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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Held, der Antiheld oder überhaupt kein Held waren. Und als Sie den Jungen haben fallen lassen… das hat mir den Rest gegeben.«
    »Ihr habt gesagt, Ihr hättet mich dazu veranlasst.«
    King sah Roland in die Augen – Blau begegnete Blau inmitten des nie verstummenden Chors – und sagte: »Das war gelogen, Bruder.«
     
     
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    Nun folgte eine kleine Pause, während sie alle darüber nachdachten. Schließlich sagte King: »Sie haben angefangen, mich zu ängstigen, deshalb habe ich aufgehört, über Sie zu schreiben. Ich habe Sie in einen Karton gelegt und in eine Schublade weggesperrt; anschließend habe ich eine Reihe von Kurzgeschichten geschrieben, die ich an verschiedene Herrenmagazine verkauft habe.« Er überlegte, dann nickte er. »Meine Umstände haben sich verändert, nachdem ich Sie weggesperrt hatte, mein Freund, und zwar zum Besseren. Ich habe angefangen, mein Zeug an den Mann zu bringen. Habe Tabby einen Heiratsantrag gemacht. Wenig später habe ich dann ein Buch mit dem Titel Carrie angefangen. Das war zwar nicht mein erster Roman, aber der erste, den ich verkauft habe, und damit war ich etabliert. Alles das, nachdem ich mich von Roland verabschiedet hatte, also wünsche ich ihm lange, glückliche Trails. Und was passiert dann? Sechs, sieben Jahre später komme ich um eine Ecke meines Hauses und sehe Sie in der verdammten Einfahrt stehen – lebensgroß wie der Gottseibeiuns, wie meine Mutter immer gesagt hat. Und ich kann jetzt nur sagen, dass die optimistischste Schlussfolgerung, die ich ziehen kann, auf eine durch Überarbeitung verursachte Halluzination hinausläuft. Nur glaube ich nicht daran. Wie denn auch?« Kings Stimme wurde höher, klang jetzt dünn. Eddie verwechselte das aber nicht mit Angst; aus dieser Stimme sprach Empörung. »Wie sollte ich das, wo ich doch die Schatten sehe, die ihr werft, das Blut an Ihrem Bein…« Dabei zeigte er auf Eddie. »Und den Staub auf Ihrem Gesicht.« Das galt Roland. »Ihr habt mir die ganze gottverdammte Entscheidungsfreiheit geraubt, und ich kann spüren, wie mein Verstand… ich weiß nicht recht… kippt? Ist das der richtige Ausdruck? Irgendwie schon. Also: kippt.«
    »Ihr habt nicht einfach aufgehört«, sagte Roland, indem er dieses Lamento völlig als den schwächlichen Unsinn ignorierte, der es vermutlich war.
    »Nein?«
    »Ich vermute, dass man beim Geschichtenschreiben Druck ausüben muss. Vielleicht gegen die Un-Schöpfung andrücken. Und während Ihr eines Tages dabei wart, habt Ihr Gegendruck verspürt.«
    Nach Eddies Empfinden dachte King sehr lange darüber nach. Dann nickte der Schriftsteller. »Damit könnten Sie Recht haben. Es war jedenfalls mehr als das übliche Gefühl, ausgelaugt zu sein. Daran bin ich gewöhnt, obwohl es sich nicht mehr so häufig einstellt wie früher. Es ist… ich weiß nicht, eines Tages macht’s einem plötzlich weniger Spaß, dazusitzen und auf die Tasten einzuhacken. Man sieht die Dinge weniger klar. Es ist weniger spannend, sich selbst eine Geschichte zu erzählen. Und dann, damit alles noch schlimmer wird, hat man eine neue Idee, die noch blitzblank ist, frisch aus dem Ausstellungsraum, ohne einen einzigen Kratzer. Von einem selbst völlig unversaut, zumindest vorläufig. Und… na ja…«
    »Ihr habt also Gegendruck verspürt.« Roland hatte in demselben völlig ausdruckslosen Ton wie zuvor weitergesprochen.
    »Yeah.« King wurde plötzlich so leise, dass Eddie ihn kaum verstehen konnte. »BETRETEN VERBOTEN. KEIN ZUTRITT FÜR UNBEFUGTE. VORSICHT HOCHSPANNUNG.« Er hielt inne. »Vielleicht sogar LEBENSGEFAHR.«
    Dieser schwache Schatten, den ich um dich züngeln sehe, würde dir nicht gefallen, dachte Eddie. Dieser schwarze Nimbus. Nein, Sai, der würde dir gewiss nicht gefallen, und was sehe ich da? Die Zigaretten? Das Bier? Vielleicht ein anderes Suchtmittel, für das du eine Vorliebe hast? Einen tödlichen Unfall bei einer nächtlichen Trunkenheitsfahrt? Und wie weit in der Zukunft? Wie viele Jahre?
    Er sah auf die Uhr über der Küchenanrichte und stellte erschrocken fest, dass es schon Viertel vor vier war. »Roland, es wird spät. Dieser Mann muss seinen Jungen abholen.« Und wir müssen meine Frau finden, bevor Mia das Baby bekommt, das sie sich zu teilen scheinen, und der Scharlachrote König keine Verwendung mehr für den Susannah-Teil ihres Ichs hat.
    »Nur noch ein bisschen«, sagte Roland und senkte wieder den Kopf, ohne etwas zu sagen. Dachte nach. Versuchte zu entscheiden, welche

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