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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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fuchtelnden Armen und flatternden Flügeln nach vorn, während das Metall in den Schuhabsätzen dafür sorgte, dass sie rasch verblutete.
    Jaelyn trat zurück und wartete, bis die Natur ihren Lauf genommen hatte. Sie war zutiefst erleichtert, dass sie das abscheuliche Wesen nicht aussaugen musste, um es zu töten.
    Der Nachteil war, dass es eine Ewigkeit zu dauern schien, bis die Bestie auf dem Fußboden zusammenbrach und der letzte Rest ihres Lebenssaftes in die Erde einsickerte.
    »Jaelyn, die Wachen kommen!«, rief Valla warnend.
    »Verdammt.«
    Da sie zu gut ausgebildet war, um Spuren zu hinterlassen, bevor sie sich sicher war, dass er wirklich tot war, beugte sich Jaelyn über den Mischling und suchte mit ihren Sinnen nach irgendeinem Anzeichen seiner Lebenskraft. Erst als sie überzeugt war, dass die Bestie tatsächlich tot war, zog sie das Hundehalsband aus und nahm den verzauberten Schlüssel heraus, der in jedes Schloss passte.
    Ein praktischer kleiner Gegenstand.
    Während sie sorgsam darauf achtete, die silbernen Gitterstäbe nicht zu berühren, schloss Jaelyn schnell die Zellentür auf und ließ sie aufschwingen. Sie war gerade erst in den Gang getreten, als Valla mit der Hand aus der Zelle griff, um mit den Fingern Jaelyns Schulter zu berühren.
    »Hilf mir.«
    Jaelyn erstarrte und weigerte sich verzweifelt, die verletzliche junge Frau anzusehen.
    Sie befand sich hier auf einer Mission. Und das bedeutete, dass sie nicht über den Luxus verfügte, sich Gedanken darüber machen zu können, was mit der Nymphe geschah. Schließlich war es so, dass der Addonexus sie jagen und töten würde, wenn sie es wagte, Valla bei der Flucht zu helfen. Nur, um Jaelyn eine Lektion zu erteilen.
    »Ich kann nicht.«
    »Bitte«, flehte die andere Frau. »Bitte verlass mich nicht!«
    »Ich …« Jaelyn kämpfte gegen ihren heftigen Impuls an, die verdammte Zelle aufzuschließen und die flehende Frau zu befreien. Nach allem, was sie wusste, konnte es sich durchaus um eine weitere Überprüfung ihrer Ausbildung handeln. »Ich habe keine andere Wahl.«
    »Natürlich hast du eine Wahl. Öffne einfach die Tür!« Vallas ersticktes Schluchzen versetzte Jaelyn einen Stich ins Herz. »Ich schwöre, ich werde dich nicht aufhalten.«
    »Du bist nicht Teil meiner Aufgabe.«
    »Aufgabe? Was für eine Aufgabe?«
    »Ich muss gehen.« Jaelyn machte sich auf den Weg zur Tür und versuchte verzweifelt, den Geruch der anderen Frau, die nach schrecklicher Angst stank, zu verdrängen.
    »Warte!«, rief die Nymphe. »Dann erlöse mich wenigstens aus meinem Elend!«
    »Nein.«
    »Jaelyn, ich flehe dich an!«
    Die Schreie folgten ihr, als sie aus den Kerkern und dann aus dem Auktionshaus floh.
    Sie folgten ihr in ihr Versteck beim Addonexus und quälten sie …
    Quälten sie unaufhörlich.
    Jaelyn erwachte mit einem leisen Fluch auf den Lippen und stand auf, um sich in der verlassenen Kirche umzusehen.
    Sie sagte sich, dass der Traum wohl das Ergebnis ihrer Nahtoderfahrung gewesen sein musste.
    Wenn sie keine Jägerin mit der Fähigkeit gewesen wäre, sich in so dichte Schatten zu hüllen, dass sie das Sonnenlicht für kurze Zeiträume aushalten konnte, wäre sie jetzt ein winziges Aschehäuflein in den nahe gelegenen Höhlen.
    Unter den gegebenen Umständen war es ihr aber gerade noch gelungen, aus der Höhle zu klettern und zu dieser Kirche zu rennen, bevor sie vor Erschöpfung zusammengebrochen war.
    War es da ein Wunder, dass sie in ihrem geschwächten Zustand von einem Albtraum gequält wurde, den zu verbannen sie sich so sehr bemüht hatte?
    Ja, das war eine bequeme Ausrede.
    Nur schade, dass sie selbst keinen Moment lang daran glaubte.
    Nicht, wenn sie wusste, dass die Gefühle der Schuld und der fast überwältigenden Reue, die sie verspürt hatte, als sie Valla zurückgelassen hatte, durch Ariyal neu geweckt worden waren.
    Sie hatte sich selbst nie vergeben, dass sie die Nymphe im Stich gelassen hatte, gleichgültig, welche Bestrafung der Addonexus sich auch für sie ausgedacht hätte.
    Wie konnte sie weiterleben, wenn sie den Mann verließ, der dazu bestimmt war, ihr Gefährte zu sein?
    Mit einem Schauder stieg sie über die Trümmer hinweg, mit denen der Boden des Hauptschiffes übersät war, und bahnte sich ihren Weg zum nächsten Fenster, das noch einige widerstandsfähige Scherben des ehemals so herrlichen Buntglasfensters aufwies.
    Es war nicht die rechte Zeit, um über ihre komplizierte Beziehung zu Ariyal nachzugrübeln.
    Nicht,

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