Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Zweifel wirkte er einen scheußlichen Zauber, indem er sich darauf verließ, dass seine magischen Fähigkeiten ihn beschützten. Unglücklicherweise war er aber noch nie mit der Schnelligkeit einer Jägerin in Berührung gekommen. Bevor er seinen Sprechgesang beenden konnte, war Jaelyn schon bei ihm und riss ihm die Zunge aus dem Mund.
Die Wolfstöle erstarrte im Schock und hielt den Blick gebannt auf das lange, blutige Stück Fleisch geheftet, das sie in den Händen hielt. Dann wirbelte der Mann mit einem erstickten Entsetzensschrei auf dem Absatz herum und versuchte zu fliehen. Jaelyn ließ ihm ein paar Sekunden Vorsprung, in denen er hoffen konnte, ihr tatsächlich zu entkommen, bevor sie ihren Fuß in seinen sich entfernenden Rücken rammte und ihn gegen den nächsten Baum schleuderte.
Er glitt mit dem Gesicht voran zu Boden, und seine Arme und Beine bewegten sich heftig in einer Mischung aus Schmerz und Panik.
»Ich habe dich ja darauf hingewiesen, dass ich mich für die harte Art entschieden habe«, spottete sie und ließ die Zunge neben seinem Kopf fallen. Irgendwann würde seine Wunde heilen, aber vorerst verursachte sie ihm wohl beinahe unerträgliche Schmerzen. »Hör mir ganz genau zu. Ich werde dir ein paar Fragen stellen. Du wirst für Ja nicken und für Nein den Kopf schütteln. Das ist alles ganz einfach. Oh …« Sie beugte so weit zu ihm hinunter, dass er ihre tödlichen Fangzähne sehen musste. »Und für jede Lüge werde ich dir einen anderen Körperteil abreißen. Verstanden?«
Er drückte sich gegen das Unterholz, als wünsche er sich, in dem harten Boden zu versinken.Aber sein hastiges Nicken überzeugte sie davon, dass er bereit war zu kooperieren.
»Warst du für die Zombies verantwortlich?« Die Wolfstöle zögerte kurz, nickte dann aber. Sie tätschelte dem Kerl den Kopf. »Guter Junge. Hält sich der Rest deines Rudels in der Nähe auf?« Der Mann zögerte erneut und nickte dann wieder. »Sind das alles Wolfstölen?«, fragte sie, da sie sich sicher war, eine Präsenz am Waldrand wahrzunehmen, die sie aber nicht näher bestimmen konnte.
Das beunruhigte sie beinahe so sehr wie eine Wolfstöle, die Zauber wirken konnte.
Rätsel verhießen in der Dämonenwelt nie etwas Gutes.
Er begann den Kopf zu schütteln, doch bevor sie ihn über die Mitglieder seiner Gruppe aushorchen konnte, durchdrang ein Gewehrschuss die Stille.
In einem Tempo, das jeglichen physikalischen Gesetzen trotzte, gelang es Jaelyn, dem Projektil, das direkt auf ihre Brust zuschoss, auszuweichen. Dennoch streifte es ihre Schulter und hinterließ einen durchdringenden Schmerz, der ihr bewies, dass die Kugel aus Silber bestand.
Verdammt.
Der Geruch einer Wolfstöle in ihrer Nähe stieg ihr in die Nase. Zweifellos handelte es sich um den Schützen. Und dieser so seltsam gedämpfte Geruch kam immer näher.
Einen Moment lang dachte sie darüber nach, die verwundete Wolfstöle als Geisel zu nehmen. Sie zweifelte nicht daran, dass sie dem Mann mit den richtigen Worten und vielleicht durch das Ausreißen einiger anderer Körperteile alle Informationen entlocken konnte, die sie brauchte.
Aber leider war sie sich nicht sicher, was da in der Finsternis auf sie lauerte. Vielleicht war es nur eine Hexe mit einem Amulett oder etwas, das kürzlich aus den Eingeweiden der Hölle ausgespien worden war. Und es war auch möglich, dass Ariyal verletzt war. Nein, dieses Risiko konnte und durfte sie einfach nicht eingehen.
Es war höchste Zeit, schnellstens von hier zu verschwinden.
Tearloch spürte das Kribbeln von Magie, bevor er die Höhle betrat und Rafael entdeckte, der über einer flachen Wasserlache stand, die sich mitten auf dem Fußboden befand.
»Dummköpfe«, murmelte der Geist angewidert. »Weshalb müssen sie stets Zombies beschwören?«
Tearloch durchquerte die Höhle, um argwöhnisch die Bilder anzustarren, die im Wasser reflektiert wurden. So gelang es dem Zauberer, über genügend Macht zum Wahrsagen zu verfügen. Ein praktisches Kunststück, aber ein Geist sollte eigentlich nicht in der Lage sein, es zu beherrschen.
»Was zum Teufel geht hier vor?«, krächzte der Sylvermyst.
Rafael deutete mit einem knochendürren Finger auf die Tür. »Wir wurden verfolgt.«
Tearloch unterdrückte sein Unbehagen angesichts von Rafaels Kräften und beugte sich vor, um einen prüfenden Blick auf die Szene zu werfen, die sich wie ein nasser Film im Wasser vor ihm entwickelte.
»Ariyal«, murmelte er. Er erkannte seinen Prinzen
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