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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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um Susannah. Jetzt ist es unsere Welt. Wenn wir nach Amerika zurückkehren, und das müssen wir ja vielleicht, bevor das Ganze hier vorbei ist, dann kommen wir als Fremde in ein fremdes Land, ganz gleich, welches Wann es sein wird. Das hier ist jetzt unsere Welt. Die Welt der Balken, der Wächter und des Dunklen Turms.
    »Wir haben noch eine Weile Tageslicht«, sagte er zu Roland und legte dem Revolvermann zaghaft eine Hand auf die Schulter. Als Roland sofort die eigene Hand darauf legte, lächelte Eddie. »Möchtest du es ausnutzen, oder was?«
    »Ja«, sagte Roland. »Nutzen wir es.« Er bückte sich und schulterte sein Gepäck.
    »Was ist mit den Schuhen?«, fragte Susannah und sah unsicher zu dem kleinen roten Stapel, den sie aufgehäuft hatten.
    »Die lassen wir hier«, sagte Eddie. »Sie haben ihren Zweck erfüllt. In deinen Rollstuhl, Mädchen.« Er legte die Arme um sie und half ihr hinein.
    »Alle Kinder Gottes haben Schuhe«, sagte Roland nachdenklich. »Hast du das nicht gesagt, Susannah?«
    »Na ja«, sagte sie und machte es sich bequem, »die korrekte Aussprache verleiht dem Spruch eine ganz eigene Note, aber das Wesentliche hast du erfasst, Süßer, ja.«
    »Dann werden wir zweifellos weitere Schuhe finden, so es Gottes Wille ist«, sagte Roland.
    Jake sah in seinen Rucksack und machte eine Inventur der Lebensmittel, die von unbekannter Hand darin verstaut worden waren. Er hielt einen Hähnchenschlegel in Zellophan hoch und sah Eddie an. »Was meinst du, wer hat dieses Zeug eingepackt?«
    Eddie zog die Brauen hoch, als wollte er Jake fragen, wie er nur so dumm sein könne. »Die Keebler-Elfen«, sagte er. »Wer sonst? Kommt, gehen wir.«
     
     
    5
     
    Sie sammelten sich in der Nähe des Wäldchens, fünf Wanderer in einem weiten, unbewohnten Land. Vor ihnen verlief eine Linie durch das Gras, die exakt mit der Richtung der Wolken übereinstimmte, die am Himmel dahinzogen. Diese Linie war zwar nicht ganz so deutlich wie ein Pfad… aber für den aufmerksamen Beobachter war die Art und Weise, wie sich alles in dieselbe Richtung neigte, so deutlich wie ein gemalter Strich.
    Der Pfad des Balkens. Irgendwo vor ihnen, wo sich dieser Balken mit allen anderen kreuzte, stand der Dunkle Turm. Eddie glaubte, wenn der Wind richtig stand, würde er fast imstande sein, das düstere Gemäuer zu riechen.
    Und Rosen – den dunklen Duft von Rosen.
    Er nahm Susannahs Hand, als sie in ihrem Rollstuhl saß, Susannah die von Roland; Roland die von Jake. Oy stand zwei Schritte vor ihnen, hatte den Kopf erhoben, schnupperte in den Herbstwind, der ihm mit unsichtbaren Fingern das Fell kämmte, und seine goldgeränderten Augen waren weit aufgerissen.
    »Wir sind ka-tet«, sagte Eddie. Er überlegte staunend, wie sehr er sich verändert hatte; dass er selbst für sich zu einem Fremden geworden war. »Wir sind eins aus vielen.«
    »Ka-tet«, sagte Susannah. »Wir sind eins aus vielen.«
    »Eins aus vielen«, sagte Jake. »Auf geht’s.«
    Vogel und Bär und Fisch und Hase, dachte Eddie.
    Mit Oy an der Spitze brachen sie wieder in Richtung des Dunklen Turms auf und folgten dabei dem Pfad des Balkens.

N ACHWORT
     
     
     
     
    Die Szene, in der Roland seinen alten Lehrmeister Cort überwindet und sich danach in dem weniger erfreulichen Viertel von Gilead vergnügen geht, wurde im Frühjahr 1970 geschrieben. Diejenige, in der Rolands Vater am nächsten Morgen auftaucht, im Sommer 1996. Obwohl in der Welt der Geschichte nur sechzehn Stunden zwischen den beiden Ereignissen liegen, sind im Leben des Geschichtenerzählers sechsundzwanzig Jahre vergangen. Doch schließlich war der Augenblick gekommen, und ich sah mich über das Bett einer Hure hinweg mit meinem anderen Selbst konfrontiert – auf der einen Seite der arbeitslose Schüler mit dem langen schwarzen Haar und dem Vollbart, auf der anderen Seite der erfolgreiche, populäre Schriftsteller (»Amerikas Schlockmeister«, wie mich meine Legionen bewundernder Kritiker liebevoll bezeichnen).
    Ich erwähne das nur, weil es das wesentlich Groteske an der Erfahrung zusammenfasst, die ich mit dem Dunklen Turm gemacht habe. Meine bisher erschienenen Romane und Kurzgeschichten reichen aus, um ein ganzes Sonnensystem mit Phantasie zu füllen, aber Rolands Geschichte ist mein Jupiter – ein Planet, der alle anderen zu Zwergen macht (jedenfalls meiner Meinung nach), ein Ort mit einer seltsamen Atmosphäre, einer irren Landschaft und einer wilden Schwerkraft. Zu Zwergen macht, habe ich

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