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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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dieses himmelschreiend unlogische Detail und wertete es als Beweis dafür, dass sie träumte.
    Es sei denn ...
    Was, wenn ich dir sage, dass ich ein Druide aus der Vergangenheit bin ?
    »Was?«, rief sie und blitzte Dageus an. »Soll ich glauben, dass du auch aus dem sechzehnten Jahrhundert stammst?«
    Endlich sah er ihr ins Gesicht und entgegnete steif: »Ich kam vierzehnhundertzweiundachtzig auf die Welt.«
    Sie zuckte zusammen, als ob er sie geschlagen hätte. Dann fing sie an zu lachen, und sie selbst hörte den hysterischen Beiklang ihres Gelächters. »Klar«, erwiderte sie vergnügt, »und ich bin die Zahnfee!«
    »Du weißt selbst, dass du etwas Ungewöhnliches an mir wahrgenommen hast«, fuhr Dageus unerbittlich fort. »Das ist mir nicht entgangen. Ich habe beobachtet, wie du mich manchmal angesehen hast.«
    Großer Gott, das stimmte. Sie hatte des Öfteren das Gefühl gehabt, dass er etwas Anachronistisches an sich hatte und dass er eine uralte Seele besaß.
    »Du bist stark, Chloe-Mädchen. Du wirst die Tatsachen akzeptieren und damit fertig werden. Ich weiß es und werde dir helfen. Ich kann dir alles erklären, und du wirst sehen, dass eine solche Zeitreise keine ... Magie ist, sondern eine Art physikalisches Phänomen, das die modernen Menschen ...«
    »O nein!« Sie schnitt ihm das Wort ab und schüttelte wieder heftig den Kopf. Der Schluckauf setzte ihrem Gelächter ein abruptes Ende. »Das ist unmöglich«, beharrte sie und tat alles mit einer wegwerfenden Geste ab. »Ich träume oder ... was weiß ich. Und ich möchte ...« - hicks - »... nicht mehr darüber nachdenken. Du brauchst gar nicht erst zu versuchen, mich zu überzeugen ...«
    Sie brach ab. Plötzlich war ihr so schwindlig, dass sie kein Wort mehr hervorbrachte. Das grauenvolle Unwetter, diese absurde Unterhaltung, das alles war einfach zu viel für sie. Ihre Knie wurden weich. Also wirklich, dachte sie benommen, es gibt Grenzen; ein Mädchen wie ich kann nicht endlos viel verkraften. Und zeitreisende Druiden sind eindeutig zu viel. Wieder verfiel sie in hilfloses Gelächter.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie Silvans mürrische Stimme. »Es ist gut, dich wiederzusehen, Junge. Nel lie und ich haben uns entsetzliche Sorgen um dich gemacht. Oh, das kleine Mädchen wird ohnmächtig. Fang sie lieber auf.«
    Als Dageus seine starken Arme um sie legte, blendete Chloe die Stimmen aus und überließ sich dankbar dem Vergessen. Alles würde wieder gut sein, wenn sie erwachte. Sie würde in Gwens und Drustans Schloss im Bett liegen und wissen, dass sie wieder einen dieser eigenartig intensiven Träume gehabt hatte, in denen Dageus die Hauptrolle spielte.
    Ich träume lieber vom Sex, war ihr letzter Gedanke. Dann gaben ihre Knie nach, und ihr wurde schwarz vor Augen.
     
    Adam Black döste. Er schlief nicht, denn die Tuatha De Danaan kannten keinen Schlaf. Aber sein Geist driftete durch Erinnerungen und die Zeiten, während die neun Mitglieder des Rates hinter dem Podium der Königin erschienen.
    Er richtete sich auf.
    Eines der Ratsmitglieder flüsterte der Königin etwas ins Ohr. Sie nickte und entließ die Männer mit einem Wink. Sie kehrten dorthin zurück, wo immer sich der Rat heimisch gemacht hatte.
    Dann hob Aoibheal, die Königin der Tuatha De Danaan, die Hände zum Himmel und sagte: »Der Rat hat gesprochen. Die leidige Angelegenheit wird durch das Blutgericht entschieden.«
    Adam wollte sich erheben, besann sich aber eines anderen und zwang sich, auf das gepolsterte Sofa zurückzusinken. Er wartete und beobachtete die Reaktion der anderen, die sich im Wald auf der Insel Mo- rar versammelt hatten, wo die Königin Hof zu halten pflegte. Auch sie hatten unter den seidenen Baldachinen gedöst. Jetzt bewegten sie sich träge, und ihre melodischen Stimmen summten leise.
    Adam hörte keinerlei Protest. Diese Narren, dachte er. Es ist ein Wunder, dass sie so lange überlebt haben. Denn auch wenn ihr Volk unsterblich war, konnte es vernichtet werden.
    Als Adam das Wort ergriff, klang seine Stimme leidenschaftslos, fast gelangweilt, wie es seiner Abstammung geziemte. »Meine Königin, wenn Ihr erlaubt, möchte ich etwas sagen.«
    Aoibheal musterte ihn. In ihrem Blick blitzte Anerkennung auf. Er hatte ihre Lieblingsgestalt angenommen - die eines großen, dunkelhaarigen Schmieds mit ausgeprägten Muskeln. Ein schöner Mann, der den Reisenden auflauerte, insbesondere den Frauen. Ein Schmied, der die Frauen an ferne Orte brachte und Dinge mit ihnen tat,

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