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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sag, dass es dir Leid tut!«, wütete Jake. »Willst du weiterleben, dann erflehe meine Verzeihung! Und seine! Und seine!« Jakes Gesicht war bis auf zwei winzige hochrote Flecken auf den Backenknochen ganz blass. Die Augen waren riesengroß und feucht. Was Don Callahan am deutlichsten sah, ihm aber am wenigsten gefiel, war die Art und Weise, wie der Lauf der Ruger zitterte. »Sag, dass es dir Leid tut, wie du gefahren bist, du fahrlässiger Motherfucker! Los jetzt! Los, mach schon!«
    Oy winselte unbehaglich und sagte: »Ake!«
    Jake sah zu ihm hinunter. Als er den Kopf senkte, wollte der Taxifahrer sich auf die Pistole stürzen. Callahan traf ihn mit einem ziemlich ansehnlichen rechten Schwinger, und der Fahrer sackte über der Motorhaube seines Wagens zusammen, wobei er den Fes vom Kopf verlor. Der Autofahrer hinter ihm hatte rechts und links je eine freie Spur zur Verfügung und hätte um das Taxi herumfahren können, aber er hupte stattdessen weiter und brüllte: »Fahr zu, Alter, fahr zu!« Einige der Gaffer auf der anderen Seite der Second klatschten tatsächlich wie Zuschauer bei einem Boxkampf im Madison Square Garden, und Callahan dachte: Mann, diese Stadt ist ein Irrenhaus. Habe ich das schon früher gewusst, aber nur vergessen, oder ist das etwas, was mir erst jetzt bewusst wird?
    Der Straßenprediger, ein vollbärtiger Mann mit wallendem weißem Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel, stand jetzt neben Jake, und als Jake die Ruger wieder heben wollte, legte der Prediger sanft und gelassen eine Hand aufs Handgelenk des Jungen.
    »Steck sie weg, Junge«, sagte er. »Tu sie weg, gelobt sei Jesus Christus.«
    Jake starrte ihn an und sah, was Susannah vor nicht allzu langer Zeit gesehen hatte: einen Mann, der Henchick von den Manni irgendwie unheimlich ähnlich sah. Er steckte die Pistole wieder in die Dockerschlinge, dann bückte er sich und hob Oy auf. Der Bumbler winselte, machte einen langen Hals, um sein Gesicht an das von Jake heranzubringen, und machte sich daran, die Wange des Jungen abzulecken.
    Callahan hielt inzwischen den Taxifahrer am Arm gefasst und führte ihn zu seinem Wagen zurück. Er wühlte in seiner Hosentasche und angelte einen Zehndollarschein heraus, der ungefähr die Hälfte des Kapitals ausmachte, das sie für diese kleine Safari hatten zusammenkratzen können.
    »Alles vorbei«, versicherte er dem Fahrer in hoffentlich beruhigendem Ton. »Kein Schaden, keine Straftat, Sie gehen Ihrer Wege, er geht seiner…« Und dann brüllte er an dem Taxifahrer vorbei den Dauerhuper an: »Die Hupe funktioniert, Blödmann, warum gönnen Sie ihr nicht ‘ne Pause und probieren die Scheinwerfer aus?«
    »Der kleine Scheißer hat mich mit ‘ner Waffe bedroht«, sagte der Taxifahrer. Er tastete auf seinem Kopf nach dem Fes und fand ihn nicht.
    »Die ist nur ein Modell«, sagte Callahan beruhigend. »Eines dieser Dinger, die man aus einem Baukasten zusammenbaut, verschießt nicht mal Schrotkörner. Ich versichre Ih…«
    »He, Kumpel!«, rief der Straßenprediger, und als der Taxifahrer zu ihm hinübersah, warf der Prediger ihm flach den verblassten roten Fes zu. Sowie der Fahrer ihn wieder auf dem Kopf hatte, schien er eher bereit zu sein, Vernunft anzunehmen. Und seine Bereitwilligkeit wuchs noch, als Callahan ihm den Zehner in die Hand drückte.
    Der Kerl hinter dem Taxi fuhr einen ältlichen Wal von einem Lincoln. Jetzt hupte er wieder anhaltend.
    »Sie dürfen mich kreuzweise, Mr. Affenarsch!«, rief der Taxifahrer ihm zu, und Callahan wäre beinahe in Gelächter ausgebrochen. Er machte sich auf den Weg zu dem Kerl in dem Lincoln. Der Taxifahrer machte Anstalten mitzukommen, aber Callahan legte ihm beide Hände auf die Schultern und hielt ihn zurück.
    »Überlassen Sie das mir. Ich bin ein Gottesmann. Dafür zu sorgen, dass der Löwe sich neben das Lamm lagert, ist mein Job.«
    Der Straßenprediger war rechtzeitig herangekommen, um das Gesagte mitzubekommen. Jake hatte sich inzwischen in den Hintergrund zurückgezogen. Er stand neben dem Transporter des Predigers und untersuchte Oys Beine, um sich davon zu überzeugen, dass der Bumbler unverletzt war.
    »Bruder!«, sprach der Straßenprediger Callahan an. »Darf ich nach Ihrer Konfession fragen? Nach Ihrer, ich sage halleluja, Ihrer Vorstellung des Allmächtigen?«
    »Ich bin Katholik«, sagte Callahan. »Weshalb ich mir den Allmächtigen als Mann vorstelle.«
    Der Straßenprediger streckte ihm eine große, knotige Hand hin. Sie produzierte

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