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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Offenbar war er gerade unter der Dusche gewesen.
    »... ist das die Art, wie du mich begrüßt?« Drustan redete immer noch. Chloe hatte einen Teil seiner Tirade nicht mitbekommen; offenbar schaltete die visuelle Reizüberflutung ihren Gehörsinn aus. »Komm her und begrüße mich, wie es sich gehört«, forderte er mit Donnerstimme.
    Chloe riss den Blick von Drustan los und starrte Dageus an. Er verhielt sich distanziert und unbeteiligt wie immer, doch in seinen Augen loderte ein Feuer. Er war starr wie einer dieser aufrechten Steine, an denen sie auf der Fahrt vorbeigekommen waren. Nur die geballten Fäuste und diese Augen passten nicht ins Bild.
    An Dageus MacKeltar war mehr dran, als er offenbarte. Und ihre Hypothese war richtig. Je stärker seine Gefühle waren, umso mehr zog er sich in sich selbst zurück.
    So äußert sich bei einem Mann wie ihm also die Liebe, dachte sie. Ganz still. Er war kein extrovertierter Mann, der lachte, weinte oder vor Freude tanzte. Er war wie sein Haar, das bis zur Taille reichte, das er jedoch nie offen trug. Ließ er sich eigentlich jemals gehen?
    Ich wette, im Bett tut er es. Allein der Gedanke, dass all diese unter Kontrolle gehaltenen Muskeln im Bett ihre Fesseln sprengten, wühlte sie auf. Sie konnte es fast spüren ...
    Chloe schauderte und taxierte die beiden Männer. Sie waren Zwillinge, aber doch nicht ganz identisch. Es gab winzige Unterschiede. Drustans Haar reichte ihm nur knapp über die Schulter, und seine Augen glänzten silbern. Er war etwas größer und vermutlich auch schwerer. Drustan war muskelbepackt, Dageus ein wenig drahtiger. Aber sie hatten dasselbe schöne, wie aus Stein gemeißelte Gesicht. Selbst die Bartstoppeln am Kinn und auf den Wangen waren sehr ähnlich. Chloe sah genau hin. Dageus' Mund war ... voller, trotziger. Der Mund des geborenen Verführers. Chloe war derart gefangen, dass sie gar nicht bemerkte, wie sich eine Frau näherte.
    »Die beiden sind umwerfend, nicht wahr?«
    Chloe drehte sich erschrocken um. Die Frau, die das Wort an sie gerichtet hatte, war nicht größer als sie selbst, hochschwanger und silberblond. Ein fransiger, feuchter Pony hing ihr ins Gesicht, und die restlichen nassen Strähnen waren zu einem Knoten geschlungen. Chloe errötete ein wenig, als ihr dämmerte, dass sie offenbar beide unter der Dusche gewesen waren. Sie bezweifelte stark, dass sie in getrennten Kabinen gestanden hatten. Die Frau war schön und strahlte, wie nur eine Schwangere strahlen konnte, die sich unendlich auf die bevorstehende Mutterschaft freute oder ... wie eine Frau, die gerade unter der Dusche in den Genuss der speziellen Verführungskünste eines MacKeltar gekommen ist, dachte Chloe wehmütig. Die Vorstellung, eine Dusche mit Dageus zu nehmen, brachte auch sie zum Strahlen.
    »Allerdings. Ich hatte keine Ahnung, dass sie Zwillinge sind. Dageus hat mir nichts davon gesagt.«
    »Drustan hat mir das anfangs auch verschwiegen. Und später musste er für dieses Versäumnis büßen, als ich Dageus geküsst habe, weil ich dachte, er wäre Drustan. Das hat ihm ganz und gar nicht gefallen. Die beiden sind sehr besitzergreifend, wenn es um ihre Frauen geht, aber das haben Sie sicherlich schon selbst gemerkt. Übrigens - ich bin Gwen. Drustans Frau.«
    »Hi. Freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Chloe Zanders.« Chloe nagte unschlüssig an ihrer Unterlippe. Sie hielt es für besser, gleich etwas klarzustellen: »Aber ich bin nicht seine ... Frau. Wir sind uns erst vor kurzem begegnet, und ich helfe ihm lediglich bei einigen Übersetzungen.«
    Das schien Gwen sehr zu amüsieren. »Wenn Sie es sagen. Wie haben Sie ihn denn kennen gelernt?«
    Wenn Sie es sagen ? Was sollte das denn bedeuten? Und wie sollte sie die Frage nach ihrem ersten Zusammentreffen beantworten? Sie konnte ja schlecht sagen: Ich habe in seinem Penthouse herumgeschnüffelt, und er hat mich an sein Bett gefesselt. Und von da an habe ich mich in eine Person verwandelt, die ich selbst kaum noch erkenne. »Das ist eine lange Geschichte«, erwiderte sie lahm.
    »Das sind die besten - ich kann es kaum erwarten, alles zu hören! Und ich habe selbst ein paar gute Geschichten auf Lager.« Gwen hakte sich bei Chloe unter und führte sie zur Treppe. »Farley«, rief sie über die Schulter dem weißhaarigen Bu tl er zu, »würden Sie uns Tee und Kaffee in den Söller bringen lassen? Und ein paar Snacks. Ich bin am Verhungern.«
    »Sehr wohl, Mylady.« Nach einem ergebenen Blick auf Gwen eilte der

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