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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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aufhalten musste, nur für den Fall, dass es Jaelyn nicht gelang, ihre Mission zu erfüllen.
    Ariyal unterdrückte das Gefühl der Angst, das in ihm aufstieg und ihn abzulenken drohte, und kniete sich auf den Boden neben den großen Spalt, der durch die ganze Höhle verlief. Was auch immer den Gang unter ihm zerstört hatte, hatte diesen Fußboden beinahe in zwei Teile geteilt. Eine unbedachte Bewegung, und er bräche zusammen.
    Wie er gehofft hatte, konnte er mit Leichtigkeit die Geräusche seiner Stammesangehörigen vernehmen, die sich bemühten, die Felsbrocken wegzuräumen, die ihnen den Weg versperrten.
    Mehrere qualvolle Minuten lang hörte Ariyal nichts außer dem Geräusch von Steinen, die über andere Steine schabten. Er machte sich keine Sorgen, dass seine Präsenz bereits in den Gängen zu spüren war. Immerhin wollte er ja Aufmerksamkeit erregen, damit niemand bemerkte, dass der Säugling verschwunden war.Aber er war dem Geheimnis, warum seine Stammesangehörigen sich durch den Schutt hindurchgruben, kein Stück nähergekommen.
    Doch dann, als habe irgendeine freundliche Gottheit sich entschieden, seiner schwarzen Seele Gnade zu gewähren, hallten endlich Stimmen durch die Luft.
    »Warum arbeitest du nicht?«, fragte eine männliche Stimme grob.
    »Ich bin ein Soldat, kein verdammter Maulwurf«, erwiderte ein anderer Mann mit deutlichem Widerwillen in der Stimme. »Wenn der Zauberer den Tunnel ausgeräumt haben will, warum macht er es dann nicht selbst?«
    Ariyal erkannte die beiden Sylvermyst mühelos als Elwin und Toras. Das war nicht weiter überraschend. Beide hatten ihre Frauen an Morganas Eifersucht verloren. Sie hatten nie einen Hehl aus ihrer Bitterkeit gemacht oder aus der Tatsache, dass sie Ariyal für den Tod ihrer Gefährtinnen verantwortlich machten.
    »Sprich leiser«, krächzte Elwin.
    »Sonst was?«
    Ariyal konnte den Schauder des Mannes spüren. »Ich glaube nicht, dass einer von uns das herausfinden will.«
    Toras knurrte frustriert. »Als Tearloch uns die Rückkehr des Fürsten der Finsternis versprochen hat, erwähnte er nicht, dass wir einen Altar würden ausgraben müssen, der unter einer Tonne Gestein begraben ist. Oder dass wir unsere Befehle von einem Gespenst entgegennehmen müssen, das besser in der Hölle geblieben und dort verschmort wäre.«
    Ariyal verzog die Lippen.
    Eine Meuterei braute sich zusammen.
    Wusste Tearloch, dass er Gefahr lief, seine wenigen Stammesangehörigen zu verlieren?
    »Je eher wir den Altar freilegen, desto schneller kann der Zauberer die Auferstehung vollenden, und umso schneller kann er verbannt werden«, murmelte Elwin.
    »Vorausgesetzt, dass Tearloch die Kontrolle nicht komplett verloren hat«, betonte Toras mit düsterer Stimme.
    »Verdammt. Lass uns weiterarbeiten.«
    Die Stimmen verklangen, und Ariyal lehnte sich zurück.
    Altar?
    Das ergab einen Sinn.
    Die Personen, die den Fürsten der Finsternis anbeteten, verwendeten häufig Altäre, um ihre Opfer darzubringen. Das Blut fungierte als Verbindungsweg und gestattete es ihnen, die Mauern dünner werden zu lassen, die sie von ihrem bösen Herrn und Meister trennten.
    Offenbar benötigte Rafael seinen Altar, um die Zeremonie zu vervollständigen.
    Mehr Informationen brauchte Ariyal nicht.
    Er warf seinen Bogen beiseite und schob die Finger in den Spalt. Der Fels schabte ihm die Haut ab, aber er ignorierte das Blut, das seinen Griff abrutschen zu lassen drohte, und zog mit aller Kraft.
    Er war kein Troll, der imstande war, mit seiner rohen Gewalt einen Tunnel durch Fels zu graben, doch der Boden war bereits instabil, und der präzise Druck an der schwächsten Stelle ließ den Stein unter seinen Füßen nachgeben.
    Ariyal hob seinen Bogen auf und lief auf den äußeren Tunnel zu. Er sprang über den Abgrund, der sich unvermittelt klaffend auftat, als die Höhlendecke erschreckenderweise immer schneller zusammenbrach. Zum Teufel, er hatte einen kleinen Einsturz erwartet, keinen Erdrutsch!
    Er schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass es seinen Brüdern gelingen möge, sich in Sicherheit zu bringen. Auch wenn sie sich versündigt hatten, hoffte er, dass sie irgendwann die Vergangenheit hinter sich lassen und als Stamm wieder zusammengeführt werden konnten. Es gab zu wenige von ihnen, als dass sie zulassen durften, von belanglosen Ressentiments auseinandergerissen zu werden.
    Dann waren alle Gedanken an seine Brüder vergessen. Endlich hatte er wieder festen Boden unter den Füßen und suchte einen

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