Der dunkle Ritter (German Edition)
bewaffnen, nahm er Bertie beiseite. »Wo ist Emmalyn? Geht es ihr gut?«
»Sie ist fort. Aber sorgt Euch nicht, Mylord – es wird ihr gut gehen. Father Bryce und Sir James sind vor über einer Stunde aufgebrochen, um sie in die Abtei nach Wexley zu bringen. Beim Bischof wird sie in Sicherheit sein. Jetzt müsst Ihr Euch um Eure eigene Sicherheit sorgen. Nehmt den Hinterausgang und geht, bevor de Wardeaux merkt, was hier draußen los ist.«
»Fortgehen?« Cabal schüttelte den Kopf. »Nicht, solange er hier ist.«
»Aber, Mylord, Ihr müsst gehen! Das war alles, woran Mylady denken konnte, als ich sie das letzte Mal gesehen habe: Euer Wohlergehen. Sie wird wissen wollen, ob Ihr in Sicherheit und außerhalb von Hughs Gewalt seid.«
»Nein, Bertie. Ich werde nirgendwohin gehen. Nicht bevor ich sicher bin, dass Fallonmour Emmalyn für immer gehören wird.«
Cabal wischte die weiteren Proteste der Amme beiseite und ging auf den Turm zu, um Hugh zu suchen. Während er den Burghof überquerte, bemerkte er, dass seine Männer bereits auf die Wachen zustürmten, die auf dem Wehrgang Wache standen. Sie schossen einige von ihnen mit ihren Armbrüsten nieder und kletterten hinauf, um gegen die zu kämpfen, die noch immer Gegenwehr leisteten. Der innere Burghof war voll von Hughs außer Gefecht gesetzten Männern, die meisten von ihnen erbrachen sich ins Gras oder hielten sich den schmerzenden Bauch und rannten wie gehetzt davon, um sich irgendwo zu erleichtern. Einen noch beeindruckenderen Anblick erwartete Cabal, als er an der großen Halle vorbei auf die Treppe zuging.
Hugh hat den Leuten von Fallonmour – genauer gesagt dessen Frauen – nicht genügend Beachtung geschenkt, dachte er mit grimmiger Zufriedenheit. Ebenso wenig wie er Fallonmours Lady jemals die nötige Achtung entgegengebracht hatte. Cabal wollte dem Schuft genau diese Lektion erteilen, und zwar ohne weiteren Aufschub. Er nahm einem halb bewusstlosen Wardeaux-Soldaten das Schwert ab und stürmte dann, immer zwei Stufen auf einmal nehmend und laut brüllend, die Treppe hinauf.
»De Wardeaux!«, bellte er, als er den ersten Stock erreichte. Das Schwert fest in der linken Hand, ging Cabal den Gang hinunter und auf den Klang von Hughs Stimme zu, die schrill vor Verwirrung klang.
Es gab eine hastige Bewegung, und Flüche erschollen aus einem der Zimmer, bevor Jane brutal und nur halb bekleidet auf den Korridor hinausgestoßen wurde. Auf ihrer Flucht lief sie an Cabal vorbei. »Er ist allein, aber bewaffnet. Seid vorsichtig!«, rief sie ihm zu.
Cabal fand Hugh, der in der Mitte des Zimmers stand, das Breitschwert in der Hand. Er trug nur seine Brouches und sah nicht allzu erfreut über die kompromittierende Unterbrechung aus. »Ihr habt es also geschafft, aus dem Gefängnis zu entkommen mit nichts als einem Kratzer am Arm? Offensichtlich hat diese Schlampe jemandem dabei geholfen, mir den Schlüssel zu stehlen. Ich werde sie dafür umbringen. Aber zuvor, Blackheart, wird es mir ein Vergnügen sein, Euch umzubringen.«
Cabal betrat das Zimmer, und Hugh stürmte vor, hieb mit seiner Klinge durch die Luft und traf auf die Cabals. Nicht gewohnt, das Schwert mit der linken Hand zu führen, zuckte Cabals Arm bei dem Aufprall zurück, und er spürte die Wirkung des Schlages bis in die Fingerspitzen, fast hätte er die Waffe losgelassen. Er packte sie fester und wehrte Hughs Schwert mit einer nach oben geführten Bewegung seines Armes ab. Hugh taumelte einen Schritt zurück, bevor er vor Wut knurrend erneut angriff.
Noch zwei Mal prallten ihre Waffen aufeinander, während beide Männer in der Mitte des Raumes einander umkreisten und auf eine Gelegenheit warteten, den anderen zu schlagen. Hugh rief immer wieder nach seinen Wachen, und er sah erzürnt und bestürzt aus, als ihm niemand zu Hilfe kam. Da sprang er vor und warf sein ganzes Körpergewicht in seinen Hieb, als sein Schwert auf das Cabals krachte.
Die Kraft erwies sich als zu groß. Cabal wurde von dem Schlag auf ein Knie niedergezwungen, seine Klinge riss ihm die linke Hand nach unten, und schlug auf dem Boden auf. Hugh triumphierte, machte sich bereit zum tödlichen Stoß. Als er einen Schritt nach vorn machte, trat sein nackter Fuß auf die Tunika, die er offensichtlich für sein Schäferstündchen mit Jane abgelegt hatte. Cabal packte den Seidenstoff und zog ihn unter Hughs Fuß weg, brachte ihn dadurch zu Fall. Hugh de Wardeaux stürzte zu Boden wie ein gefällter Baum.
Cabal sprang auf und
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