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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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gleichzeitig konnte sie spüren, wie der Dämon fast gegen seinen Willen auf sie ansprach.
    »Auf gar kein’ Fall, Hübscher. Du hast’s gewollt… jetzt kriegstes.« Sie stieß nach oben, hielt sich fest, konzentrierte sich mit allen Sinnen auf die Eiseskälte in ihr. »Ich werde den Eiszapfen schmelzen, Süßer, und wenner wech is’, was machstn dann?« Sie hob und senkte, hob und senkte die Hüften. Sie kniff die Schenkel unbarmherzig zusammen, machte die Augen zu, umklammerte den unsichtbaren Hals noch fester und betete, daß Eddie sich beeilen würde.
    Sie wußte nicht, wie lange sie das durchstehen konnte.
     
     
    29
     
    Das Problem, dachte Jake, war einfach. Irgendwo in diesem feuchten, gräßlichen Haus befand sich eine verschlossene Tür. Die richtige Tür. Er mußte sie nur finden. Aber das war schwer, denn er konnte spüren, wie sich die Präsenz im Haus sammelte. Das Geräusch dieser dissonanten, brabbelnden Stimmen verschmolz allmählich zu einem einzigen Laut – einem leisen, knirschenden Flüstern.
    Und es kam näher.
    Rechts stand eine Tür offen. Daneben war eine verblichene Daguerreotypie an die Wand getackert, die einen Gehängten zeigte, der wie eine Frucht von einem toten Baum baumelte. Dahinter lag ein Zimmer, das einmal eine Küche gewesen war. Der Kühlschrank war nicht mehr da, aber eine riesige Eisbox stand am gegenüberliegenden Ende des welligen, ausgetretenen Linoleums. Die Klappe stand offen. Eine schwarze, übelriechende Masse war drinnen getrocknet und bildete eine längst geronnene Pfütze auf dem Boden. Die Küchenschränke standen offen. In einem stand die wahrscheinlich älteste Dose Snow’s Fritierte Muscheln der Welt. Aus einem anderen ragte der Kopf einer toten Ratte heraus. Die Augen waren weiß und schienen sich zu bewegen, doch nach einem Augenblick wurde Jake klar, daß Maden in den leeren Augenhöhlen wuselten.
    Etwas fiel ihm mit einem klatschenden Plumps aufs Haar. Jake schrie überrascht auf, griff danach und bekam etwas zu fassen, das sich wie ein weicher, pelziger Gummiball anfühlte. Er zog es weg und sah, daß es sich um eine Spinne handelte, deren aufgedunsener Leib die Farbe eines frischen Blutergusses hatte. Ihre Augen sahen ihn voll dumpfer Heimtücke an. Jake schleuderte sie gegen die Wand. Dort zerplatzte sie und blieb mit schwach zuckenden Beinen kleben.
    Eine zweite ließ sich auf seinem Hals nieder. Jake spürte einen plötzlichen schmerzhaften Biß direkt unter der Stelle, wo sein Haar aufhörte. Er lief in die Diele zurück, stolperte über das heruntergefallene Treppengeländer, fiel hin und spürte die Spinne platzen. Ihre Innereien – naß, fiebrig und glitschig – flossen wie warmer Eidotter zwischen seinen Schulterblättern hinunter. Jetzt konnte er noch mehr Spinnen durch die Küchentür erkennen. Manche hingen wie obszöne Senkbleie an fast unsichtbaren Fäden; andere ließen sich einfach mit einer Reihe feuchter Plumpser auf den Boden fallen und kamen herübergewuselt, um ihn zu begrüßen.
    Jake rappelte sich immer noch schreiend auf die Füße. Er spürte, wie etwas in seinem Verstand – das sich wie ein zerschlissenes Seil anfühlte – langsam nachgab. Er vermutete, daß das seine geistige Gesundheit war, und an dieser Erkenntnis zerbrach Jakes beachtlicher Mut schließlich. Er konnte es nicht mehr ertragen, was auch auf dem Spiel stehen mochte. Er warf sich herum und wollte fliehen, wenn er noch konnte, und stellte zu spät fest, daß er noch weiter in die Villa hineinlief, statt auf die Veranda zurück.
    Er sprang in einen Raum, der zu groß für einen Salon oder ein Wohnzimmer war; es schien ein Ballsaal zu sein. Elfen mit seltsam verschlagenem Grinsen im Gesicht tummelten sich auf der Tapete und sahen Jake unter grünen Spitzhüten an. An einer Wand stand eine schimmlige Couch. In der Mitte auf dem Fußboden lag ein zerschellter Lüster, dessen rostige Kette verschlungen zwischen den verstreuten Glasperlen und staubigen -tränen lag. Jake wich den Trümmern aus und warf einen entsetzten Blick über die Schulter. Er sah keine Spinnen; wäre die eklige Masse nicht immer noch an seinem Rücken heruntergerutscht, hätte er glauben können, daß er sich alles nur eingebildet hatte.
    Er sah wieder nach vorne und blieb unvermittelt schlitternd stehen. Vor ihm stand eine Schiebetür halb offen. Dahinter erstreckte sich ein weiterer Flur. Am Ende dieses zweiten Korridors befand sich eine geschlossene Tür mit einem goldenen Knauf. Auf

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