Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
was sie durchgemacht hatten, nach allem, was sie geopfert hatten, war es trotzdem zu spät.
»Was ist passiert?«
»Nach Tearlochs Tod wurde der Zauberer sterblich. Ich habe nicht einmal über die Konsequenzen nachgedacht, als ich ihm eine Kugel in den Kopf schoss.«
»Jaelyn.« Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und versuchte die sie ergreifende Panik zu lindern. »Es wird alles in Ordnung kommen.«
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Er ist auferstanden. Oder sie. Oder was auch immer.«
Ariyal, der noch immer versuchte, ihre aufgeregte Erklärung zu verstehen, erstarrte, als plötzlich ein Gefühl der Elektrizität auf seiner Haut prickelte.
»Jaelyn«, flötete eine weibliche Stimme, die den Nebel mit Leichtigkeit durchdrang.
Mit einem Mal begriff Ariyal die Panik seiner Gefährtin. Allein diese Stimme reichte aus, um seinen Willen, von hier zu verschwinden, auszulöschen.
Jaelyn grub mit weit aufgerissenen Augen die Finger in seine Arme. »Kannst du uns von hier wegbringen?«
»Nicht von hier aus«, gestand er. »Wir müssen zum Eingang zurück.«
»Was für einen Unterschied macht das?«
»Die Barriere war dort dünner.« Er zuckte mit den Schultern und hoffte, sie bemerkte nicht, dass er sich einfach nur auf sein Glück verließ. »Vielleicht kann ich dort ein Portal benutzen, um uns von hier wegzubringen.«
Es sagte einiges über ihr Vertrauen in ihn aus, dass sie nicht zögerte, sondern seine Hand ergriff, um ihn durch den Nebel zu ziehen.
»Lass uns gehen.«
Vielleicht war es auch kein Vertrauen, dachte er ironisch und bemühte sich, mit ihrem beeindruckenden Tempo Schritt zu halten. Vielleicht war es die Tatsache, dass sie eine Heidenangst hatte und sich inständig wünschte, vor dem Monstrum im Nebel fliehen zu können.
Er konnte es ihr nicht verdenken.
Als die Macht des Fürsten der Finsternis sich entfaltete, überkam Ariyal das Gefühl, ihm werde die Haut abgezogen, und die Luft war so dicht, dass er kaum atmen konnte.
Jaelyn zögerte nicht, sondern lief weiter durch die verwirrenden Nebel, beinahe als kenne sie ihr Ziel ganz genau.
Das war eine Erleichterung, wenn man bedachte, dass er nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung hatte.
Auf dem Weg durch die sich permanent verändernde Landschaft verließ ihn sein Orientierungssinn.
Er konnte nur hoffen, dass seine Fähigkeit, ein Portal zu öffnen, nicht auf ähnliche Weise davon betroffen war.
Nachdem sie eine ganze Weile gelaufen waren, was sich für ihn anfühlte, als hätten sie bereits mehrere Kilometer zurückgelegt, begann Jaelyn endlich, ihr gnadenloses Tempo zu verlangsamen. Plötzlich hielt sie unvermittelt an.
Zum Jubeln bestand für Ariyal dennoch kein Anlass.
Jealyns Stirnrunzeln machte ihn darauf aufmerksam, dass sie nicht deshalb anhielt, weil sie ihre Eintrittsstelle erreicht hatten und sie kurz davor standen, der endlosen Hölle aus weißem Dunst zu entkommen, sondern weil etwas sie beunruhigte.
Sie blickte über ihre Schulter und rieb sich die Arme, als friere sie plötzlich.
»Bilde ich mir das nur ein, oder wird der Nebel dichter?«
Ariyal studierte ihre Umgebung, und sein Mut sank. »Das ist keine Einbildung.«
Sie knurrte frustriert.
Plötzlich erstarrten beide, denn sie erhaschten einen schwachen Geruch, der mit einem Mal in der Luft lag.
»Riechst du das?«, flüsterte sie.
»Werwölfe. Zwei Rassewölfe.« Er holte tief Luft und versuchte die flüchtigen Gerüche zu bestimmen, die so schnell verschwanden, wie sie gekommen waren. »Und sie kommen mir vage bekannt vor«, gab er zu. Allerdings war er nicht imstande, genau zu bestimmen, wo er den Rassewölfen schon einmal begegnet sein sollte. Er vermutete allerdings, dass er den Geruch aus der Zeit kannte, die er mit Tane und Laylah verbracht hatte. »Als hätten sich unsere Wege schon einmal gekreuzt.«
»Diese Sache wird einfach immer seltsamer und seltsamer«, murmelte Jaelyn.
Ariyal erstarrte, als der Geruch der Rassewölfe durch zwei andere ersetzt wurde.
»Und seltsamer«, meinte er und beugte sich zu ihr hinunter, um ihr die nächsten Worte direkt ins Ohr zu flüstern.
Er spürte ihre Anspannung, als sie den Kopf zurücklegte, um seinen warnenden Blick zu erwidern.
»Die magienutzende Wolfstöle.« Ihre Stimme war genauso leise, und in dem unheimlichen Licht waren ihre Fangzähne deutlich zu erkennen.
Ihre Erinnerungen an die Wolfstöle weckten in ihr nicht gerade ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit.
»Und ein
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