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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sich auf den Schenkel. »Komm her, kleine Engländerin.«
    Ihr Lächeln wurde breiter, und ihre Augen blitzten. Als sie aufstand, warnte sie ihn: »Vorsicht, ich könnte dich zermalmen.«
    Er schnaubte. »Ich glaube, da besteht keine Gefahr.« Sie war kaum größer als eins fünfzig und selbst in ihrem hochschwangeren Zustand noch ein kleines, zartes Mädchen. Er zog sie auf seinen Schoß, legte die Arme um sie und hielt sie an sich gedrückt.
    Es war ein trüber Tag, regnerisch und kühl - der perfekte Tag, um gemütlich am Kaminfeuer zu sitzen. Und allmählich vertrieb die Frau in seinen Armen und die Behaglichkeit seines Heims die Anspannung. Drustan döste fast, als Drustan und Chloe endlich ihr Mahl beendet hatten und sich zu ihnen gesellten.
    Gwen erhob sich, um die beiden zu begrüßen und zu umarmen.
    »Silvan und Neil lassen euch liebe Grüße ausrichten«, berichtete Chloe.
    Drustan grinste. Chloes Haar war noch feucht von der Dusche. Genau wie das seines Bruders. Kein Wunder, dass sie nicht früher heruntergekommen waren. Die Keltar-Männer hatten eine Vorliebe für Sex in der Dusche oder in der Badewanne. Badezimmer waren eine Errungenschaft des modernen Zeitalters, die Drustan auf keinen Fall missen wollte. Eine Dusche war wunderbar. Und mit Sex unter der Dusche konnte das Leben nicht schöner sein.
    Gwen strahlte. »Hast du Silvan und Neil auch sofort in dein Herz geschlossen? Ich habe dich so beneidet, weil du sie sehen konntest und ich nicht.«
    »Neil hat mir einen Brief für dich mitgegeben. Er liegt oben. Möchtest du, dass ich ihn gleich hole?«
    Gwen schüttelte den Kopf. »Drustan wird vor Ungeduld sterben, wenn ich dich jetzt wieder weglasse. Wir haben Neuigkeiten ...«
    »Zuerst lasst ihr uns hören, was ihr gefunden habt«, fiel Drustan ihr entschieden ins Wort. Er musterte seinen Bruder eingehend. Die Augen hatten die Farbe von angelaufenem Kupfer, aber der Rand der Iris war schwarz. Trotzdem strahlte Dageus einen Frieden aus, der vorher nicht da gewesen war. Oja, Liebe kann in der Tat Wunder wirken. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit die beiden in der Vergangenheit verbracht hatten, aber offenbar waren sie lange genug im sechzehnten Jahrhundert gewesen, um sich Hals über Kopf ineinander zu verlieben. Und um sich gegen die ungewisse Zukunft zu verbünden.
    Dageus berichtete, was sie gefunden hatten, und Drustan hörte ihm geduldig zu. Als er von der Bibliothek hörte, die in einer Geheimkammer unter Verschluss war, musste er sich an den Armlehnen seines Sessels festhalten, um nicht sofort aufzuspringen, zu Christopher und Maggie zu fahren und die Kammer zu öffnen, den Pakt zu berühren und zu lesen, die verlorene Geschichte zu erforschen.
    Schließlich war er an der Reihe. »Die Mitglieder der Draghar-Sekte, von der du gesprochen hast...«, begann Drustan.
    »Ja?«, drängte Dageus, als sein Bruder in Schweigen verfiel.
    »Wir haben einen von diesen Kerlen unten in unserem Kerker.«
    Dageus schoss regelrecht aus dem Sessel. »Wieso das? Wie kommt der hierher? Hast du ihn verhört? Was hat er gesagt?«
    »Ruhig Blut, Bruder. Er hat mir alles erzählt. Das Hauptquartier ihres Ordens befindet sich in der Lo- wer West Side von London, in einem Haus, das Belthew Building genannt wird. Er und sein Ordensbruder hatten es auf Chloe abgesehen. Und sein Ordensbruder ist von deiner Terrasse gesprungen. Der andere ist euch bis hierher gefolgt, weil er hoffte, an Chloe heranzukommen. Sie wollten dich provozieren, damit du auf Magie zurückgreifst und auf diese Weise die Verwandlung beschleunigst.«
    »Ich bringe ihn um, diesen Hurensohn!« Dageus war schon auf dem Weg zur Tür.
    »Setz dich wieder hin!«, rief Chloe, um ihn zurückzuhalten. »Wir hören uns erst den Rest an. Umbringen kannst du ihn später.«
    Dageus schnaubte vor Wut und rührte sich eine ganze Weile nicht von der Stelle; dann gab er nach und ging zurück zum Sofa. Umbringen kannst du ihn später, hatte sie fast geistesabwesend gesagt. Er setzte sich neben sie, und sie tätschelte ihn, als müsste sie einen tollwütigen Wolf beruhigen. Es war nicht zu fassen. Manchmal wäre es wirklich nett, wenn ich sie wenigstens ein ganz kleines bisschen einschüchtern könnte, dachte er. Aber seine Seelengefährtin dachte nicht daran, sich einschüchtern zu lassen - sie fürchtete sich vor nichts.
    Drustan lächelte selbstzufrieden. »Er hat mir verraten ... nachdem ich ein wenig Druck ausgeübt habe ...«
    »Hervorragend!«, fauchte Dageus.

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