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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Caprichoso bekam. Sowie er das tat, spie Susan ihm ins Gesicht.
    Jonas zuckte zurück und verzog vor Überraschung und Ekel den Mund. »Argh! MISTSTÜCK!«, schrie er und versetzte ihr mit der offenen Hand einen kräftigen Schlag, der sie zu Boden warf. Sie landete auf der Seite, schwarze Sterne explodierten vor ihren Augen. Sie spürte, dass ihre Wange wie ein Ballon anschwoll, und dachte: Zwei, drei Fingerbreit tiefer, und er hätte mir das Genick gebrochen. Vielleicht wäre das ja auch das Beste gewesen. Sie hob die Hand zur Nase und wischte sich das Blut vom rechten Nasenloch.
    Jonas drehte sich zu Renfrew um, der einen Schritt nach vorn gemacht hatte und dann stehen geblieben war. »Setzen Sie sie auf das Pferd, und fesseln Sie ihr die Hände vor dem Körper. Fest.« Er sah auf Susan hinab und trat ihr so hart gegen die Schulter, dass sie bis zur Hütte rollte. »Du spuckst mich an, was? Spuckst Eldred Jonas an, du Flittchen, was?«
    Reynolds hielt ihm sein Halstuch hin. Jonas nahm es, wischte sich die Spucke vom Gesicht und ging dabei vor ihr in die Hocke. Er nahm eine Hand voll von ihrem Haar und wischte das Taschentuch gründlich damit ab. Dann zerrte er sie auf die Beine. Vor Schmerzen liefen ihr die Tränen aus den Augenwinkeln, aber sie blieb stumm.
    »Deinen Freund sehe ich vielleicht nie wieder, süße Sue mit den zarten kleinen Titten, aber ich habe dich, oder nicht? Yar. Und wenn Dearborn uns Ärger macht, werde ich dir doppelt so viel machen. Und sicherstellen, dass Dearborn es erfährt. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Sein Lächeln verschwand, und er versetzte ihr einen unerwarteten, heftigen Stoß, der sie fast wieder umgeworfen hätte.
    »Und jetzt steig auf, und zwar bevor ich beschließe, dein Gesicht ein bisschen mit dem Messer zu verändern.«
     
     
    12
     
    Sheemie sah im Gras voller Entsetzen und stumm weinend zu, wie Susan dem bösen Sargjäger ins Gesicht spuckte und dafür zu Boden geschlagen wurde – so fest, dass der Schlag sie hätte töten können. Da wäre er fast aus seinem Versteck gestürmt, aber etwas – es hätte die Stimme seines Freundes Arthur in seinem Kopf sein können – sagte ihm, dass dann nur er getötet werden würde.
    Er beobachtete, wie Susan aufsaß. Einer der anderen Männer – kein Sargjäger, sondern ein großer Rancher, den Sheemie von Zeit zu Zeit im Traveller’s Rest gesehen hatte – versuchte ihr zu helfen, aber Susan stieß ihn mit dem Stiefelabsatz weg. Der Mann wich mit rotem Gesicht zurück.
    Mach sie nicht wütend, Susan, dachte Sheemie. O Götter, mach das nicht, sie werden dich wieder schlagen! Ach, dein armes Gesicht! Und du hast Nasenbluten, das hast du!
    »Letzte Gelegenheit«, sagte Jonas zu ihr. »Wo sind sie, und was haben sie vor?«
    »Schert Euch zum Teufel«, sagte Susan.
    Jonas lächelte – ein dünnes, rachevolles Lächeln. »Wahrscheinlich wirst du schon längst dort sein, wenn ich da eintreffe«, sagte er. Dann wandte er sich dem anderen Sargjäger zu: »Hast du die Hütte gründlich durchsucht?«
    »Was immer sie dabeihatten, haben sie mitgenommen«, antwortete der Rothaarige. »Dearborns Rammelhäschen war offenbar das Einzige, was sie zurückgelassen haben.«
    Darauf musste Jonas fiesi-fies lachen, während er auf sein Pferd kletterte. »Kommt«, sagte er, »reiten wir los.«
    Sie ritten wieder ins Böse Gras. Das Gras schloss sich hinter ihnen, und es war, als wären sie nie da gewesen… nur war Susan jetzt fort, und Capi auch. Der große Rancher, der neben Susan ritt, führte den Esel.
     
    Als Sheemie sich sicher sein konnte, dass sie nicht zurückkommen würden, ging er langsam auf die Lichtung zurück und machte dabei den obersten Hosenknopf zu. Er sah erst in die Richtung, in die Roland und seine Freunde gegangen waren, und dann in die, wohin Susan weggeführt worden war. Wohin jetzt?
    Nach kurzem Nachdenken kam er zu dem Ergebnis, dass er keine Wahl hatte. Das Gras hier draußen war fest und elastisch. Die Spur, die Roland und Alain und der gute alte Arthur Heath (so nannte ihn Sheemie in Gedanken immer noch und würde es immer tun) hinterlassen hatten, würde sich wieder geschlossen haben. Die von Susan und ihren Häschern hingegen war noch deutlich zu sehen. Und wenn er ihr folgte, konnte er vielleicht etwas für sie tun. Ihr helfen.
    Sheemie schlug die Richtung ein, in die Susan entführt worden war, zuerst langsam, und dann, als er keine Angst mehr hatte, dass sie umkehren und ihn erwischen konnten, im

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