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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Apartments, in dem er damals mit dieser Joan zusammenlebte, auf den Parkplatz runterwarf. Aber das war was ganz anderes. Normalerweise hat Ernie alles besser im Griff als wir alle. Nein, Ernie würde nie jemandem das Cephskop kaputtmachen. Und Bob Arctor – es ist doch seines, oder? Würde er so etwas tun? Würde er heimlich mitten in der Nacht aufstehen, ohne sich dessen bewusst zu sein, und sich selbst so ins Knie ficken? Das hier hat jemand getan, um Bob eins reinzuwürgen. Das steckt dahinter, verdammt, und sonst nichts.« Vielleicht hast du’s ja auch gemacht, du blöder Arschficker, dachte Freck, du hast das technische Know-how und du bist völlig durchgeknallt. »Denjenigen, der das hier getan hat, sollte man in eine staatliche Klinik für sensorische Aphasie verfrachten – oder dahin, wo er sich die Radieschen von unten anschauen kann. Vorzugsweise Letzteres. Bob fuhr richtig auf dieses Altec-Cephskop ab. Man muss das mal miterlebt haben, wie er sich die Haube aufsetzte, jedes Mal, wenn er abends von der Arbeit nach Hause kam. Er war kaum durch die Tür, da hat er das Ding schon angeschaltet. Jeder Typ hat irgendein Ding, das er wie einen Schatz hütet. Und das hier war sein Schatz. Und deshalb ist es Scheiße, ihm so was anzutun, Mann, Scheiße!«
    »Genau das meine ich auch.«
    »Was meinst du auch?«
    »Jedes Mal, wenn er abends von der Arbeit nach Hause kam. Ich stelle nun schon seit geraumer Zeit Mutmaßungen darüber an, von wem Bob Arctor wirklich bezahlt wird und was an der Organisation, die ihn beschäftigt, eigentlich so ungewöhnlich ist, dass er uns nicht mal ihren Namen sagen will.«
    »Bob arbeitet in so einer beschissenen Blue-Chip-Briefmarkensammelstelle in Placentia. Er hat’s mir mal erzählt.«
    »Ich möchte zu gerne wissen, was er da macht.«
    Freck seufzte. »Die Briefmarken blau färben vermutlich.« Ihm wurde klar, dass er Barris eigentlich noch nie gemocht hatte. Er wünschte sich, woanders zu sein. Unterwegs, um mir Stoff zu beschaffen, dachte er, und die erste Person, der ich begegne oder die ich anrufe, hat gerade einen größeren Posten im Angebot. Vielleicht sollte ich mich wirklich auf die Socken machen… Aber dann erinnerte er sich an das Gefäß mit Öl und Kokain, das im Eisfach abkühlte – Kokain im Wert von hundert Dollar, und das für nur 98 Cent. »Hör mal«, sagte er, »wann ist das Zeug eigentlich endlich fertig? Ich glaube, du willst mich sowieso nur verarschen. Wie können die Solarcaine-Leute es so billig verkaufen, wenn es ein Gramm puren Kokains enthält? Wie können sie da noch einen Gewinn machen?«
    »Sie kaufen in großen Mengen.«
    In seinem Kopf spulte Freck eine Phantasienummer ab: Dreißigtonner, voll mit Kokain, fuhren rückwärts an die Solarcaine-Fabrik heran – wo immer sie auch liegen mochte, vielleicht in Cleveland – und luden tonnenweise pures, unverschnittenes, hochkonzentriertes Kokain ab, das mit Öl und Treibgas und anderem Dreck vermischt und dann in kleine bunte Spraydosen abgefüllt wurde, die dazu bestimmt waren, zu Tausenden in Drogerien und Supermärkten gestapelt zu werden. Wir sollten, überlegte er, einfach einen dieser Dreißigtonner überfallen und uns die ganze Ladung schnappen, sieben- oder achthundert Pfund vielleicht – Scheiße, bestimmt noch viel, viel mehr! Was fasst eigentlich so ein Dreißigtonner?
    Barris holte die leere Solarcaine-Spraydose und deutete auf das Etikett, auf dem alle Bestandteile aufgeführt waren. »Siehst du? Benzocain. Nur wenige wissen, dass das ein Handelsname für Kokain ist. Wenn sie auf dem Etikett ›Kokain‹ schreiben würden, würden das alle möglichen Leute sofort spitzkriegen und genau das tun, was ich hier mache. Aber den meisten fehlt es einfach an der notwendigen Bildung, um den Trick zu durchschauen. Schließlich haben sie nicht die gleiche wissenschaftliche Ausbildung genossen wie ich.«
    »Was willst du denn mit deinen Kenntnissen machen? Außer Donna Hawthorne anzuspitzen?«
    »Wer weiß, vielleicht schreibe ich einen Bestseller. Ein Handbuch für jedermann, wie man sauberes Dope in seiner eigenen Küche herstellen kann, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen. Hey, diese Methode zur Kokaingewinnung verstößt wirklich gegen kein Gesetz. Benzocain ist legal. Ich habe eine Apotheke angerufen und nachgefragt. Viele frei verkäufliche Substanzen enthalten Benzocain.«
    »Irre«, sagte Freck beeindruckt. Er blickte auf seine Armbanduhr, um festzustellen, wie lange sie noch warten

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