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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Seite, wodurch ihr die herrliche Mähne über die Schulter fiel. »Durftest du dir deinen Namen selbst aussuchen?«
    »Nein.« Jaelyn rieb sich geistesabwesend die wunde Haut an ihren Handgelenken. Sie würde Nahrung zu sich nehmen müssen, damit ihr Körper vollständig heilte. »Er wurde mir von meinem Erschaffer gegeben.«
    Die Nymphe trat näher an die Gitterstäbe heran. »Bist du verletzt?«
    Jaelyn ließ abrupt die Hände sinken. Eine Jägerin zeigte niemals eine Schwäche.
    »Ich werde mich wieder erholen.«
    »Wenn du trinken musst, gebe ich dir gerne einen Schluck von meinem Blut.« Die Frau hielt ihren Arm durch die Gitterstäbe. »Ich stehe nicht unter Drogen oder so.«
    Jaelyn runzelte die Stirn. Erneut suchte sie nach irgendeinem Anzeichen für einen Betrug. Warum war diese Frau so freundlich? Um Gottes willen, sie bot ihre Ader einer völlig Fremden an!
    Sie musste doch wohl niedrige Beweggründe haben, oder?
    Aber ganz egal, wie genau Jaelyn auch forschte – sie konnte nichts als Reinheit in der Seele der Nymphe finden.
    Seltsam beunruhigt wich die Vampirin zu ihrer Zellentür zurück, um einen Blick auf die weit entfernte Tür zu werfen.
    »Sind das alles Trolle?«
    »Wer?«
    »Die Wachen.«
    »Nein.« Der beißende Geruch von Vallas Angst lag schwer in der Luft. »Da gibt es mindestens zwei Kobolde und ein Rudel Höllenhunde, das die Ausgänge bewacht. Es gibt keinen Ausweg, falls du das denkst. Und wenn du es versuchst – dann tun sie dir weh.«
    »Es gibt immer einen Ausweg.«
    Jaelyns kühle Zuversicht verschlug der Nymphe einen Moment lang die Sprache. Dann gab sie ein gezwungenes Lachen von sich.
    »Na ja, ich nehme an, eine Frau wie du denkt einfach auf diese Art.«
    Jaelyn drehte sich um, um den neidischen Blick der anderen Frau aufzufangen. »Eine Frau wie ich?«
    Valla zuckte die Achseln. »Eine Kriegerin.«
    »Alle Frauen sind Kriegerinnen.«
    Valla verzog die Lippen. »Es ist schön, so zu denken.«
    Allein die Tatsache, dass es Valla gelungen war, zwei Wochen in den Kerkern eines Sklavenhändlers zu überleben, bewies ihre Zähigkeit, die sich mit der eines Soldaten messen konnte.
    Jaelyn unterdrückte jedoch das Bedürfnis, das zu betonen.
    Konzentriere dich, Jaelyn, Konzentration.
    »Wer hat hier die Leitung inne?«
    »Da gibt es einen Trollmischling, der verantwortlich für die Auktionen ist.«
    »Und sonst?«, fragte Jaelyn nach.
    »Da ist noch …« Valla rümpfte angewidert die Nase. »Etwas anderes.«
    Etwas anderes?
    Das war ja ein verdammt weites Feld.
    »Und was?«
    Valla dämpfte die Stimme, bis nur noch ein Flüstern zu hören war. »Ein Monster.«
    Jaelyn trat näher an ihre neue Bekannte heran und spürte, dass sie kurz davor war zu erfahren, was genau dafür sorgte, dass die Vampire verschwanden.
    »Ein Dämon?«, drängte sie.
    »Ich weiß nicht genau, was es ist, aber immer, wenn sie Vampire herbringen, kommt es aus dem Keller und schleppt sie nach unten.«
    Jaelyn blickte in die Richtung von Vallas ausgestrecktem Finger und erkannte die schwachen Umrisse einer Geheimtür in der Rückwand der Zelle.
    »Du weißt nicht, zu welcher Spezies es gehört?«
    Die Nymphe zuckte mit den Schultern. »Ich habe so was noch nie zuvor gesehen …« Ihre Augen weiteten sich abrupt, als mit einem Mal der Gestank von altem Leder in der Luft lag. »O nein, da ist es!«
    »Pst …«
    Jaelyn bedeutete der Nymphe durch Gesten, dass sie zu ihrem schmalen Feldbett auf der anderen Seite der Zelle zurückkehren solle. Sie selbst ging zum Tisch und kippte ihn um, wodurch der Kelch zu Boden fiel und sein abscheulicher Inhalt in den Lehmboden einsickerte. Dann ließ sie sich zu Boden sinken und streckte sich aus, als sei sie ohnmächtig geworden. Dabei achtete sie sorgfältig darauf, dass sie die Geheimtür im Blick hatte.
    Sie hatte ihre Position gerade erst zu ihrer Zufriedenheit arrangiert, als sich auch bereits die Tür langsam nach innen öffnete. Eine große Gestalt zwängte sich durch die Öffnung und betrat die Zelle.
    Jaelyn lugte unter ihren gesenkten Wimpern hervor und konnte einen angeekelten Schauder kaum unterdrücken.
    Das Wesen, eine scheußliche Kreuzung zwischen einem Gargylen und einem Oger, verfügte über eine dunkle, panzerähnliche Haut und eine Reihe von Stacheln, die von dem unteren Teil seines großen, unförmigen Kopfes nach unten über seine lederartigen Schwingen bis hin zur Spitze seines langen Schwanzes reichte. Seine kurzen Arme endeten in klauenbewehrten Händen,

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