Lachen und zum Erröten zu bringen, und statt sich in einen Sessel zu setzen, wie es sich gehört, machte er es sich lieber auf dem Boden bequem. Ich war ganz vernarrt in ihn. Ich … eigentlich bin ich das noch immer.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie merkte, wie sie sich ihm aufdrängte. Mal wieder.
    In seine dunklen Augen trat ein lodernder Ausdruck, und ehe sie es sich versah, hatte er sie um die Taille gefasst und an sich gezogen, presste seine Hüften an die ihren, drückte sie fest an sich.
    Ihr stockte der Atem, als er seine Arme um sie legte und sie jedes bisschen von sich spüren ließ. Die verlockende Wärme seiner Haut, den steten Schlag seines Herzens – und die harte Wulst in seiner Hose, die sich in ihren von einem nassen Korsett eingeschnürten Bauch drängte.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihr Magen war wie zugeschnürt. Da sie noch nie eine intime Beziehung zu einem Mann gehabt hatte und noch nie so leidenschaftlich angefasst worden war, fand sie diese Berührung … empörend. Wenn nicht gar geradezu erregend.
    „Wenn du ihn wirklich gekannt hättest“, sagte er, hörbar angestrengt, „wage ich zu bezweifeln, dass du so sehr von ihm angetan gewesen wärst.“
    Die Anspannung seines Körpers ließ sie die Kraft erahnen, die er offenbar nur mühsam bändigen konnte.
    Das Blut rauschte Justine in den Ohren. Sie war hin- und hergerissen. Sollte sie sich von ihm losmachen oder sich dieser kraftvollen Umarmung hingeben? Ungeahnte, gar nicht mehr enden wollende Empfindungen bestürmten sie – was vielleicht auch erklären mochte, dass sie kein Wort dessen verstand, was er sagte. „Bradford, was …“
    Doch da ließ er sie los und trat so weit zurück, dass wieder schickliche Distanz zwischen ihnen herrschte. Unter dem offenen Hemd hob und senkte sich seine breite Brust, als würde auch er nach Atem ringen. Er zog sich seine Hose zurecht und fuhr sich mit zitternden Händen übers Gesicht, mied es alldieweil, sie anzusehen.
    Sie

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