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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nach neben ihm ausstreckte. »Mann, ich wollte wirklich, ich hätte damals im Jahr 1982 einsteigen können.«
     
     
    15
     
    Im Hier und Jetzt, weiter mit Towers Hand in seiner, sagte Eddie:
    »Ich bin aus der Zukunft. Das wissen Sie doch, oder?«
    »Ich weiß jedenfalls, dass er das von euch behauptet, ja.« Tower nickte ruckartig zu Roland hinüber und versuchte dann, seine Hand wegzuziehen. Eddie hielt sie fest.
    »Passen Sie auf, Cal. Wenn Sie auf mich hören und dann entsprechend handeln, können Sie leicht das Fünffache, vielleicht sogar das Zehnfache von dem einfahren, was Ihr unbebautes Grundstück derzeit auf dem Immobilienmarkt bringt.«
    »Große Worte von einem Mann, der nicht mal Socken trägt«, sagte Tower, der immer noch seine Hand wegzuziehen versuchte. Eddie hielt sie weiterhin fest. Das hätte er früher vermutlich nicht gekonnt, aber seine Hand war inzwischen stärker geworden. Nicht anders als sein Wille.
    »Große Worte von einem Mann, der die Zukunft erlebt hat«, verbesserte er Tower. »Und die Zukunft liegt in Computern, Cal. Die Zukunft heißt Microsoft. Können Sie sich das merken?«
    »Ich kann’s«, meldete sich jetzt Deepneau zu Wort. »Microsoft.«
    »Nie davon gehört«, sagte Tower.
    »Woher auch«, sagte Eddie. »Wahrscheinlich gibt es das Unternehmen noch gar nicht. Aber es wird bestimmt bald gegründet und später riesig werden. Computer, okay? Computer für jedermann – zumindest war das der Plan. Wird der Plan sein. Der Firmenchef heißt Bill Gates. Immer nur Bill, nie William.«
    Dann kam ihm ein flüchtiger Gedanke: Da die hiesige Welt sich von der unterschied, in der Jake und er aufgewachsen waren – es war die Welt von Claudia y Inez Bachman statt Beryl Evans –, würde das große Computergenie hier ja vielleicht nicht Gates sein; soviel Eddie wusste, konnte es genauso gut jemand namens Chin Ho Fuk sein. Aber er wusste irgendwie auch, dass das nicht sehr wahrscheinlich war. Diese Welt war seiner sehr ähnlich: dieselben Autos, dieselben Markennamen (Coca-Cola und Pepsi statt Nozz-A-La), dieselben Leute auf den Geldscheinen. Er glaubte, darauf zählen zu können, dass Bill Gates (und erst recht Steve Job-a-rino) wie erwartet auftreten würde.
    In einer Beziehung war ihm das alles jedoch auch scheißegal. Calvin Tower war in vieler Hinsicht ein totales Arschloch. Andererseits hatte Tower sich so lange gegen Andolini und Balazar gehalten, wie es notwendig gewesen war. Er hatte das unbebaute Grundstück nicht fortgegeben. Und nun hatte Roland den Kaufvertrag dafür in der Tasche. Sie waren Tower eine faire Gegenleistung für das schuldig, was er ihnen verkauft hatte. Das Ganze hatte nichts damit zu tun, wie sehr sie diesen Kerl mochten oder nicht, ein Umstand, der für den alten Cal irgendwie vorteilhaft war.
    »Dieses Microsoft-Zeug«, sagte Eddie, »das können Sie im Jahr 1982 für fünfzehn Dollar pro Aktie kaufen. Im Jahr 1987 – als ich sozusagen einen Dauerurlaub angetreten habe – sind diese Aktien pro Stück fünfunddreißig wert. Das sind hundert Prozent Gewinn. Sogar mehr.«
    »Behaupten Sie«, sagte Tower und schaffte es endlich, seine Hand zu befreien.
    »Wenn er das sagt«, sagte Roland, »ist es die Wahrheit.«
    »Sage dir meinen Dank«, sagte Eddie. Ihm wurde bewusst, dass er Tower empfahl, sich aufgrund von Äußerungen eines angetörnten Junkies finanziell verhältnismäßig stark zu engagieren, hatte aber das Gefühl, das in diesem Fall tun zu können.
    »Komm jetzt«, sagte Roland und machte die kreisende Bewegung mit den Fingern der rechten Hand. »Wir müssen weiter, wenn wir den Schriftsteller noch besuchen wollen.«
    Als Eddie hinters Lenkrad von Cullums Wagen glitt, war er sich plötzlich sicher, dass er weder Tower noch Aaron Deepneau wiedersehen würde. Außer Pere Callahan würde keiner von ihnen sie jemals wiedersehen. Das große Abschiednehmen hatte begonnen.
    »Alles Gute«, sagte er zu den beiden. »Möge es euch wohl ergehen.«
    »Euch auch«, sagte Deepneau.
    »Ja«, sagte Tower, dessen Stimme ausnahmsweise kein bisschen widerwillig klang. »Euch beiden alles Gute. Lange Tage und glückliche Nächte, oder wie’s sonst heißt.«
    Der Platz reichte gerade aus, um wenden zu können, ohne zurückstoßen zu müssen, worüber Eddie recht froh war – Rückwärtsfahren traute er sich nicht zu, wenigstens vorerst noch nicht.
    Als Eddie den Wagen schließlich in Richtung Rocket Road steuerte, sah Roland sich um und winkte, was für ihn ein

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