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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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selbst einem Blinden schwergefallen danebenzuschießen. Susannah hatte die Anzahl der anstürmenden Pubes auf nicht einmal fünfzehn reduziert; Eddie fegte durch die anderen wie ein Sturm durchs Getreidefeld und mähte vier weitere in nicht einmal zwei Sekunden nieder.
    Jetzt bröckelte das Antlitz des Mobs, dieser glasige Ausdruck hirnlosen Eifers. Der Mann mit dem Hammer warf unvermittelt die Waffe weg und gab Fersengeld, wobei er mit seinen arthritisverkrümmten Beinen außergewöhnlich hinkte. Zwei weitere folgten ihm. Die anderen zauderten unentschlossen auf der Straße.
    »Kommt schon, ihr Memmen!« rief ein vergleichsweise junger Mann höhnisch. Er trug einen blauen Schal um den Hals wie die Krawatte eines Rennfahrers. Er war kahl, abgesehen von zwei zottigen Haarbüscheln an beiden Seiten des Kopfs. Susannah fand, der Mann sah wie Clarabelle der Clown aus, Eddie dagegen war der Meinung, er glich Ronald McDonald; beide waren sich darin einig, daß er wie ein Tunichtgut aussah. Er warf einen selbstgebastelten Speer, der sein Leben einmal als Tischbein begonnen haben mochte. Dieser fiel harmlos rechts von Eddie und Susannah auf die Straße. »Kommt schon, sag ich! Wir kriegen sie, wenn wir alle zusam…«
    »Tut mir leid, Junge«, sagte Eddie und schoß ihm in die Brust.
    Clarabelle/Ronald stolperte rückwärts und griff mit einer Hand an sein Hemd. Er betrachtete Eddie mit riesigen Augen, die seine Geschichte mit herzzerreißender Deutlichkeit erzählten: So war das nicht gedacht gewesen. Die Hand des jungen Mannes sank schlaff herunter. Ein Rinnsal Blut, das in dem grauen Tag unvorstellbar hellrot wirkte, floß ihm aus dem Mundwinkel. Die wenigen überlebenden Pubes sahen stumm zu, wie er auf die Knie sank; einer lief weg.
    »Nicht doch«, sagte Eddie. »Bleib stehen, mein geistig behinderter Freund, sonst bekommst du einen Blick auf die Lichtung, wo dein Weg zu Ende ist.« Er sprach lauter weiter. »Laßt sie fallen, Jungs und Mädels! Alle! Sofort!«
    »Du…« flüsterte der sterbende Mann. »Du… Revolvermann?«
    »Ganz recht«, sagte Eddie. Er ließ den Blick grimmig über die verbliebenen Pubes schweifen.
    »Erflehe deine… Verzeihung«, keuchte der Mann mit den roten Haarflusen, dann fiel er vornüber aufs Gesicht.
    »Revolverleute?« fragte einer der anderen. Sein Tonfall drückte aufkeimendes Entsetzen und Begreifen aus.
    »Nun, du scheinst dumm zu sein, aber nicht taub«, sagte Susannah, »und das ist ja schon mal was.« Sie winkte mit dem Lauf des Revolvers, der, davon war Eddie überzeugt, leer sein mußte. Und da er schon einmal dabei war: Wieviel Schuß konnten noch in der Ruger sein? Er stellte fest, daß er keine Ahnung hatte, wieviel Schuß das Magazin fassen konnte, und schalt sich stumm einen Narren… aber hatte er tatsächlich gedacht, daß es so weit kommen würde? Er glaubte es nicht. »Ihr habt ihn gehört, Leute. Werft sie weg. Der Spaß ist vorbei.«
    Sie gehorchten einer nach dem anderen. Die Frau, die schätzungsweise einen Maßkrug voll Blut von Mr. Schwert-und-Kilt auf dem Gesicht hatte, sagte: »Sie hätten Winston nicht töten sollen, Missus – war sein Geburtstag, so war’s.«
    »Nun, dann hätte er eben zu Hause bleiben und noch ein Stück Geburtstagstorte essen sollen«, sagte Eddie. Angesichts des Zwischenfalls kamen ihm weder die Bemerkung der Frau noch seine Antwort darauf im geringsten surreal vor.
    Unter den verbliebenen Pubes befand sich noch eine Frau, ein dürres blindes Ding, deren langes Haar in Strähnen ausging, als hätte sie die Krätze. Eddie bemerkte, wie sie langsam zu dem toten Zwerg vorrückte – und zur Sicherheit der verhangenen Torbögen dahinter – und feuerte eine Kugel in den rissigen Beton vor ihren Füßen. Er hatte keine Ahnung, was er mit ihr anfangen wollte, aber er wollte auf gar keinen Fall, daß sie die anderen auf dumme Gedanken brachte. Zunächst einmal hatte er Angst davor, was seine Hände tun könnten, sollten die kranken, erbarmenswerten Leute vor ihm zu fliehen versuchen. Was sein Kopf auch immer davon halten mochte, ein Revolvermann zu sein, seine Hände hatten festgestellt, daß es ihnen ausgezeichnet gefiel.
    »Bleib, wo du bist, Schönheit. Polizist Freundlich sagt: Lieber auf Nummer Sicher gehen.« Er sah Susannah an und war betroffen ob ihrer grauen Gesichtsfarbe. »Suze, alles in Ordnung?« fragte er mit leiser Stimme.
    »Ja.«
    »Du kippst mir doch nicht um, oder? Weil…«
    »Nein.« Sie sah ihn mit so dunklen Augen an,

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