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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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allein in der Finsternis stehen zu bleiben.
    Sie wusste nicht das Geringste über Männer, aber sie wusste immerhin so viel, dass man einem tödlichen Raubtier keinen Stoß versetzte, wenn es dabei war, sich seine Wunden zu lecken.
    Selbst wenn es nur oberflächliche Verletzungen waren.
    Schließlich war Ariyal kein Vampir.
    Und sie bezweifelte, dass Sylvermyst sich ihr Leben lang mit einer anderen Person verbanden.
    In einem Tag oder zwei würde sie für ihn eine schlechte Erinnerung sein, über die er wie über die Erinnerungen an Morgana le Fay hinwegkommen musste.
    Indem sie sich selbst sagte, dass dies genau das war, was sie wollte, stand Jaelyn regungslos da. Sie hatte das Gefühl, als könne die leichte Sommerbrise sie in eine Million Stücke zerbrechen.
    Als sie so dastand, verlor sie jedes Zeitgefühl. Aber plötzlich zerstörte der Geruch von Blut in der Ferne ihren heftigen Anfall von Selbstmitleid.
    Was zum Teufel …
    Sie eilte an den Nebengebäuden vorbei zu einem kleinen Teich am Fuß des Hügels, bevor sie erkannte, dass das Blut, das sie roch, nicht Ariyal gehörte, sondern einem Wildschwein, das Ariyal offenbar geopfert hatte, um die Macht seiner Klinge zu vergrößern.
    Ihre Panik ließ nach, nicht jedoch ihr Bedürfnis, Ariyal aufzusuchen und sich zu vergewissern, dass er unverletzt war.
    Es war ein Drang, der gegen jede Logik verstieß.
    Jaelyn sprang über den durchhängenden Stacheldrahtzaun und lief immer weiter, ohne anzuhalten, bis sie schließlich neben dem Sylvermyst kniete. Ariyal kauerte am Wasser und wusch sich das Blut von den Händen.
    Er wandte nicht den Kopf. Tatsächlich weigerte er sich hartnäckig, ihre Ankunft überhaupt wahrzunehmen, als er das Wasser von seinen Händen schüttelte. Dann erhob er sich und hielt sich sein Schwert über den Kopf. Die Klinge war weiß glühend vor Magie.
    »Was tust du da?«, fragte Jaelyn törichterweise.
    Ihr war jedes Mittel recht, um die furchtbare Stille zu durchbrechen.
    Er hielt den Blick fest auf das Schwert gerichtet, während er damit langsam in einem geübten Muster die Luft durchschnitt.
    »Ich bereite mich auf den Kampf vor.«
    Sie beobachtete seinen anmutigen Tanz, als er das uralte Sylvermyst-Ritual durchführte, und ihr Herz zog sich zusammen, allein durch den Anblick seiner Schönheit.
    Sein Haar schimmerte in herbstlichen Farben, sein fein geschnittenes Gesicht trug die Züge eines Kriegers, und sein Körper war zu einer eleganten Waffe geschliffen.
    Erst, als er das Ritual beendet hatte, richtete sich Jaelyn auf und straffte die Schultern, um sich auf einen weiteren Machtkampf vorzubereiten.
    Während ihres wilden Laufes den Hügel hinunter hatte sie eine Entscheidung getroffen, und jetzt würde sie sich nicht abweisen lassen. Selbst wenn das zwangsläufig einen noch größeren Keil zwischen sie treiben würde.
    »Es ist nicht nötig zu kämpfen«, entgegnete sie.
    Er steckte sein Schwert in die Scheide. »Das hoffe ich, aber wir beide wissen genau, dass wir nicht so viel Glück haben werden.«
    »Ich könnte unserem Glück nachhelfen.«
    Er drehte sich um und sah ihren störrischen Gesichtsausdruck, während seine eigene Miene vollkommen frei von Emotionen war.
    »Und wie?«
    Sie unterdrückte ihren Anflug von Schmerz. So musste es sein.
    Streng professionell.
    »Ich besitze die Fähigkeit, die Höhlen zu betreten und zu verlassen, ohne wahrgenommen zu werden«, rief sie ihm ins Gedächtnis. »Sobald ich mich in Schatten gehüllt habe, wird niemand mehr in der Lage sein, meine Bewegungen zu verfolgen, nicht einmal der Zauberer. Es ist besser, wenn ich nach dem Kind suche.«
    Er schüttelte den Kopf, bevor sie überhaupt geendet hatte. »Nein.«
    Sie zog die Brauen zusammen. »Hast du vergessen, dass auf dem Kind ein Zauber liegt, der verhindern wird, dass du überhaupt imstande sein wirst, es zu berühren?«
    »Ich werde mir etwas ausdenken.«
    »Aber …«
    »Ich sagte Nein.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn wütend an. »Warum bist du so halsstarrig?«
    »Es ist zu gefährlich.«
    »Verdammt.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu und stieß ihm den Finger gegen die nackte Brust. So viel dazu, diese Angelegenheit streng professionell zu handhaben … Mit einem Mal war sie so wütend, dass ihre Fangzähne pulsierten. »Es tut mir leid, wenn es deinen männlichen Stolz verletzt, dass ich keine hilflose Frau bin, die einen großen, starken Mann braucht, der auf sie aufpasst, aber so bin ich nun einmal. Ich

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