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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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nicht weiter darüber nachdenken. Aber leider ist die Welt sehr viel komplizierter.«
    Darragh war offensichtlich überfordert. Hilfesuchend sah er Hart an.
    »Sie bittet dich, darüber nachzudenken, was du tust«, sagte Hart. »Deinen Verstand zu benutzen, nicht dein Gefühl.«
    »Vermutlich hat man ihm nicht gesagt, dass er einen Verstand hat«, meinte Eleanor traurig. »Mein Vater sagt, dass das bei so vielen das Problem ist. Man sagt ihnen, dass sie es nie zu viel bringen werden, und weil sie das glauben, wird es wahr. Aber der menschliche Verstand ist ziemlich vertrackt, ganz egal, in welchen Körper er geboren wurde.« Eleanor tippte mit den Fingerspitzen an Darraghs Kopf, an eine Stelle über seinem linken Ohr. »So viele Gedanken gibt es dort drinnen, und jeder eröffnet große Möglichkeiten. Man muss ihnen nur folgen.«
    Das war es – Eleanor lächelte den Jungen an, ihre Fingerspitzen berührten sein Haar. Darragh sah in ihre blauen Augen und war geschlagen.
    Eleanor strich ihm mit einer mütterlichen Geste über das Haar. »Was wirst du mit ihm machen, Hart?«
    »Ihn nach Amerika zu seiner Schwester schicken«, sagte Hart.
    Fellows auf der anderen Seite des Zimmers erhob sich alarmiert. »Nein, das werden Sie nicht tun. Er hat auf Sie geschossen und Ihre Frau verletzt. Dafür muss er in Arrest und vor Gericht gestellt werden.«
    »Seine Kumpane werden ihn niemals so lange am Leben lassen«, entgegnete Hart. »Er bleibt bei mir, ich beschütze ihn, und er sagt mir jedes noch so kleine Detail über seine Freunde und wo ich sie finden kann.«
    »Ich werde sie nicht verraten«, sagte Darragh rasch.
    Hart sah ihn streng an. »Du wirst. Als Gegenleistung gehst du nach Amerika und vergisst alles über geheime Organisationen. Such dir eine ehrliche Arbeit und habe ein langes und glückliches Leben.«
    Fellows kam zu ihnen. »MacKenzie, das Gesetz ist nicht dazu da, dass Sie es in die Hand nehmen. Ich muss alles über diese Kontakte erfahren. Ich kann nicht zu meinem Chief Inspector zurückkommen und ihm sagen, dass ich zugelassen habe, dass Sie einen gewalttätigen Kriminellen mit einem Handschlag nach Amerika geschickt haben.«
    »Ihnen ist doch klar, dass sein Leben nichts mehr wert sein wird, wenn er uns erst einmal gesagt hat, was wir wissen müssen«, wandte Hart ein. »Wenn seine Kumpane ihn sich nicht holen, wird er nach Newgate kommen und wegen Verrats gehängt oder erschossen werden.«
    »Ihn damit zu belohnen, ihn nach Amerika zu seiner Schwester zu schicken, wird ihn nicht unbedingt auf den rechten Weg bringen, oder?«
    Eleanor mischte sich ein, ehe Hart darauf etwas erwidern konnte. »Niemand wird ihn hängen, Mr Fellows. Er ist noch ein Junge. Er ist nicht mehr als ein Abzug, wie eine Verlängerung der Pistole. Ich bin bereit, ihm eine Chance zu geben, wenn er hilft, jene zu finden, die Harts Tod wollen.«
    Darragh hatte während des Wortwechsels schweigend dagesessen, Angst stand in seinen Augen. Hart sah, dass dem Jungen zu dämmern begann, auf welche Weise er benutzt worden war. »Ich bin kein Abzug«, sagte er mit unsicherer Stimme.
    Eleanor strich ihm wieder übers Haar. »Am besten ist, du ziehst den Kopf ein und sagst nichts. Oder Inspektor Fellows wird dich in einem Gefängniskarren von hier wegbringen. Deine einzige Chance ist, zu tun, was Seine Gnaden dir sagt.«
    Darragh blinzelte die Tränen zurück. »Aber ich … kann es nicht sagen.«
    »MacKenzie«, sagte Fellows gereizt, »ich verstehe Ihre Taktik. Ich bewundere Sie auch dafür, aber Sie werden mich meinen Job kosten.«
    »Dazu wird Hart es niemals kommen lassen.« Eleanor lächelte erst Fellows, dann Hart süß an. »Oder?«
    »Nein«, sagte Hart. »Das Innenministerium wird bald mir unterstehen, Fellows. Sie werden Ihren Job behalten. Besonders wenn Sie dabei behilflich sind, eine geheimes Lager der Fenier aufzuspüren.«
    »Dann ist es beschlossen«, erklärte Eleanor. »Vielleicht solltet ihr Darragh einen Tee zu trinken geben, bevor ihr mit der Befragung beginnt. Er sieht fix und fertig aus.«
    Hart legte die Hand unter Eleanors Arm und hob sie vom Stuhl. »Du bist es, die fix und fertig aussieht. Dem Jungen wird es gutgehen. Du wirst zurück ins Bett müssen.«
    »Ich bin recht müde.« Sie schwankte, und Hart legte den Arm um ihre Taille. »Du musst mir dein Wort geben, dass du ihm nichts tun wirst«, sagte sie.
    »Ihm wird kein Haar gekrümmt werden. Fellows, passen Sie hier auf den Jungen auf, während ich Eleanor

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