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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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langsam. Aber sie hatte einen wilden, unersättlichen Appetit. Sie war riesig und erdrückend. Wie konnte Dageus überhaupt noch atmen?
    Dageus drehte sich um; er hatte eine Augenbraue hochgezogen, und sein Blick war eisig. »Mach das nie wieder«, warnte er leise. Ohne Drustan zu fragen, schenkte er ihm noch einen Drink ein.
    Drustan riss ihm das Glas aus der Hand und trank es aus. Erst nachdem die Hitze durch seine Brust strömte, wagte er es, das Wort zu ergreifen. Er hatte seine Sinne nicht lange genug wach gehalten, um das Ungeheuer genauer unter die Lupe zu nehmen. Seine Kehle war eng vom Schock und vom Whisky, und er fragte heiser: »Woher wusstest du, was ich mache? Ich habe kaum ...«
    »Ich habe es gefühlt. Und sie auch. Du willst doch nicht, dass sie aufmerksam werden. Lass sie bitte in Frieden.«
    »Ja«, krächzte Drustan. Diese Warnung war überflüssig; er hatte weiß Gott nicht die Absicht, seine Sinne in Gegenwart des Bruders nochmals zu öffnen. »Sind es verschiedene Persönlichkeiten?«, brachte er heraus.
    »Nein. Sie sind eins, und sie haben keine Stimme.« Jedenfalls noch nicht, dachte Dageus finster. Vermutlich würde der Tag kommen, an dem sie eine Stimme fanden. In dem Moment, in dem Drustans Sinne sie berührt hatten, waren sie in Bewegung geraten, hatten die Kraft gespürt, und für einen Augenblick hatte Dageus das grauenvolle Gefühl gehabt, dass das, was in ihm war, Drustan aussaugen könnte.
    »Also kannst du sie nicht wirklich hören?«
    »Es ist... wie soll ich das nur erklären?« Dageus schwieg eine Weile, dann sagte er: »Ich spüre sie in mir; ihr Wissen ist meines, ihr Hunger ist meiner. Das steigert mein Verlangen auch nach ganz einfachen Dingen: nach Nahrung und Flüssigkeit, von Frauen ganz zu schweigen. Und ich bin ständig in Versuchung, Magie einzusetzen; aber je öfter ich darauf zurückgreife, umso kälter wird mir. Und je kälter mir wird, umso vernünftiger scheint es mir, mit Magie zu arbeiten, und umso stärker wird mein Verlangen. Ich nehme an, es gibt eine Grenze, und sollte ich die überschreiten, bin ich nicht mehr ich selbst. Dann wird dieses Wesen in mir die absolute Macht über mich gewinnen. Was dann mit mir geschieht, weiß ich nicht. Ich vermute, meine Persönlichkeit hört auf zu existieren.«
    Drustan sog scharf die Luft ein. Er konnte sich vorstellen, dass dieses Ungeheuer einen Menschen verschlang.
    »Meine Denkweise verändert sich. Meine Gedanken werden primitiver, alles wird unwichtig, was nicht mein Wille ist.«
    »Aber du hast so lange die Kontrolle behalten.« Wie denn nur? Wie konnte ein Mann mit einem solchen Monster in seinem Inneren überleben?
    »Hier in Schottland ist das schwieriger. Deshalb bin ich von hier fortgegangen. Drustan, was hat Vater dir erzählt?«
    »Er hat mir aufgetragen, dich zu retten. Und wir werden dich retten.« Den letzten Satz vom Brief des Vaters erwähnte er absichtlich nicht. Und wenn du ihn nicht retten kannst, musst du ihn töten. Jetzt wusste Drustan, warum er ihn dann töten sollte.
    Dageus sah ihm forschend in die Augen, als wäre er überzeugt, dass Silvan noch mehr hinterlassen hatte. Drustan wusste, dass sein Bruder ihn bedrängen würde, und startete selbst eine Offensive.
    »Was ist mit dem Mädchen, das du mitgebracht hast? Wie viel weiß sie?« Es war erstaunlich, dass Dageus mit diesem Wesen in sich überhaupt noch etwas empfinden konnte. Aber es war Drustan keineswegs entgangen, wie besitzergreifend Dageus die Kleine angesehen und dass er sie nur widerwillig Gwens Obhut überlassen hatte.
    »Chloe kennt mich nur als Menschen.«
    »Und sie fühlt nicht, dass es in dir ist?« Die Glückliche, dachte Drustan.
    »Sie ahnt nichts. Hin und wieder sieht sie mich sehr seltsam an, als wäre sie erstaunt.«
    »Wie lange, glaubst du, kannst du den Schein noch aufrechterhalten?«
    »Himmel, Drustan, lass mir einen Augenblick Zeit, um zu Atem zu kommen, ja?«
    »Hast du vor, es ihr zu sagen?«
    »Wie denn?«, fragte Dageus tonlos. »Ach, übrigens, Mädchen, ich bin ein Druide aus dem sechzehnten Jahrhundert, und ich habe einen Eid gebrochen, deshalb bin ich jetzt besessen von den Seelen viertausend Jahre alter dämonischer Druiden, und wenn ich keine Methode finde, sie loszuwerden, werde ich zu einer Geißel der Menschheit. Das Einzige, was mich noch bei Verstand hält, ist der Beischlaf.«
    »Was?« Drustan blinzelte. »Wieso der Beischlaf?«
    »Er macht die Finsternis durchdringlicher. Sobald ich mich kalt und

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