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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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alles, was er sah, hörte und roch, nach Moder stank.
    Er schloß die Augen und erschauerte.
    »Was riechst du?« fragte Luckman. »Ein Hinweis,
    Mann? Irgend ein Geruch vom Motor, der –«
    »Hundescheiße«, sagte Arctor. Er konnte sie riechen, und der Gestank kam direkt aus dem Motorblock. Er
    beugte sich vor und schnüffelte. Ja, hier war der Geruch ganz deutlich; er wurde immer stärker. Abartig, dachte er. Ein echter Horror. »Riecht ihr die Hundescheiße?«
    fragte er Barris und Luckman.
    »Nein«, sagte Luckman und musterte Arctor scharf.
    Zu Barris sagte er: »Waren irgendwelche Psychedelics im Dope?«
    Barris lächelte und schüttelte den Kopf.
    Als Arctor sich über den heißen Motor beugte, den
    Geruch von Hundescheiße immer noch in der Nase, be-
    griff er auf einmal, daß dies eine Illusion war; es gab gar keinen Hundescheiße-Geruch. Aber trotzdem roch er sie immer noch. Und jetzt sah er überall auf dem Motorblock, besonders unten bei den Zündkerzen, schmierige, dunkelbraune Flecken – eine widerwärtige Substanz. Öl, dachte er. Ausgelaufenes Öl. Da muß eine Dichtung kaputt sein. Aber er mußte mit der Hand hinfassen und die Substanz berühren, um sich dessen zu versichern, um das, was sein Verstand ihm sagte, zu bekräftigen. Seine Finger berührten die klebrigen braunen Flecken und
    zuckten dann instinktiv zurück. Er hatte mit den Fingern in Hundescheiße gepackt. Auf dem ganzen Motorblock
    und auf allen Kabeln war ein dicker Überzug von Hunde-144
    scheiße. Dann nahm er plötzlich wahr, daß die Hundescheiße auch auf dem Luftfilter war, und als er aufblickte, entdeckte er sie auch an der Unterseite der Motorhaube. Der Gestank überwältigte ihn. Er schloß die Augen und erschauerte.
    »Hey, Mann«, sagte Luckman scharf und packte den
    schwankenden Arctor an der Schulter, damit er nicht umfiel. »Du hast einen Flashback, nicht wahr?«
    »Freikarten fürs Theater», stimmte Barris zu und kicherte.
    »Du setzt dich besser hin«, sagte Luckman. Er geleitete Arctor zurück zum Fahrersitz und bugsierte ihn hinein.
    »Mann, du bist ja echt weggetreten. Bleib nur ganz ruhig da sitzen. Keine Panik. Wir leben doch alle noch, und jetzt sind wir ja gewarnt.« Er schloß die Wagentür hinter Arctor. »‘s is’ alles in Butter, klar?«
    Barris tauchte am Wagenfenster auf und sagte:
    »Möchtest du ein Stückchen Hundescheiße. Bob? Zum
    Draufrumkauen?«
    Arctor verspürte tief in seinem Innern eine ungeheure Kälte. Er öffnete die Augen und starrte Barris an, aber dessen grünverglaste Augen waren völlig ausdruckslos.
    Hat er das wirklich gesagt? dachte Arctor. Oder hat mein Kopf das nur erfunden? »Was, Jim?« sagte er.
    Barris begann zu lachen. Und lachte und lachte und
    lachte.
    »Laß ihn in Ruhe, Mann«, sagte Luckman und ver-
    setzte Barris einen Schlag auf den Rücken. »Los, verpiß dich, Barris.«
    »Was hat er gerade eben gesagt?« erkundigte Arctor
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    sich bei Luckman. »Verdammt noch mal, was genau hat er zu mir gesagt?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Luckman. »Ich verstehe so-
    wieso nicht mal die Hälfte von dem, was Barris alles zu den Leuten sagt.«
    Barris lächelte immer noch, hielt aber jetzt den Mund.
    »Du gottverdammtes Arschloch«, sagte Arctor zu ihm.
    »Ich weiß, daß du’s gewesen bist. Du hast erst mein Cephskop und jetzt auch noch den Wagen kaputtgemacht, du Drecksau. Du hast’s getan, du dreckiger kleiner Bastard.« Er konnte seine Stimme selbst kaum hören, aber als er dem lächelnden Barris diese Anklage entge-genbrüllte, wurde der schreckliche Gestank von Hundescheiße stärker. Er gab seine sinnlosen Sprechversuche auf, klammerte sich am jetzt nutzlosen Lenkrad seines Wagens fest und konzentrierte sich ganz darauf, nicht endgültig umzukippen. Gott sei Dank ist Luckman mitge-fahren, dachte er. Wenn er nicht da gewesen wäre, dann wäre ich jetzt endgültig weg vom Fenster. Game over, und das hätte ich diesem übergeschnapptem Schleim-scheißer zu verdanken, dieser Tunte, die mit mir unter einem Dach wohnt.
    »Keine Panik, Bob«, drang Luckmans Stimme durch
    die endlosen Wellen von Übelkeit zu ihm durch.
    »Ich weiß genau, daß er’s getan hat«, sagte Arctor.
    »Aber warum, zum Teufel noch mal?« schien Luck-
    man zu sagen (oder versuchte er nur, das zu sagen?). »Er hätte sich doch auf diese Art selbst mit plattgemacht.
    Warum, Mann? Warum?«
    Der Geruch, der von dem immer noch lächelnden Bar-
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    ris ausströmte, überwältigte Bob Arctor, und er

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