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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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zu halten, immer wieder zu.
    Er musste einfach halten und Rast machen und die Suche bei Sonnenaufgang fortsetzen. Seine Sorge trieb ihn zwar, weiterzureiten, aber sein Verstand sagte ihm, dass es klüger sein würde, sich ein paar Stunden auszuruhen und das Tageslicht abzuwarten.
    Hart sattelte sein Pferd ab, band den Strick, den er mit sich führte, um den Hals des Tieres und band es an einen ausreichend kräftigen jungen Baum. Er ließ ihm genügend Raum zum Grasen, dann legte Hart sich nieder, den Kopf auf dem Sattel, seinen Mantel fest um sich gewickelt.
    Er wachte abrupt auf, als dieselbe Kirchenuhr acht schlug. Sonnenlicht stach ihm in die Augen, bevor sich die große Gestalt Ian MacKenzies über ihn beugte.

13
    »Verdammt, Ian«, sagte Hart.
    Er setzte sich auf und rieb sich den Nacken, der vom Liegen auf dem Sattel steif geworden war. Das Pferd hatte sich befreit und weidete ein Stück weit von ihnen entfernt.
    Ian schwieg. Er fragte nicht, was Hart hier tat oder warum er mitten im Nirgendwo neben dem Kanal auf der Erde schlief. In fortgesetztem Schweigen wandte Ian sich ab und holte das Pferd. Das Pferd drückte die Nüstern gegen Ians Flanke, als er den Strick löste und ihm die Zügel anlegte. Tiere mochten Ian – Camerons Pferde und die Hunde der Familie folgten ihm vertrauensvoll.
    Hart rieb sich das Kinn und fühlte das Kratzen seiner Bartstoppeln, während er mühsam auf die Füße kam. Er hob den Sattel hoch und trug ihn zu seinem Pferd. »Was tust du hier draußen, Ian?«
    Ian nahm Hart den Sattel ab und legte ihn dem Pferd auf. Dann griff er unter das Pferd, schloss den Sattelgurt und zog ihn mit der Erfahrung eines lange Jahre geübten Reiters fest.
    »Nach dir suchen«, sagte Ian.
    »Ich dachte, ich suche dich.«
    Ian sah Hart mit einem Du-begreifst-aber-auch-gar-nichts-Blick an. »Sie sagten, du wolltest versuchen, mich zu finden.«
    »Wer hat das gesagt?« Hart schaute über die menschenleere Landschaft jenseits der Baumreihe, die den Kanal säumte. »Hast du meine Leibwächter getroffen? Woher wusstest du überhaupt, wo ich bin?«
    Ian ergriff die Zügel, dann hielt er inne und sah Hart direkt an. »Ich kann dich immer finden.«
    So standen sie da, für einen kurzen Augenblick, zwei Brüder, Auge in Auge, bis Ian sich abwandte, um das Pferd zum Treidelpfad zu führen.
    Ich kann dich immer finden.
    Die Worte hallten in Harts Bewusstsein wider, als er seinen Bruder davongehen sah, dessen Kilt sich im Wind leicht bewegte. Kein Boot befuhr den stillen Kanal in der Morgendämmerung, und Dunst sammelte sich unter den Brücken und den überhängenden Baumkronen.
    Ich kann dich immer finden.
Hart kannte Ian und wusste, dass sein Bruder einfach eine Tatsache ausgesprochen hatte, damit aber nicht hatte andeuten wollen, dass eine besondere Beziehung zu Hart bestand.
    Aber Hart empfand diese Verbindung zu Ian, das Band, das zwischen ihm und seinem Bruder in dem Moment da gewesen war, in dem Hart erkannt hatte, dass Ian anders war, irgendwie besonders, und dass Hart ihn beschützen musste. Er hatte diese Verbindung während der Jahre gespürt, die Ian in der Anstalt verbracht hatte, und in jedem Jahr seit Ians Rückkehr. Hart spürte sie so stark, dass er, als Ian vor acht Jahren des Mordes angeklagt worden war, alles in seiner Macht Stehende getan hatte, um Ian vor den Konsequenzen zu schützen, und sich darauf vorbereitet hatte, die Schuld auf sich zu nehmen.
    Nicht dass Ian es für nötig befand, je über diese Dinge zu reden. Und auch jetzt führte er das Pferd nach Westen, ohne sich zu vergewissern, ob Hart ihm folgte.
    Hart holte ihn ein. »Camerons Haus liegt in der anderen Richtung.«
    Ian ging weiter. Er sah Hart nicht an, sondern schaute auf den Kanal oder stieß Zweige aus dem Weg, damit das Pferd nicht darüber stolperte. Hart gab es auf und ging schweigend neben ihm her.
    Ians Ziel wurde klar, als er das Pferd nach einer Meile über eine schmale Brücke und zu einem langen Kanalboot führte, das ein Stück weit entfernt am Ufer vertäut lag. Auf dem Vordeck des Bootes tollten einige Kinder, zwei Ziegen und drei Hunde. Ein Mann saß am Bug, ließ die Beine baumeln und rauchte eine Pfeife. Das große Pferd, das das Boot zog, graste unangebunden am Ufer.
    Ohne ein Wort ließ Ian die Zügel von Harts Pferd fallen und betrat das Deck des Bootes. Eines der Kinder, ein Mädchen, kletterte sofort vom Boot herunter, um Harts Pferd zu halten. Sie streichelte es und sprach leise mit dem Pferd, das die

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