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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Weg unbeirrbar fort, als werde er direkt von dem Kind kontrolliert.
    Und vielleicht war das auch tatsächlich der Fall, wie Jaelyn gezwungen war zu akzeptieren, als sie den unverwandten Blick aus den blauen Augen erwiderte, der eine beunruhigende Schläue erkennen ließ.
    Verdammt.
    Was sollte sie tun, was sollte sie nur tun?
    Die Vorstellung, den Säugling zurückzulassen, war undenkbar.
    Wenn es dem Fürsten der Finsternis gelang aufzuerstehen, dann war keine der Welten in Sicherheit vor der Hölle, die er entfesseln würde.
    Aber als sie das Kind erreichte und es aufheben wollte, begann sich der Nebel um den winzigen Körper zu verdichten und versperrte ihr den Blick auf das Baby.
    Jaelyn versuchte sich durch das zarte Hindernis hindurchzukämpfen, aber es fühlte sich an, als ob sie Wasser trete – viel Aktion, aber kein erkennbares Resultat. Sie murmelte ärgerliche Worte vor sich hin und umkreiste die Stelle, wobei ihr die Nackenhaare durch die elektrischen Energieimpulse, die von dem Nebel ausgingen, zu Berge standen.
    Irgendetwas geschah hier.
    Etwas sehr, sehr Bedeutendes.
    Und wenn sie ihre Pechsträhne bedachte, musste es auch sehr, sehr schlimm sein.
    Und das bedeutete, dass sie jetzt verschwinden musste.
    Sie wich zurück, während sie den Blick auf die Nebelwand gerichtet hielt, und wäre beinahe über den schnell verwesenden Kadaver des Zauberers gestolpert. Mit einem Schauder sprang sie beiseite, wodurch ihre Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment abgelenkt war.
    Als sie um den Leichnam herumging, erklang plötzlich ein silberhelles Lachen, und Jaelyn riss den Kopf hoch, um eine schlanke junge Frau zu entdecken, die nur wenige Meter entfernt von ihr stand.
    Sie war ein wunderschönes Wesen, mit langem, dunklem Haar, das sich über ihre nackte Haut ergoss, die den satten Farbton von Honig besaß. Jaelyn vermutete, dass sie, in menschlichen Lebensjahren gerechnet, siebzehn war. Sie verfügte über ein Paar gewinnender Grübchen und große, blaue Augen, die ihr erschreckend bekannt vorkamen.
    Augen, die ihr nur wenige Minuten zuvor aus dem Gesicht eines Säuglings entgegengeblickt hatten.
    Der Fürst der Finsternis.
    Höchstpersönlich.
    Die junge Frau schien sich über Jaelyns Entsetzen zu freuen und streckte in einer schmeichlerischen Geste die Hand aus.
    »Jaelyn«, schnurrte sie, und ihre Stimme war eine mächtige Waffe, die Jaelyn fast in die Knie gehen ließ. »Süße Vampirin, schließe dich mir an, dann werde ich dir jeden Wunsch erfüllen.«
    Das Bedürfnis, auf sie zuzugehen und die Hand zu ergreifen, die sie ihr hinstreckte, erwachte in Jaelyn und wuchs mit erschreckender Geschwindigkeit. Ihr Fuß tat bereits einen verräterischen Schritt vorwärts, dann aber kämpfte sie verzweifelt um die Kraft, sich von dem Zwang, den der Fürst der Finsternis auf sie ausübte, zu befreien.
    Schließlich war es ihre Verbindung zu Ariyal, die sie vor der sicheren Versklavung bewahrte.
    Jaelyn klammerte sich mit wilder Verzweiflung an das Gefühl seiner Präsenz in ihrem Herzen und beschwor die Vorstellung seines schmalen Gesichtes und der atemberaubend schönen Bronzeaugen, um sich von der Versuchung abzulenken.
    Mit einem Mal war sie von seinem Sein erfüllt, und sein warmer Kräuterduft lag beinahe greifbar in der Luft.
    Auf dem wunderschönen Antlitz der Kreatur zeugte ein leichtes Stirnrunzeln davon, dass diese spürte, wie ihr der Einfluss auf Jaelyn entglitt.
    »Vampirin, ich befehle dir, zu mir zu kommen.«
    »Nein.« Jaelyn schüttelte den Kopf. »Niemals.«
    Sie wirbelte auf dem Absatz herum und verschwand durch den Nebel, als ob ihr der Teufel auf den Fersen wäre.
    Und er war es ja auch.
    Hinter dem Schleier
    Wenn Santiago dumm genug war anzunehmen, er habe den Kampf gewonnen, brachte Nefri ihn rasch von dieser Wunschvorstellung ab.
    Obgleich sie ihn bereitwillig zu den heiligen Hallen des Großen Rates geführt hatte, weigerte sie sich, ihn hineinzulassen.
    Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und durchmaß den marmornen Korridor mit seinen Schritten, wobei seine Ungeduld stetig zunahm.
    Es war schlimmer als eine bloße Absage gewesen.
    Sie hatte den riesigen Raum mit den leuchtenden Lüstern und dem langen Ebenholztisch betreten, an dem ein Dutzend selbstgefällig wirkender Dummköpfe saßen, von denen er annahm, dass es sich um die Ältesten handelte, und dann hatte sie ihm rüde die Tür vor der Nase zugeschlagen.
    Santiago war ausgesperrt und konnte seitdem nur Däumchen drehen.
    Und die

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