Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
Vom Netzwerk:
Fragen die richtigen Fragen waren. Vielleicht durfte es nur die eine richtige Frage sein. Und die war wichtig, das wusste Eddie, weil sie nie imstande sein würden, zu diesem neunten Tag des Julis 1977 zurückzukehren. Sie konnten diesen Tag vielleicht in einer anderen Welt erneut besuchen, aber nicht in dieser hier. Und würde Stephen King in irgendeiner dieser anderen Welten existieren? Das hielt Eddie für eher unwahrscheinlich. Vermutlich nicht.
    Während Roland nachdachte, fragte Eddie den Schriftsteller, ob der Name Blaine ihm etwas Spezielles sage.
    »Nein. Eigentlich nicht.«
    »Wie steht’s mit Lud?«
    »Wie in ›Ludditen‹? Das war doch irgendeine Sekte von Maschinenstürmern, nicht? Neunzehntes Jahrhundert, glaube ich, aber die Anfänge können noch weiter zurückreichen. Wenn ich mich recht erinnere, sind sie im neunzehnten Jahrhundert in Fabriken eingedrungen und haben die Maschinen zertrümmert.« Er grinste und ließ dabei wieder seine schiefen Zähne sehen. »Ich glaube, sie waren so was wie die Greenpeace-Organisation der damaligen Zeit.«
    »Beryl Evans? Kommt Ihnen dieser Name bekannt vor?«
    »Nein.«
    »Henchick? Henchick von den Manni?«
    »Nein. Wer sind die Manni?«
    »Zu kompliziert, um hier erörtert zu werden. Was ist mit Claudia y Inez Bachman? Sagt Ihnen dieser…«
    King brach in Lachen aus, was Eddie nicht wenig verblüffte. Aber auch der Schriftsteller wirkte verblüfft. »Dickys Frau!«, rief er aus. »Wie zum Teufel haben Sie von ihr erfahren?«
    »Überhaupt nicht. Wer ist Dicky?«
    »Richard Bachman. Einige meiner ersten Romane habe ich unter einem Pseudonym als Taschenbücher veröffentlicht. Als Richard Bachman. Eines Abends, als ich ziemlich betrunken war, habe ich eine ganze Autorenvita für ihn erfunden – bis hin zu seinem Sieg über die Leukämie, die ihn als Erwachsenen befallen hatte, ein Hurra für Dicky. Jedenfalls ist Claudia seine Frau. Claudia Inez Bachman. Wie das ›y‹ dort reingekommen ist, weiß ich allerdings nicht.«
    Eddie fühlte sich, als wäre jäh ein riesiger unsichtbarer Stein von seiner Brust und aus seinem Leben gerollt. Claudia Inez Bachman hatte nur achtzehn Buchstaben. Also hatte jemand das ›y‹ eingefügt – und wozu? Damit es neunzehn wurden, versteht sich. Claudia Bachman war nur ein Name. Aber Claudia y Inez Bachmann… sie gehörte zu ihrem Ka-Tet.
    Eddie glaubte, dass sie soeben eines der Dinge erhalten hatten, um deretwillen sie hergekommen waren. Ja. Stephen King hatte sie erschaffen. Zumindest hatte er Roland, Jake und Father Callahan erschaffen. Zu den restlichen Personen war er noch nicht gekommen. Und er hatte Roland wie eine Figur auf dem Schachbrett bewegt: Geh nach Tull, Roland, schlaf mit Allie, Roland, verfolge Walter durch die Wüste, Roland. Aber selbst während er seine Hauptfigur übers Brett bewegt hatte, war King seinerseits bewegt worden. Darauf bestand dieser eine in den Namen der Frau seines Pseudonyms eingefügte Buchstabe. Irgendetwas hatte Claudia Bachman neunzehn machen wollen. Deshalb…
    »Steve.«
    »Ja, Eddie von New York.« King lächelte unsicher.
    Eddie konnte spüren, wie sein Herz laut pochte. »Was bedeutet Ihnen die Zahl Neunzehn?«
    King überlegte. Draußen seufzte der Wind in den Bäumen, die Motorboote brummten, und die Krähe – oder eine andere – krächzte. Entlang diesem See würde bald die Stunde des abendlichen Grillens anbrechen, wonach vielleicht eine Fahrt in die Stadt zum Konzert einer Blaskapelle auf dem Hauptplatz folgen würde, alles in dieser besten aller möglichen Welten. Oder vielleicht der einzig realen.
    Schließlich schüttelte King den Kopf, und Eddie atmete frustriert seufzend aus.
    »Sorry. Neunzehn ist eine Primzahl, aber mehr fällt mir dazu nicht ein. Primzahlen faszinieren mich irgendwie, haben es mir seit Mr. Soychaks Mathe-Unterricht an der Lisbon High angetan. Und ich glaube, dass ich neunzehn war, als ich meine spätere Frau kennen gelernt habe, aber dem würde sie vielleicht widersprechen. Sie ist von Natur aus streitlustig.«
    »Was ist mit neunundneunzig?«
    King dachte darüber nach, dann zählte er die Punkte an den Fingern ab. »Ein beschissenes Alter, wenn Sie mich fragen. ›Ninety-nine years on the old rock pile.‹ Ein Song, der – glaube ich – ›The Wreck of Old Ninety-Nine‹ heißt. Nur denke ich in Wirklichkeit vielleicht an ›The Wreck of the Hesperus‹. ›Neunundneunzig Flaschen Bier an der Wand, wir nahmen eine runter und ließen sie

Weitere Kostenlose Bücher