Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Schrank hingen, vergaß, was er sagen wollte, als er auf dem schmalen Bord der Rückwand ein kleines Kästchen entdeckte.
Mit leicht zitternder Hand ergriff er den kunstvoll geschnitzten Gegenstand. Ein Gefühl, das er sich nicht eingestehen wollte, erfasste sein Herz.
Er nahm kühle Macht und den Duft exotischer Weiblichkeit wahr, als Nefri plötzlich neben ihm stand. Ihre ruhige Präsenz bedeutete für ihn eine überraschende Linderung seiner stürmischen Emotionen, die ihn zu überwältigen drohten.
»Was ist das?«
Er hielt das hölzerne Kästchen in die Höhe, das im Verlaufe vieler Jahre durch Finger abgenutzt worden war, die die aufwendigen Muster liebevoll gestreichelt hatten.
»Das schnitzte ich für Gaius, nur wenige Tage bevor er ging«, erklärte Santiago mit belegter Stimme.
Er fügte nicht hinzu, dass das Schnitzen des Kästchens seine Methode gewesen war, den grausamen Verlust von Gaius’ Gefährtin zu betrauern. Er hatte seinen Kummer in jede seiner Bewegungen strömen lassen und versucht, die Schönheit, die sie seinem Leben geschenkt hatte, einzufangen.
»Offensichtlich schätzte er es sehr«, meinte Nefri sanft.
Weshalb?
Weshalb sollte Gaius so gut auf dieses Geschenk achtgeben und gleichzeitig den Sohn ablehnen, der es für ihn geschaffen hatte?
Kopfschüttelnd öffnete Santiago das Kästchen. Er hob die Brauen beim Anblick des schweren, altmodischen Schlüssels, der im Inneren verborgen war.
»Ich frage mich, welches Schloss dieser Schlüssel wohl öffnet.«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
Santiago warf das Kästchen auf das Feldbett und begann nach einer Geheimtür zu suchen. Wenn es einen Schlüssel gab, dann musste es auch ein passendes Schloss geben, oder?
Als er im Schrank nichts finden konnte, untersuchte er den Fußboden und ging dann zu den Wänden über, indem er seine Hände über den glatten Marmor gleiten ließ.
Schließlich war er gezwungen zu akzeptieren, dass er mit seiner Weisheit am Ende war. Er wandte seine Aufmerksamkeit der wunderschönen Frau zu, die an der Tür stand und ihn mit eindeutigem Missfallen beobachtete.
Das war ja nichts Neues.
»Helft Ihr mir ein wenig?«
Sie kniff die Lippen fest zusammen. »Mir widerstrebt das Eindringen in die Privatsphäre einer anderen Person.«
»Ach ja?« Er trat direkt vor sie, und seine Miene war hart und warnend. »Widerstrebt Euch das Ende der Welt nicht?«
Ihre Blicke trafen sich zu einem stummen mentalen Kräftemessen. Dann fauchte Nefri resigniert.
»Ich hätte Euch niemals gestatten dürfen, durch den Schleier zu reisen«, murmelte sie.
»Zu spät.« Er strich mit der Hand über ihre Alabasterwange und genoss das Gefühl ihrer seidigen Haut. »Nun werdet Ihr Euch nie mehr von mir befreien können.«
»Ist das eine Drohung?«
Sie erwiderte seinen brennenden Blick mit kühler Gleichgültigkeit, aber sie konnte den winzigen Lustschauder, der sie bei seiner Berührung überlief, nicht vor ihm verbergen.
»Ein Versprechen«, antwortete er rau.
Und da war es erneut.
Jener kleine, verlockende Schauder.
Und dann huschte sie an ihm vorbei und deutete mit der Hand in eine bestimmte Richtung.
»Dort.«
Vollkommen erregt, wie er war, benötigte Santiago einen Au genblick, bis er erkannte, dass sie auf eine Tür zeigte, die scheinbar wie von Zauberhand in der Wand neben dem Feldbett aufgetaucht war.
Er forschte misstrauisch in ihrem Gesicht. In Salvatores Weinkeller hatte sie die gleiche Voodoomagie angewandt, um dort Kassandras Präsenz zu enthüllen. Damals war er zu beschäftigt damit gewesen, dafür zu sorgen, dass sie nicht vom König der Werwölfe und seinem Handlanger gefressen wurden, um nach ihren unerwarteten Kräften zu fragen.
Aber dieses Mal nicht.
»Was habt Ihr getan?«
Sie zuckte die Achseln. »Ich habe die Magie im Zimmer aufgehoben.«
Ihr Tonfall war gleichgültig. Als sei es vollkommen normal, dass eine Vampirin imstande war, eine magische Illusion zu zerstören.
Zum Teufel, die meisten seiner Brüder würden für ein solches Talent töten!
» Dios «, knurrte er. »Ein hübscher Trick.«
»Er funktioniert nur direkt um mich herum«, erklärte sie. »Und nur dann, wenn der Magienutzer nicht im selben Augenblick den Zauber wirkt.«
»Besitzt Euer gesamter Clan diese Fähigkeit?«
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Nur ich.«
Er trat auf sie zu, ohne den Blick von ihren dunklen Augen abzuwenden. »Weil Ihr etwas Besonderes seid?«
Sie wich zurück, versuchte dann jedoch die
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