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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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mit nichts als deinen Stiefeln auf einem Bett zu liegen.«
    Erregende Hitze durchströmte Eleanor. »Das wäre … sehr unanständig.«
    »Natürlich wäre es das. Genau darum geht es doch.«
    Eleanor tippte sich auf die Nasenspitze. »Ich stelle fest, dass ich mich in der Tat unanständig benehme, wenn ich mit dir zusammen bin.«
    »Gut.«
    »Ich muss eine sehr schlimme Frauensperson sein, dass ich dir solche Freiheiten gestatte, nicht wahr?«
    Er grinste, seine Augen blitzten. »El, deine Unschuld schreit sozusagen zum Himmel.«
    »Ich bin gar nicht so unschuldig.« Sie sah ihn mit übertrieben gerunzelter Stirn an. »Vergiss nicht, dass ich bei einem Vater aufgewachsen bin, der sich nichts dabei gedacht hat, bei der Suppe über die Fortpflanzungsgewohnheiten der Lebewesen zu diskutieren – die der Menschen eingeschlossen.«
    »Deine Mutter muss eine sehr geduldige Frau gewesen sein.«
    »Meine Mutter hat ihn abgöttisch geliebt.« Eleanor wurde wie immer ein wenig traurig, wenn sie an ihre Mutter dachte. Sie war sehr krank gewesen und gestorben, als Eleanor acht Jahre alt gewesen war.
    Harts Augen verdunkelten sich. »Ich habe dich immer darum beneidet. Dass dein Vater und deine Mutter sich geliebt haben. Um das glückliche Heim, das du als Kind hattest.«
    »Ja, es war glücklich«, sagte Eleanor. »Aber dann war es voller Kummer.«
    Hart schlang die Arme um sie. »Ich weiß.«
    »Zumindest sind Vater und ich in all diesen Jahren recht gut miteinander ausgekommen. Was mich wiederum auf mein Wissen über Paarungsgewohnheiten bringt. Du magst mich für unschuldig halten, aber ich bin recht erfahren – auf meine Weise.«
    »Das weiß ich. Immerhin bewahrst du Aktfotos eines Mannes auf und versteckst sie in einer Schublade unter deinem Korsett.«
    »In der du herumgeschnüffelt hast, du böser Mann.«
    »Es hat mir auch einen Eindruck von deiner Garderobe vermittelt. Du hast mit Isabella nicht darüber gesprochen, dich neu einzukleiden, obwohl ich dich darum gebeten habe. Deine Kleider sind schrecklich.«
    »Vielen Dank.«
    Er berührte ihre Unterlippe. »Sei nicht so stolz, mein Mädchen. Wenn du mit dieser Familie herumziehen willst, wirst du anständige Kleider brauchen, oder du wirst so einsam dastehen wie ein Leuchtturm. Isabella wird dich ausstatten und mir die Rechnung schicken.«
    »Nein, das wird sie ganz bestimmt nicht tun. Die Leute würden sagen, dass ich deine Mätresse bin.«
    Er grinste. »Was für ein Wort. Ich zahle dein Gehalt.«
    »Fürs Maschineschreiben. Ein ehrliches Gehalt für einen ehrlichen Job.«
    »Betrachte es als Kleidergeld. Ich will nicht, dass meine Angestellten schäbig aussehen. Meine Haushälterin kleidet sich besser als du.«
    »Eine Beleidigung folgt der nächsten.«
    »Die Wahrheit. Und jetzt will ich die Wahrheit von dir wissen – warum hast du all diesen Mist über mich aufbewahrt?«
    »Offensichtlich um dir zu schmeicheln.«
    Hart lachte wieder. Es war ein gutes Gefühl, ihn unter sich zu spüren und pure Fröhlichkeit in seinen Augen zu sehen. Und nicht die Trostlosigkeit, die sich darin gespiegelt hatte, als sie ins Zimmer gekommen war. Als hätte das Lesen seiner Briefe den Verband von einer Wunde gerissen. Er hatte geblutet und jetzt, so hoffte Eleanor, konnte er zulassen, dass seine Verletzungen heilten.
    Oder dass er mit ihr auf diesem Bett lag und sie neckte, als seien sie beste Freunde oder zufällige Liebhaber. So war er gewesen, als er ihr den Hof gemacht hatte. Er hatte gelacht und sie geneckt, hatte sie in einem Moment zu Zugeständnissen getrieben und war im nächsten unglaublich zärtlich gewesen.
    Doch in diesem Moment kitzelte er sie.
    »Hör auf.« Eleanor trommelte mit den Händen auf seine Brust. »Kein Wunder, dass die Leute den großen Hart MacKenzie fürchten – gib mir deine Stimme oder ich werde dich zu Tode kitzeln.«
    »Ich würde es tun, wenn es funktionierte.« Sein Lächeln verschwand. »Verbrenne diese Aktaufnahmen, El. Sie sind fürchterlich.«
    Im Gegenteil, sie waren wunderschön. Zwar missfiel ihr zutiefst die Tatsache, dass Mrs Palmer sie gemacht hatte, aber am Ergebnis konnte Eleanor nichts finden, das auszusetzen gewesen wäre.
    »Nein«, sagte sie. »Die Aufnahmen wurden mir zugeschickt, nicht dir, und ich habe eine ganze Guinea für die anderen bezahlt. Ich werde sie nicht verbrennen. Sie gehören ganz allein mir.«
    Hart versuchte es mit einem finsteren Stirnrunzeln, dem Blick der MacKenzies, einem leisen unwilligen Knurren. Dinge,

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