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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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unter Lud, und in allen hausen Gespenster – dämonische Geister, die sterblichen Männern und Frauen nur Böses wollen. Diese Dämonen sind durchaus in der Lage, die Toten auferstehen zu lassen… und in Lud gibt es eine Menge Tote zum Wiedererwecken.«
    »Hör mal«, sagte Eddie. »Hast du jemals einen von diesen Zombies mit eigenen Augen gesehen, Jeeves? Irgendeiner von euch?«
    Jeeves schürzte die Lippen und sagte nichts – aber dieses Schürzen sagte auch alles. Was, sagte es, konnte man schon anderes von Ausländern erwarten, die Pistolen statt Verständnis hatten?
    Eddie entschied, daß es das Beste wäre, diesen gesamten Teil der Unterhaltung abzuschließen. Er war sowieso nie für Missionierungsarbeiten geschaffen gewesen. Er wedelte mit der Ruger vor der blutbespritzten Frau. »Du und dein Freund da – der aussieht wie ein englischer Butler an seinem freien Tag –, ihr werdet uns zum Bahnhof bringen. Danach können wir uns alle auf Wiedersehen sagen. Und soll ich euch mal was verraten? Das wird mir den Scheißtag gewaltig versüßen.«
    »Bahnhof?« fragte der Mann, der wie Jeeves der Butler aussah. »Was ist ein Bahnhof?«
    »Bringt uns zur Krippe«, sagte Susannah. »Bringt uns zu Blaine.«
    Das rüttelte Jeeves schließlich doch auf; ein Ausdruck schockierten Entsetzens verdrängte die überdrüssige Verachtung, mit der er sie bislang behandelt hatte. »Da könnt ihr nicht hingehen!« schrie er. »Die Krippe ist verbotenes Gelände und Blaine der gefährlichste von allen Geistern Luds!«
    Verbotenes Gelände? dachte Eddie. Toll. Wenn das stimmt, brauchen wir uns wenigstens keine Gedanken mehr um euch Arschlöcher zu machen. Außerdem war es schön zu hören, daß es noch einen Blaine gab … oder diese Leute es immerhin glaubten.
    Die anderen betrachteten Eddie und Susannah mit Mienen verständnislosen Staunens; es war, als hätten die Eindringlinge einer Gruppe wiedergeborener Christen vorgeschlagen, die Bundeslade zu suchen und eine öffentliche Toilette daraus zu machen.
    Eddie hob die Ruger, bis er die Stirn von Jeeves genau im Visier hatte. »Wir gehen«, sagte er, »und wenn ihr euch nicht hier und jetzt zu euren Vorfahren gesellen wollt, dann schlage ich vor, ihr hört auf, herumzujammern und zu keifen, und bringt uns hin.«
    Jeeves und die blutbespritzte Frau wechselten einen unsicheren Blick, aber als der Mann mit der Melone wieder zu Susannah und Eddie sah, war sein Gesichtsausdruck entschlossen. »Dann erschießt uns eben«, sagte er. »Wir sterben lieber hier als dort.«
    »Ihr seid eine Bande kranker Arschlöcher mit Wanzen im Hirn!« schrie Susannah sie an. »Niemand muß sterben! Bringt uns einfach hin, wo wir hinwollen, im Namen Gottes!«
    Die Frau sagte ernst: »Aber es bedeutet den Tod, Blaines Krippe zu betreten, Mum, so isses. Denn Blaine schläft, und wer seine Ruhe stört, muß einen hohen Preis bezahlen.«
    »Ach, komm schon, Schönheit«, fauchte Eddie. »Du könntest den Kaffee nicht erreichen, wenn du dir den Kopf den Arsch raufschieben würdest.«
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet«, sagte sie voll verwirrter und gekränkter Würde.
    »Es bedeutet, ihr könnt uns zur Krippe bringen und den Zorn von Blaine riskieren, oder ihr könnt hier stehenbleiben und den Zorn von Eddie auf euch nehmen. Wißt ihr, es muß kein netter, sauberer Kopfschuß sein. Ich kann euch Stück für Stück ausknipsen, und momentan fühle ich mich so gemein, daß ich dazu imstande wäre. Ich habe einen beschissenen Tag in eurer Stadt hinter mir – die Musik ist zum Kotzen, alle leiden fürchterlich an Blutarmut im Gehirn, und der erste Typ, den wir gesehen haben, hat eine Granate nach uns geworfen und unseren Freund entführt. Also, was meint ihr?«
    »Warum wollt ihr überhaupt zu Blaine?« fragte einer der anderen. »Er wandert nicht mehr von seinem Bett in der Krippe – seit Jahren nicht mehr. Er hat sogar aufgehört, mit seinen vielen Zungen zu sprechen und zu lachen.«
    Mit seinen vielen Zungen zu sprechen und zu lachen? dachte Eddie. Er sah Susannah an. Diese erwiderte den Blick achselzuckend.
    »Ardis war der letzte, der zu Blaine gegangen ist«, sagte die blutverschmierte Frau.
    Jeeves nickte ernst. »Ardis war immer ein Narr, wenn er getrunken hatte. Blaine hat ihm eine Frage gestellt. Das hab’ ich gehört, aber ich habe sie nicht verstanden – ich glaube, etwas über die Mutter von Raben –, und als Ardis nicht antworten konnte, hat Blaine ihn mit blauem Feuer

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