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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Schnurrbart.
    »Sie werden dieses Objekt manuell mit Ihrer linken
    Hand abtasten«, sagte er zu sich selbst, »und es gleichzeitig mit Ihrer rechten anschauen. Anschließend werden Sie uns in Ihren eigenen Worten sagen –« Er brachte es nicht fertig, sich noch mehr solchen Unsinn auszuden-ken. Nicht ohne ihre Hilfe.

    352
    *

    Als er Hanks Büro betrat, sah er, daß außer Hank noch ein anderer Mann anwesend war. Er trug keinen Jedermann-Anzug und saß in der hintersten Ecke des Raumes, Hank gegenüber.
    Hank sagte: »Das ist der Informant, der uns wegen
    Bob Arctor angerufen und dabei diese elektronische Abschirmung benutzt hat – ich habe Ihnen davon erzählt. «
    »Ja«, sagte Fred. Er stand reglos mitten im Raum.
    »Dieser Mann hat uns erneut angerufen, um uns weite-re Informationen über Bob Arctor zukommen zu lassen; wir haben ihm daraufhin erklärt, daß er sein Inkognito aufgeben und seine wahre Identität enthüllen müsse. Wir forderten ihn auf, persönlich hier vorzusprechen, und das hat er getan. Kennen Sie ihn?«
    »Aber sicher«, sagte Fred und starrte unverwandt Jim Barris an, der grinsend dasaß und mit einer Schere herumspielte. Barris wirkte ganz so, als behage ihm das alles nicht so recht. Und er sah häßlich aus. Superhäßlich, dachte Fred mit innerem Widerwillen. »Sie sind James Barris, nicht wahr?« sagte er. »Sind Sie schon mal verhaftet worden?«
    »Seine ID-Karte weist ihn als James R. Barris aus«, sagte Hank, »und der behauptet er auch zu sein.« Er fügte hinzu: »Er hat kein Vorstrafen-Register. «
    »Was will er?« Zu Barris sagte Fred: »Wie lauten Ihre Informationen?«
    »Ich habe Beweise dafür«, sagte Barris mit gedämpf-
    ter Stimme, »daß Mr. Arctor einer weitgespannten, im 353
    Verborgenen operierenden Geheimorganisation angehört, die über beträchtliche Geldmittel sowie über ein umfangreiches Waffenarsenal verfügt, Kodeworte benutzt und deren Endziel möglicherweise der Sturz der –«
    »Dieser Teil ist reine Spekulation«, unterbrach ihn Hank. »Von welchen Aktionen dieser Organisation wissen Sie konkret? Wie sehen Ihre Beweise aus? Aber liefern Sie uns jetzt ja keine Informationen, die nicht aus erster Hand stammen.«
    »Sind Sie je in eine Nervenklinik eingewiesen wor-
    den?« sagte Fred zu Barris.
    »Nein«, sagte Barris.
    »Wären Sie bereit«, fuhr Fred fort, »im Büro des Bezirksstaatsanwalts eine notariell beglaubigte eidesstattli-che Erklärung hinsichtlich Ihrer Beweise und Informationen zu unterzeichnen? Und würden Sie unter Eid vor Gericht erscheinen und –«
    »Er hat bereits durchblicken lassen, daß er das tun würde«, unterbrach ihn Hank.
    »Meine Beweise«, sagte Barris, »die ich zwar heute
    größtenteils nicht mitgebracht habe, aber jederzeit vorlegen könnte, bestehen aus Bandaufnahmen, die ich von Telefongesprächen Robert Arctors angefertigt habe. Ich meine Gespräche, die er führte, ohne zu wissen, daß ich zuhörte.«
    »Was ist das für eine Organisation?« sagte Fred.
    »Ich halte sie für eine –«, begann Barris, aber Hank winkte ab. »Eine politische Organisation«, sagte Barris.
    Obwohl er schwitzte und ein wenig zitterte, machte er einen zufriedenen Eindruck. »Eine Verschwörung gegen 354
    den Staat. Von außen initiiert. Den USA feindlich geson-nen.«
    Fred sagte: »Was für eine Verbindung besteht zwischen Arctor und der Quelle, aus der Substanz T stammt?«
    Barris blinzelte, leckte sich dann die Lippen und sagte, indem er das Gesicht verzog: »Meiner Meinung nach –«
    Er unterbrach sich mitten im Satz. »Wenn Sie alle meine Informationen auswerten, werden Sie – meine Beweise, meine ich – werden sie zweifellos daraus den Schluß ziehen, daß Substanz T von einer fremden Macht hergestellt wird, die entschlossen ist, die USA zu vernichten, und daß Mr. Arctor eine wesentliche Funktion in der Maschi-nerie dieses –«
    »Können Sie uns noch weitere Angehörige dieser Or-
    ganisation namhaft machen?« sagte Hank. »Personen,
    mit denen Arctor sich getroffen hat? Sie sind sich sicher der Tatsache bewußt, daß es ein Verbrechen ist, staatlichen Behörden wissentlich falsche Informationen zu geben, und daß man Sie deswegen belangen kann und vermutlich auch belangen wird.«
    »Ich bin mir dessen bewußt«, sagte Barris.
    »Mit wem hat Arctor konferiert?« sagte Hank.
    »Mit einer gewissen Miß Donna Hawthorne«, sagte
    Barris. »Unter verschiedenen Vorwänden fährt er hinüber zu ihrer Wohnung und kollaboriert dort

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