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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nur: GENIESST! Einige Kunden leisteten dem Folge, tranken Kaffee und lasen. Jake fand, daß das ohne Zweifel die beste Buchhandlung war, die er je gesehen hatte.
    Doch weshalb war er hier? War es Glück, oder gehörte es zu dem sanften, beharrlichen Gefühl, daß er einer Spur folgte – einer Art Leitstrahl –, die gelegt worden war, damit er sie fand?
    Er sah zur Auslage auf einem kleinen Tisch links von sich und wußte die Antwort.
     
     
    13
     
    Es handelte sich um eine Auslage von Kinderbüchern. Auf dem Tisch gab es nicht viel Platz, daher waren es nur ein rundes Dutzend – Alice im Wunderland, Der kleine Hobbit, Tom Sawyer und so weiter. Ein Bilderbuch, das offensichtlich für kleine Kinder gedacht war, hatte Jakes Aufmerksamkeit gefesselt. Auf dem hellgrünen Umschlag war eine vermenschlichte Lokomotive zu sehen, die einen Hügel hinaufschnaufte. Ihr Schienenräumer (in Hellrosa) war zu einem fröhlichen Grinsen geformt, der Scheinwerfer war ein leuchtendes Auge, das Jake Chambers aufzufordern schien, einzusteigen und alles zu lesen. Charlie Tschuff-Tschuff verkündete der Titel, geschrieben und gezeichnet von Beryl Evans. Jake erinnerte sich schlagartig an seinen Abschlußaufsatz und das Bild einer amphibischen Zugmaschine auf dem Titelblatt sowie die Worte Tschuff-tschuff, die er so oft in dem Aufsatz geschrieben hatte.
    Er nahm das Buch und hielt es fest, als könnte es davonfliegen, wenn er lockerließe. Und als er den Einband betrachtete, mußte Jake feststellen, daß er dem lächelnden Gesicht von Charlie Tschuff-Tschuff nicht traute. Du siehst glücklich aus, aber ich glaube, das ist nur eine Maske, dachte Jake. Ich glaube nicht, daß du glücklich bist. Und ich glaube auch nicht, daß Charlie dein richtiger Name ist.
    Das waren ganz zweifellos verrückte Gedanken, aber sie kamen ihm nicht verrückt vor. Vielmehr ganz normal. Aufrichtig.
    Neben der Stelle, wo Charlie Tschuff-Tschuff gelegen hatte, lag ein zerfleddertes Taschenbuch. Der Umschlag war ziemlich zerrissen und mit altem vergilbtem Klebeband repariert worden. Das Umschlagbild zeigte einen Jungen und ein Mädchen mit verwirrten Gesichtern und einem Wald von Fragezeichen über den Köpfen. Der Titel dieses Buches lautete Ringelrätselreihen. Denksportaufgaben und Logeleien für jedermann! Ein Verfasser war nicht genannt.
    Jake klemmte sich Charlie Tschuff-Tschuff unter den Arm und nahm das Rätselbuch. Er schlug es wahllos auf und sah folgendes:
    Wann ist eine Tür keine Tür?
    »Wenn sie ein Glas ist«, murmelte Jake. Er konnte spüren, wie ihm der Schweiß auf der Stirn ausbrach… den Armen… am ganzen Körper. »Wenn sie ein Glas ist!«
    »Was gefunden, Junge?« erkundigte sich eine sanfte Stimme.
    Jake drehte sich um und sah einen dicken Mann im Hemd mit offenem Kragen am Ende der Theke stehen. Die Hände hatte er in die Taschen seiner alten Gabardinehosen gesteckt, die Lesebrille auf die glänzende Kuppel seiner Glatze geschoben.
    »Ja«, sagte Jake fiebrig. »Diese beiden. Sind sie für den Verkauf bestimmt?«
    »Alles, was du hier siehst, ist zu verkaufen«, sagte der dicke Mann. »Das Haus selbst wäre zu verkaufen, wenn es mir gehören würde. Leider habe ich es nur gemietet.« Er streckte die Hände nach den Büchern aus, und Jake zögerte einen Moment. Dann gab er sie ihm widerstrebend. Ein Teil von ihm rechnete damit, daß der dicke Mann damit fliehen würde, und falls er das vorhatte – falls er auch nur die leiseste Andeutung erkennen ließ, daß er es versuchen würde –, hatte Jake vor, ihn anzuspringen, ihm die Bücher aus den Händen zu reißen und abzuhauen. Er brauchte diese Bücher.
    »Okay, mal sehen, was du hast«, sagte der dicke Mann. »Übrigens, ich bin Tower. Calvin Tower.« Er streckte die Hand aus.
    Jake riß die Augen auf und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. »Was?«
    Der dicke Mann sah ihn nicht uninteressiert an. »Calvin Tower. Welches Wort bedeutet in deiner Sprache ein Schimpfwort, Fremder?«
    »Hm?«
    »Ich wollte nur sagen, du siehst aus, als wäre dir eine Laus über die Leber gelaufen, Junge.«
    »Oh. Tut mir leid.« Er nahm die große, weiche Hand von Mr. Tower und hoffte, der Mann würde nicht näher darauf eingehen. Der Name hatte ihn aufgerüttelt, aber er wußte selbst nicht weshalb. »Ich bin Jake Chambers.«
    Calvin Tower schüttelte ihm die Hand. »Klingt gut, Kumpel. Wie ein vogelfreier Held in einem Westernroman – der Typ, der nach Black Fork, Arizona, reitet, in der Stadt

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