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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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die Absicht hatte, den Plan, den sie zu viert geschmiedet hatten, auszuführen. Den Plan, dass sie alle vier nach London fahren und sich in Gefahr begeben würden.
    Gegen Abend hatten Chloe und Gwen für die Reise gepackt. Für die Reise, die niemals stattfinden würde. Er war in den Kerker gegangen und hatte das Sektenmitglied der Draghar selbst noch mal befragt. Und er setzte Magie ein, um sich jede noch so unbedeutende Information zu beschaffen, an die der Mann sich erinnerte. Aber es war, wie Drustan ihm versichert hatte: Der Gefangene wusste zwar, dass es eine Möglichkeit gab, die Dreizehn zurück in die Verbannung zu schicken und die Verwandlung zu verhindern - aber er kannte die Einzelheiten nicht.
    Zu wissen, dass es einen Ausweg gab und er sich befreien konnte, versetzte Dageus in Begeisterung. Am liebsten wäre er sofort zur Tat geschritten.
    Sie hatten das Dinner zu viert in der Großen Halle eingenommen. Kurz danach war er mit Chloe ins Bett gegangen und hatte sie geliebt, bis sie erschöpft und zufrieden einschlief. Er blieb noch etwa eine Stunde bei ihr und genoss die friedliche Umarmung. Dann stand er leise auf.
    Er war bereit. Es war höchste Zeit, dem Feind entgegenzutreten und dem Spuk ein Ende zu bereiten.
    Ein für alle Mal. Und allein.
    Er würde niemals zulassen, dass die Menschen, die er liebte, ihr Leben aufs Spiel setzten. Er allein hatte dieses Unheil über sich gebracht, also musste er selbst dafür sorgen, dass der Feind zur Strecke gebracht wurde. Er war ein Einzelkämpfer und schlug sich am besten, wenn ihn niemand behinderte. Das gälische Gespenst war ein wendiger, dunkler Geist und für das menschliche Auge kaum sichtbar. Wenn er allein war, musste er nicht ständig über die Schulter blicken, um andere vor Schaden zu bewahren.
    Er hatte Drustan nicht das Leben gerettet, um ihn jetzt erneut zu verlieren, ihn und Gwen. Und Chloe würde er erst recht nicht in Gefahr bringen.
    Die drei würden außer sich sein, wenn sie entdeckten, dass er ohne sie aufgebrochen war. Aber mit etwas Glück war wenn sie erwachten schon alles vorbei. Schlimmstenfalls kurz danach. Er musste die Sache auf seine Art erledigen und wissen, dass Chloe, Gwen und Drustan in Sicherheit waren. Nur so konnte er sich voll auf sein Ziel konzentrieren.
    Er wollte sich Zugang zum Hauptquartier der Drag- har-Sekte verschaffen, ihre Aufzeichnungen durchsehen, Simon Barton-Drew ausfindig machen, ihn stellen und sich von ihm alle Informationen, die er brauchte, holen. Kaum zu fassen, dass er schon bald frei sein würde und die ermüdende Schlacht, die er schon so lange schlug, zu Ende ging. Die Vorstellung, dass er am Morgen zu Chloe zurückkehren konnte und nichts weiter war als Druide und Mensch, schien ihm wie ein schöner Traum.
    Aber es war kein Traum. Laut Trevor - und dessen Gedächtnis hatte er gründlich ausgeforscht - wusste dieser Simon Barton-Drew, wie man die Finsteren in das Gefängnis verbannen konnte, aus dem sie ausgebrochen waren.
    Der Flug nach London war kurz, aber um das Belthew Building zu finden, brauchte Dageus mehrere Stunden. Bisher hatte er nur den Flughafen kennen gelernt und war nie länger als für einen Zwischenstopp in London gewesen.
    Er stand einige Zeit vor dem unbeleuchteten Gebäude und sah es sich dann von allen Seiten an. Es war ein großes Lagerhaus aus Stein und Stahl, mit vier Stockwerken. Aber nach Trevors Schilderung befand sich das, was Dageus suchte, unter dem Haus.
    Er atmete langsam und gleichmäßig die feuchte, kühle Nachtluft ein. Dann näherte er sich dem Haus energisch und lautlos und öffnete die Tür mit einem leise gemurmelten Zauberspruch. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag griff er auf Magie zurück; er nahm sich vor, von nun an sehr sparsam damit umzugehen.
    Die finsteren Wesen in ihm regten sich. Er spürte wie sie um sich tasteten, als wollten sie die neue Umgebung erforschen.
    Er schlüpfte durch die Tür und tippte den Zahlencode ein. Trevor hatte ihm alle Informationen gegeben, die er benötigte. Er hatte sie sich fest eingeprägt und war vorbereitet. Er kannte sämtliche Zahlenfolgen, jeden Alarm, den er umgehen musste, und jedes Schloss.
    Aber als er über die Schwelle trat, fühlte er plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust. Er ließ die Schultern kreisen, um das Unbehagen loszuwerden, aber es gelang ihm nicht. Bestürzt sah er an sich herab.
    Aus seiner Brust ragte das bebende Ende eines silbernen Dolches. Dann war alles verschwommen. Er schien in

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