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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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aufhören, eine Frau zu küssen, nur weil sie ihn dazu aufforderte.
    Er war ein Rätsel, und er war so seltsam rückständig. Diesem hochmodernen Penthouse zum Trotz benahm er sich wie jemand aus einer vergangenen Welt. Seine Sprache war modern, und doch benutzte er hin und wieder seltsam veraltete Formulierungen und alte gälische Redewendungen. An ihm war mehr, als man auf den ersten Blick sehen konnte. Chloe spürte das, aber auch wenn sie sich noch so sehr anstrengte, konnte sie das nicht richtig auf den Punkt bringen. Und dann waren da noch diese Augen ...
    Sie war vielleicht nicht so raffiniert und abgeklärt wie die New Yorker Frauen, aber hoffnungslos naiv war sie auch nicht; sie ahnte die Gefahr, die in ihm lauerte. Jede Frau würde das ahnen. Man musste schon scheintot sein, um es nicht zu spüren. Aber er hielt sich eisern im Zaum. Chloe war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, und dennoch nutzte er die Situation nicht aus.
    Sie schüttelte den Kopf. Vielleicht war für ihn, dem jede Frau zu Füßen lag, die Jagd und die Eroberung der eigentliche Spaß?
    Dann soll er doch jagen, solange er will! Sie hatte sich vielleicht selbst an den Rand der Gesellschaft bugsiert, aber das hieß noch lange nicht, dass sie sich mit ihm im Bett wälzen würde. Sosehr sie sich insgeheim danach sehnte, in den Dageus- MacKeltar- Mystery- Club aufgenommen zu werden. Einen Club, in dem sich bereits viele weibliche Mitglieder tummelten.
    Nachdem Chloe diesen Vorsatz gefasst hatte, shampoonierte sie sich zweimal die Haare ein - in ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie zwei Tage hintereinander nicht geduscht. Sie blieb unter dem Heißwasserstrahl, bis sie sich blitzsauber fühlte. Und noch ein bisschen länger. Diese Massage-Duschen waren sagenhaft.
    Dann wickelte sie sich in ein wunderbar weiches Badetuch, befreite den Stuhl und schloss die Tür auf.
    Als sie die Tür geöffnet hatte, schnappte sie nach Luft. Ihre halbe Garderobe lag fein säuberlich gestapelt auf dem Bett. Höschen (hm, ausgerechnet diese, die um ihr Hinterteil spannten), BHs, Kleider, Jeans, ein Spitzennachthemd, Socken, Stiefel, Schuhe - einfach alles. Die Sachen waren nach Outfits geordnet. Dageus hatte nicht einfach wahllos Klamotten zusammengerafft, sondern sorgfältig geprüft, was zusammenpasste. Als hätte er sich vorgestellt, wie Chloe diese Kleider trug.
    Als sie näher heranging, sah sie, dass er sogar ein paar Bücher mitgebracht hatte. Drei Liebesromane. Dieser verfluchte Kerl! Schottische Liebesromane. Was hatte er getan! War er in ihrer Wohnung gewesen und hatte dort in ihren Sachen herumgestöbert? Ganz obenauf lag Küss mich, Highlander, einer ihrer Lieblingsromane, der von einem unsterblichen Highlander handelte.
    Sie schnaubte verärgert. Dieser Kerl war unverbesserlich. Brachte ihr doch glatt schwül erotische Lektüre mit! Als ob sie nicht sehr gut allein erotische Fantasien weben könnte!
    Sie hörte, dass er unten leise am Telefon sprach, und das Aroma von frisch aufgebrühtem Kaffee stieg ihr in die Nase.
    Sie sollte eigentlich empört darüber sein, dass er in ihre Wohnung eingedrungen war und in ihren Schubladen und Schränken gekramt hatte. Stattdessen war sie eigenartig gerührt, weil er sich bei der Auswahl so viele Gedanken gemacht hatte.
    Er war sehr nachdenklich und wechselte kaum ein Wort mit ihr. War beherrscht und distanziert. Höflich und diszipliniert. Seine Augen allerdings waren ... wieder so komisch, und Chloe fragte sich, ob sie je nach Licht ihre Farbe wechselten. Jetzt waren sie nicht bernsteinfarben, sondern vielmehr wie Kupfer, kurz bevor es schwarz anlief.
    Chloe lehnte an der Arbeitsfläche und sah ihm zu, wie er das Frühstück zubereitete - geräucherten Hering, Kartoffeln, Toast und Porridge mit Rahm und Heidelbeeren. Sie betrachtete ihn genauer, während er mit dem Rücken zu ihr stand, und sah zum ersten Mal, wie lang sein Haar war. Er trug es wie gewohnt zu einem Pferdeschwanz gebunden, aber erst jetzt fiel ihr auf, dass er es mehrmals umgeschlagen und dann ein Lederband darum geschlungen hatte.
    Vermutlich fiel es ihm bis zur Taille, wenn es offen war. Die Vorstellung, dass dieses glänzend schwarze Haar über seinen muskulösen Rücken flutete, erregte sie. Ob er sein Haar jemals ohne Band trug? Es passte zu seinem Charakter, dieses lange und wilde Haar, das straff zusammengefasst war, bis er entschied, es freizulassen.
    Sie versuchte, unverfänglich Konversation zu treiben, aber er griff keinen der

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