Der dunkle Schirm
regelmäßig mit ihr.«
Fred lachte. »Kollaboriert. Was meinen Sie damit?«
»Ich bin ihm gefolgt«, sagte Barris langsam und be-
tont. »In meinem eigenen Wagen. Ohne sein Wissen.«
»Er geht oft dahin?« sagte Hank.
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»Ja, Sir«, sagte Barris. »Sehr oft. So oft er –«
»Donna Hawthorne ist sein Mädchen«, sagte Fred.
Barris sagte: »Außerdem hat Mr. Arctor –«
Hank wandte sich zu Fred um und sagte: »Glauben
Sie, daß an dieser Sache was dran ist?«
»Wir sollten uns auf jeden Fall die Beweise anschau-en«, sagte Fred.
»Bringen Sie Ihre Beweise her«, befahl Hank Barris.
»Alle. Vor allen Dingen interessieren uns Namen – Namen, Autonummern, Telefonnummern. Haben Sie jemals
beobachten können, daß Arctor mit größeren Mengen
von Drogen zu tun hatte? Mengen, die den Bedarf eines gewöhnlichen Drogenkonsumenten bei weitem überstie-gen?«
»Aber ja doch«, sagte Barris.
»Welche Arten von Drogen?«
»Verschiedene Arten. Ich habe Proben davon. Ich ha-
be sorgfältig Proben gesammelt … damit Sie sie analy-sieren können. Die kann ich auch mitbringen. Eine ziemliche Menge und über ein breites Spektrum verteilt.«
Hank und Fred wechselten einen kurzen Blick.
Barris, der blicklos vor sich hin starrte, lächelte.
»Gibt es noch etwas, was Sie uns für diesmal mitteilen wollen?« sagte Hank zu Barris. Zu Fred sagte er: »Vielleicht sollten wir ihm einen Beamten mitgeben, wenn er die Beweise holt.« Was im Klartext hieß: Um ganz si-cherzugehen, daß er nicht plötzlich Angst vor seiner eigenen Courage bekam und sich verdünnisierte. Daß er gar nicht erst auf den Gedanken kam, es sich doch noch anders zu überlegen und wieder auszusteigen.
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»Da wäre noch eine Sache, die ich Ihnen gerne sagen möchte«, sagte Barris. »Mr. Arctor ist schwer drogenab-hängig, süchtig nach Substanz T, und daher jetzt geistesgestört. Seine geistige Verwirrung hat in letzter Zeit immer mehr zugenommen, und er ist gefährlich. «
»Gefährlich«, echote Fred.
»Ja«, erklärte Barris. »Er zeigt bereits Symptome, wie sie bei einem durch Substanz T verursachten Hirnschaden auftreten. Sein optischer Chiasmus muß ernsthaft beeinträchtigt sein, was eine Schwächung der ipsilaterna-len Komponente nach sich zieht … Und zudem –« Barris räusperte sich. »Verfallserscheinungen auch im Corpus Callosum.«
»Ich habe Ihnen doch schon einmal erklärt«, sagte
Hank, »daß solche durch nichts gestützte Spekulationen völlig wertlos sind, und ich möchte Ihnen dringend raten, in Zukunft darauf zu verzichten. Aber auf jeden Fall werden wir Ihnen einen Beamten mitgeben, wenn Sie
jetzt Ihre Beweise holen. All right?«
Grinsend nickte Barris. »Aber ich nehme doch an –«
»Der Beamte wird selbstverständlich in Zivil sein.«
»Ich könnte –« Barris gestikulierte. »Ermordet wer-
den. Ich sagte ja schon, daß Mr. Arctor –«
Hank nickte. »All right, Mr. Barris, wir wissen es zu würdigen, daß Sie ein derartiges Risiko eingehen, und wenn alles klappt, wenn Ihre Informationen von maßgeblicher Bedeutung dafür sind, bei Gericht eine Verurteilung zu erzielen, dann werden Sie natürlich –«
»Aus diesem Grunde bin ich nicht hier«, sagte Barris.
»Der Mann ist krank. Gehirngeschädigt. Durch Substanz T.
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Der Grund, aus dem ich hier bin –«
»Uns interessiert nicht, warum Sie hier sind«, sagte Hank. »Uns interessiert nur, ob Ihre Beweise und das von Ihnen gesammelte Material uns etwas in die Hand geben.
Der Rest ist Ihr Problem.«
»Vielen Dank, Sir«, sagte Barris und grinste und grinste.
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XIII
Wieder in Zimmer 203, dem Polizeilabor für psychologische Tests, hörte Fred ohne großes Interesse zu, wie die beiden Psychologen versuchten, ihm seine Testergebnis-se zu erläutern.
»Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß bei Ihnen
keine gewöhnlichen Funktionsbeeinträchtigungen vorliegen, sondern etwas, das wir eher als ein ›Konkurrenz-Phänomen‹ bezeichnen möchten. Setzen Sie sich.«
»Okay«, sagte Fred stoisch und setzte sich.
»Konkurrenz«, sagte der andere Psychologe, »zwi-
schen der linken und der rechten Hemisphäre Ihres Gehirns. Das Problem liegt nicht so sehr darin begründet, daß ein einzelnes Signal unzulänglich oder, wenn man es einmal so ausdrücken will, verseucht wäre; uns scheint es vielmehr, als würden sich ständig zwei Signale in die Quere kommen, miteinander interferieren, weil sie einander widersprechende Informationen
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