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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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wenn die Zeit gekommen ist, es zu sehen, aber vorläufig brauchst du Schlaf. Du bist fix und fertig.«
    »Ich will zu ihr zurück.«
    »Ich auch. Aber wenn du nicht schläfst, wirst du unterwegs umkippen. So einfach ist das. Schlecht für dich, noch schlimmer für mich, aber am schlimmsten für sie.«
    Eddie stand einen Augenblick unentschlossen da.
    »Du hast eine gute Zeit geschafft«, gab der Revolvermann zu. Er blinzelte in die Sonne. »Es ist vier, möglicherweise Viertel nach. Du schläfst fünf, vielleicht sieben Stunden, dann wird es dunkel sein…«
    »Vier. Vier Stunden.«
    »Also gut. Bis es dunkel ist; das ist wichtig. Dann ißt du. Dann brechen wir auf.«
    »Du ißt auch.«
    Wieder das andeutungsweise Lächeln. »Ich versuche es.« Er sah Eddie ruhig an. »Mein Leben ist jetzt in deinen Händen; ich schätze, das weißt du.«
    »Ja.«
    »Ich habe dich entführt.«
    »Ja.«
    »Willst du mich umbringen? Wenn ja, dann solltest du es jetzt tun und uns nicht beide den Strapazen aussetzen…« Sein Atem ging pfeifend aus. Eddie hörte seine Brust rasseln, und das Geräusch gefiel ihm überhaupt nicht. »… die uns bevorstehen«, endete er.
    »Ich will dich nicht umbringen.«
    »Dann…« Er wurde von einem plötzlichen, heftigen Hustenanfall unterbrochen. »…leg dich hin.«
    Eddie gehorchte. Der Schlaf stahl sich nicht über ihn, wie das manchmal der Fall war, sondern packte ihn mit den rauhen Händen eines Liebhabers, der in seiner Begierde ungeschickt ist. Er hörte Roland sagen: Aber du hättest ihr den Revolver nicht geben sollen (oder vielleicht war es nur ein Traum), und dann war er eine unbekannte Zeitlang einfach in Dunkelheit, und dann schüttelte Roland ihn wach, und als er sich schließlich aufgesetzt hatte, schien sein Körper nur aus Schmerzen zu bestehen: Schmerzen und Gewicht. Seine Muskeln waren zu rostigen Winden und Seilzügen in einem verlassenen Gebäude geworden. Seine erste Anstrengung, auf die Beine zu kommen, führte zu nichts. Er plumpste schwer in den Sand zurück. Beim zweiten Versuch gelang es ihm, aber ihm war, als würde es ihn zwanzig Minuten kosten, den simplen Vorgang des Herumdrehens auszuführen. Und obendrein würde es weh tun.
    Rolands Augen sahen ihn fragend an. »Bist du bereit?«
    Eddie nickte. »Ja. Und du?«
    »Ja.«
    »Kannst du?«
    »Ja.«
    Und so aßen sie… und dann begann Eddie seine dritte und letzte Reise diesen verfluchten Strandabschnitt entlang.
     
     

    12
     
    Sie kamen in dieser Nacht ein gutes Stück voran, aber Eddie war trotzdem enttäuscht, als der Revolvermann den Halt verkündete. Er widersprach nicht, weil er einfach zu erschöpft war, ohne Rast weiterzugehen, aber er hatte gehofft, sie würden weiter kommen. Das Gewicht. Das war das große Problem. Verglichen mit Odetta mußte er Roland wie eine Ladung Eisen schieben. Eddie schlief weitere vier Stunden bis zur Dämmerung, erwachte, als die Sonne über die Hügel schien, die als einziges vom Gebirge übriggeblieben waren, und hörte zu, wie der Revolvermann hustete. Es war ein schwaches, verschleimtes Husten, das Husten eines alten Mannes, der eine Erkältung bekommen hat.
    Sie sahen einander an. Rolands Hustenkrampf wurde zu einem Lachen.
    »Ich bin noch nicht am Ende, Eddie, ganz egal, wie ich mich anhören mag. Und du?«
    Eddie dachte an Odettas Augen und schüttelte den Kopf.
    »Nicht am Ende, aber ich könnte einen Cheeseburger und ein Bud gebrauchen.«
    »Bud?« sagte der Revolvermann zweifelnd und dachte an Apfelbäume und die Frühlingsblüten im königlichen Hofgarten. 3
    »Vergiß es. Hüpf rein, mein Bester. Keine vier auf dem Boden, kein T-Top, aber wir werden trotzdem ein paar Meilen rollen.«
    Das gelang ihnen auch, aber als die Sonne am zweiten Tag seiner Trennung von Odetta unterging, hatten sie die Stelle, wo sich die dritte Tür befand, immer noch nicht erreicht. Eddie wollte weitere vier Stunden schlafen, aber der kreischende Ruf einer Wildkatze riß ihn nach nur zwei Stunden aus dem Schlaf, und sein Herz schlug heftig. Großer Gott, das Ding hörte sich verdammt riesig an.
    Er sah den Revolvermann auf den Ellbogen gestützt, und seine Augen leuchteten im Dunkeln.
    »Bist du bereit?« fragte Eddie. Er stand langsam auf und verzog das Gesicht vor Schmerzen.
    »Und du?« fragte der Revolvermann wieder leise.
    Eddie drehte den Rücken, was ein Knacken in seinen Wirbeln erzeugte. »Ja. Aber einen Cheeseburger könnte ich vertragen.«
    »Ich dachte, du wolltest Hähnchen.«
    Eddie

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