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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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durch! Tag…plempern… bevor sie… dorthin, wo immer… das Kind kriegen soll! Bestätige, wenn du…!«
    »Ich höre dich; so viel kann ich bestätigen!«, rief Susannah. Sie hielt das silbrige Mikrofon so fest umklammert, dass es in ihrem Griff zitterte. »Ich bin im Juni 1999! Juni 1999! Aber ich verstehe dich schrecklich schlecht, Schatz. Du musst alles wiederholen und mir sagen, ob bei dir alles in Ordnung ist!«
    Aber Eddie war fort.
    Nachdem Susannah ihn noch ein halbes Dutzend Mal gerufen, aber nur Hintergrundrauschen als Antwort bekommen hatte, stellte sie das Mikrofon wieder ab und bemühte sich zu enträtseln, was er ihr hatte sagen wollen. Und sie bemühte sich auch, ihre Freude darüber zu unterdrücken, dass Eddie überhaupt noch in der Lage war, ihr irgendwas mitzuteilen.
    »Den Tag verplempern«, sagte sie. Zumindest dieser Teil war laut und klar verständlich gewesen. »Den Tag verplempern. Wie in Zeit totschlagen.« Ihrem Gefühl nach musste das irgendwie hinkommen. Eddie wollte, dass sie Mia irgendwie bremste. Vielleicht, weil Jake und Pere Callahan zu ihr unterwegs waren? Was diesen Teil betraf, war sie sich nicht ganz sicher, aber er gefiel ihr ohnehin nicht sonderlich. Jake war ein Revolvermann, das wohl schon, aber er war auch noch ein kleiner Junge. Und Susannah konnte sich denken, dass das Dixie Pig von äußerst unangenehmen Leuten voll gestopft sein würde.
    Auf dem Mia-Vision öffnete sich die Aufzugtür inzwischen wieder. Die kidnappende Mama-Schlampe hatte die Hotelhalle erreicht. Susannah verdrängte vorläufig Eddie, Jake und Pere Callahan aus ihren Gedanken. Sie erinnerte sich daran, wie Mia sich geweigert hatte, nach vorn zu kommen, auch da, als ihre Susannah-Mio-Beine in Gefahr gewesen waren, unter ihrem gemeinsamen Susannah-Mia-Körper zu verschwinden. War sie doch, um irgendein altes Gedicht fehlerhaft zu zitieren, allein und ängstlich in einer Welt, die sie niemals hergestellt.
    Weil sie schüchtern war.
    Und du liebe Güte, die Szene in der Halle des Hotels PlazaPark hatte sich verändert, während die kidnappende MamaSchlampe oben im Zimmer auf ihren Anruf gewartet hatte. Sie hatte sich erheblich verändert.
    Susannah beugte sich auf den Ellbogen auf der Kante des Hauptkontrollpults im Dogan nach vorn und stützte das Kinn in die Hände.
    Diese Sache konnte interessant werden.
     
     
    7
     
    Mia trat aus dem Aufzug und wollte gleich darauf wieder in die Kabine zurücktreten. Stattdessen prallte sie so heftig gegen die Tür, die sich inzwischen wieder geschlossen hatte, dass ihre Zähne mit einem leisen Elfenbeinklicken zusammenschlugen. Sie sah sich verwirrt um, weil sie nicht gleich begriff, wie es kam, dass der kleine auf- und niederfahrende Raum auf einmal verschwunden war.
    Susannah! Was ist mit ihm passiert?
    Keine Antwort von der dunkelhäutigen Frau, deren Gesicht sie jetzt trug, aber Mia entdeckte, dass sie in Wirklichkeit keine brauchte. Sie sah den seitlichen Spalt, in den die Tür hineingleiten konnte. Wenn sie auf den Knopf drückte, würde die Tür sich vermutlich wieder öffnen – aber sie musste ihren plötzlichen starken Drang besiegen, wieder in Zimmer 1919 hinauffahren zu wollen. Ihre eigentliche Aufgabe lag irgendwo jenseits der aus der Hotelhalle führenden Drehtür.
    Mia, die sich dabei auf die Unterlippe biss, sah zu dieser Tür mit der Art Bestürzung hinüber, die durch ein einziges unfreundliches Wort oder einen bösen Blick leicht in Panik ausarten konnte.
    Sie war etwas länger als eine Stunde oben gewesen, und in dieser Zeit war die am frühen Nachmittag in der Hotelhalle herrschende Flaute zu Ende gegangen. Ein halbes Dutzend Taxis von den Flughäfen LaGuardia und Kennedy waren nahezu gleichzeitig vor dem Hotel vorgefahren; dazu kam ein Bus mit einer japanischen Reisegruppe vom Newark Airport. Die Gruppe kam aus Sapporo und bestand aus fünfzig Paaren, für die Zimmer im Plaza-Park reserviert waren. Jetzt füllte die Hotelhalle sich rasch mit schwatzenden Leuten. Die meisten hatten dunkle Mandelaugen und glänzendes schwarzes Haar und trugen an Halsriemen rechteckige kleine Kästen vor der Brust. Ab und zu hob jemand einen dieser Kästen ans Auge und richtete ihn auf jemand anderen. Dann gab es einen grellen Blitz, Gelächter und Rufe: Domo! Domo!
    An der Rezeption hatten sich drei Schlangen gebildet. Die schöne Frau, die Mia in ruhigeren Zeiten eingecheckt hatte, wurde jetzt von zwei Kolleginnen unterstützt, und alle drei waren wie

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