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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Aussage nicht das Ende der Diskussion.
    Santiago begann zu vermuten, dass diese Frau selbst dann mit ihm diskutieren würde, wenn er behauptete, die Sonne ginge im Osten auf.
    »Wir verfügen über keinen Beweis dafür, dass es überhaupt eine Verbindung gibt.«
    »Daher die Suche.«
    »Habt Ihr denn keinen Respekt vor persönlichen Grenzen?«
    Mit einem verschmitzten Lächeln trat er auf sie zu und senkte den Kopf, bis seine Lippen beim Sprechen leicht die ihren streiften.
    »Nein.«
    Schauder der Lust durchzuckten ihn, und sein Körper spannte sich an. Er verspürte das primitive Bedürfnis, Nefri gegen die nächste Wand zu drücken und den Hunger zu stillen, der allmählich zu einer beharrlichen, überwältigenden Sehnsucht wurde.
    Sie erstarrte unter seiner leichten Liebkosung, als kämpfe sie selbst gegen ihre Dämonen der Begierde. Dann stemmte sie mit einer bedächtigen Geste die Hände gegen seinen Brustkorb und schob ihn beiseite.
    »Wenn Ihr mir folgt, führe ich Euch zu Gaius’Versteck.«
    Mit zielsicheren Bewegungen machte sie einen Bogen um ihn herum und führte ihn an den Marmorsäulen vorbei zu einer breiten Marmortreppe am Ende des Korridors.
    Santiagos Miene war finster, als er ihr folgte. Ihre Wirbelsäule unter diesem langen, seidigen Vorhang aus dunklem Haar mochte steif sein und ihre Muskeln unter den fließenden Gewändern angespannt, doch ihm war das reine feminine Verlangen nicht entgangen, das in ihren Augen aufgeflammt war, bevor sie ihn fortgestoßen hatte.
    Dios.
    Nefri, die verdammte Königin der Unsterblichen, bedeutete eine Komplikation, die er wirklich nicht brauchen konnte.
    Insbesondere nicht jetzt.
    Aber wann richtete sich Lust schon danach, ob der Zeitpunkt gerade stimmte?
    Denn das war es, das versicherte er sich selbst, während sie rasch die Treppe hinabstiegen. Lust, in Großbuchstaben.
    Alles andere wäre – einfach wahnsinnig.
    Als sie das untere Ende der Stufen erreicht hatten, führte Nefri ihn durch ein Gewölbe, dessen Decke Bilder griechischer Gottheiten zierten. Mitten im Raum befand sich ein Springbrunnen mit einer schwarzen Marmorstatue von Poseidon. Santiago nahm den muffigen Geruch uralter Bücher wahr, der aus einer nahe gelegenen Bibliothek drang, und den unwiderstehlichen Duft von Orchideen aus dem Badehaus, doch Nefri ging auf einen Korridor zu, der von den öffentlichen Räumlichkeiten fort und, so nahm er an, zum Wohnbereich hinführte.
    Immer noch setzte sie ihren Weg fort und bog in Gänge ein, die zunehmend kahler und gefährlich schmal wurden.
    Schließlich blieb sie vor einer Tür stehen und hielt inne. Ihr Widerstreben war deutlich zu erkennen. Doch dann öffnete sie die Tür und gestattete es ihm, über die Schwelle zu treten.
    Santiago, frei von hinderlichen Skrupeln, trat in die Mitte des Raumes und betrachtete zunehmend verwirrt das schmale Feldbett und die einfache hölzerne Truhe in einer Zimmerecke.
    Verdammt.
    Der Raum wirkte mit seinen schmucklosen Steinwänden und dem völligen Mangel an persönlichen Besitztümern wie die Zelle eines Mönches. Nicht einmal ein Teppich lag auf dem kalten Marmorboden.
    »Wie trostlos«, murmelte er.
    »Gaius ließ niemals den Wunsch nach materiellen Besitztümern erkennen«, betonte Nefri, doch Santiago spürte, dass sie über die spartanische Einrichtung ebenso verblüfft war wie er.
    »Nein, ihm war die Funktion stets wichtiger als die Form«, stimmte er ihr zu. Der ältere Vampir hatte Santiago oftmals wegen seiner Vorliebe für luxuriöse Dinge geneckt und behauptet, Santiagos Versteck passe besser zu einem verwöhnten Menschen als zu einem gefährlichen Raubtier. Grimmig verdrängte er diese Erinnerung und rief sich ins Gedächtnis, dass der Vampir, den er einst geliebt und respektiert hatte, nicht mehr gewesen war als bloße Einbildung. »Aber er pflegte die grundlegenden Annehmlichkeiten zu genießen«, fuhr er gepresst fort.
    »Wir alle verändern uns im Laufe der Jahre.«
    Santiago schnaubte, als er diese sanften Worte hörte. »Ihr meint die Entwicklung zu höheren Wesen?«
    Sie kniff die Lippen zusammen, weigerte sich aber erwartungsgemäß, sich aus der Ruhe bringen zu lassen.
    »Das ist nur bei einigen wenigen der Fall. Die meisten von uns tun lediglich ihr Bestes, um zu überleben.«
    »Sehr tiefsinnig, dulcita «, murmelte er und öffnete die Schranktür.
    »Einige Wahrheiten sind einfach.«
    »Wenn Ihr das sagt …« Santiago, der die Gewänder durchstöberte, die in einer ordentlichen Reihe im

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