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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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in Harts Kutsche stieg.
    Eleanor wandte sich zu Hart, Fragen auf den Lippen.
    Hart zeigte auf die Kutsche. »Steig ein.«
    Eleanor wandte sich zum Gehen, und der Kuchenverkäufer, der der Szene bislang mit offensichtlichem Vergnügen zugesehen hatte, sah plötzlich besorgt aus. »Nicht nötig«, sagte Eleanor zu Hart. »Ich werde eine Mietdroschke nehmen. Ich habe Maigdlin bei mir und eine Menge Pakete.«
    »Steig in die Kutsche, El, oder ich trage dich hin und binde dich auf dem Dach fest.«
    Eleanor verdrehte die Augen und biss erneut von dem Kuchen ab. Sie winkte Maigdlin zu, die ein Stück weit entfernt am Karren eines anderen Straßenverkäufers stand. »Kommen Sie, Maigdlin. Wir gehen.«
    Das Mädchen, das erleichtert aussah, trottete zu Eleanor und der vertrauten Kutsche, legte die Päckchen ab, und ließ sich von Mrs Whitakers Diener hinauf auf den Kutschbock neben den Kutscher heben. Der Kuchenverkäufer beobachtete die Ereignisse und vergaß darüber, einen fertigen Kuchen von dem winzigen Kohleofen zu nehmen.
    »Es ist alles in Ordnung«, beruhigte Eleanor den Händler. »Seine Gnaden kann nicht anders, als grob zu sein.« Sie wandte sich um und ging zur Kutsche. »Hart, gib dem Mann eine Crown für seine Mühe, bist du so nett?«

9
    In der Kutsche ließ sich Eleanor in die gepolsterte Bank zurücksinken, den beiden Gentlemen gegenüber, die bereits darinnen saßen – David Fleming und ein bewusstloser Engländer mit kreideweißem Gesicht, den Eleanor nie zuvor gesehen hatte.
    »Wer ist das?«, fragte sie. Der Diener begann, ihr die Pakete hereinzureichen, und Eleanor beugte sich vor und legte sie auf dem Platz neben David Fleming. »Entschuldigen Sie. Könnten Sie dieses hier unter den Sitz schieben? Aber Vorsicht, es ist zerbrechlich.«
    David gehorchte, dann sah er Eleanor aus blutunterlaufenen Augen an. Er war im Abendanzug und roch streng nach Zigarrenrauch, Brandy, Parfüm und etwas anderem, für dessen Identifizierung Eleanor einen Moment länger brauchte. Es war schon sehr lange her, seit sie diesen Geruch wahrgenommen hatte, aber sie erkannte bald, was es war – der Geruch eines Mannes, der mit einer Frau zusammen gewesen war.
    David konnte sich Eleanors Schlussfolgerung vorstellen. Er wurde rot, zerrte eine Flasche aus der Tasche und nahm einen großen Schluck daraus.
    »Hart, setz dich nicht auf die Pakete«, mahnte Eleanor, als Hart in die Kutsche stieg. »Sie sind für Beth. Könntest du bitte …?«
    Hart knurrte etwas, nahm aber das Paket und schob es in die Ablage über dem Sitz. »Hättest du das nicht hinten auf der Kutsche verstauen lassen können?«
    »Du lieber Gott, nein. Einige der Dinge sind zerbrechlich, und ich will keinem glücklichen Dieb die Gelegenheit geben, mich um sie zu erleichtern. Diebe klettern auf die Kutschen und plündern das Gepäck, musst du wissen.«
    »Diese Kutsche überfällt niemand«, erklärte Hart.
    »Es gibt immer ein erstes Mal. Ich habe meinen ganzen Wochenlohn für diese Geschenke ausgegeben.«
    Die Kutsche ruckte an, David starrte noch immer schockiert auf Eleanor. »MacKenzie, was tust du? Es ist Eleanor.«
    »Mr Fleming ist wieder ganz bei sich«, sagte Eleanor. »Er kann Ladys erkennen, die er seit Jahren kennt.« Sie betrachtete den anderen Mann, der an die Wand gelehnt dasaß und schnarchte. »Wer ist er?«
    David starrte weiterhin Hart an und antwortete nicht. »Das ist Mr Neely«, entgegnete Hart.
    »Ah, ich verstehe«, sagte Eleanor, die zu begreifen begonnen hatte. »Du hast ihn zu Mrs Whitaker geschickt als Gegenleistung für das, was immer auch er dir versprochen hat.«
    »Ich brauche seine Unterstützung und die seiner Freunde, wenn wir Gladstone stürzen wollen«, erklärte Hart.
    »Hart.« Davids Stimme klang beklommen.
    »Ich habe keine Geheimnisse vor Eleanor.«
    Nein?
    »Die Sache ist gelaufen«, sprach Hart weiter. »Wie du sehen kannst.«
    »Nun, hättest du Wilfred erlaubt, mir zu sagen, warum du ihr tausend Guineas schickst, hätte ich wohl nicht versucht, es selbst herauszufinden«, sagte Eleanor. »Obwohl ich die Einkäufe dringend machen musste.«
    »Eintausend?« David schaute auf den schlafenden Mann. Mr Neely sah harmlos aus, wie ein Büroangestellter oder Bankier, mit gut gepflegten Händen. »Allerdings – ein wenig Mühe hat er schon gemacht.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Hart.
    »Was hat er getan?«, fragte Eleanor, deren Neugier wuchs.
    David warf Hart einen besorgten Blick zu. »Du hast sie in die Kutsche geholt,

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