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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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übermächtig. »Sir, tut mir Leid, aber…«
    »Da sind sie ja!«, rief Harrigan aus und tauchte rückwärts aus dem Transporter auf, wobei Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand hinten in einem Paar abgetretener brauner Slipper steckten. »Wenn Sie weniger als Größe sechsundvierzig haben, können wir sie mit Zeitungspapier ausstopfen. Bei mehr haben Sie leider Pech.«
    »Ich trage genau sechsundvierzig«, sagte Callahan und gestattete sich ein Lobet den Herrn! ebenso wie einen stillen Dank. Eigentlich fühlte er sich in Schuhen der Größe fünfundvierzig am wohlsten, aber die hier kamen dicht genug heran, und er schlüpfte ehrlich dankbar hinein. »Aber jetzt müssen wir…«
    Harrigan wandte sich an den Jungen und sagte: »Die Frau, hinter der ihr her seid, ist genau dort in ein Taxi gestiegen, wo wir den kleinen Knatsch hatten, und das vor nicht länger als einer halben Stunde.« Er grinste über die Veränderung in Jakes Gesichtsausdruck – erst Erstaunen, dann Entzücken. »Sie hat gesagt, die andere führe das Kommando, aber ihr wüsstet schon, wer die andere sei und wohin sie mit ihr unterwegs sei.«
    »Yeah, ins Dixie Pig«, sagte Jake. »Lex und Sixty-first. Pere, wir kommen vielleicht noch rechtzeitig hin, aber nur, wenn wir uns sofort auf den Weg machen. Sie…«
    »Nein«, sagte Harrigan. »Die Frau, die mit mir gesprochen hat – in meinem Kopf hat sie mit mir gesprochen und glockenrein, gelobt sei Jesus Christus –, hat gesagt, ihr sollt erst ins Hotel gehen.«
    »In welches Hotel?«, fragte Callahan.
    Harrigan zeigte die Forty-sixth Street entlang aufs Plaza-Park Hyatt. »Das ist das einzige weit und breit… und sie ist von dort hergekommen.«
    »Danke«, sagte Callahan. »Hat sie gesagt, warum wir dort hingehen sollen?«
    »Nein«, antwortete Harrigan gleichmütig. »Ich glaube, dass die andere sie just in dem Augenblick beim Schwatzen erwischt und ihr den Mund verboten hat. Dann rein ins Taxi, und weg war sie!«
    »Auch wir müssen jetzt…«, begann Jake.
    Harrigan nickte, hob aber auch einen mahnenden Zeigefinger. »Unbedingt, aber denkt daran, dass die Gott-Bomben fallen werden. Vergesst die Segenschauer – die sind was für Methodisten-Schwächlinge und Episkopalisten-Weicheier! Die Bomben werden fallen! Und, Jungs?«
    Sie drehten sich noch einmal nach ihm um.
    »Ich weiß, dass ihr Jungs ebenso Gottes menschliche Kinder seid wie ich, habe ich doch euren Schweiß gerochen, Jesus sei gelobt. Aber was ist mit der Lady? Vielmehr mit den Ladys, ich glaube nämlich wirklich, dass es zwei waren. Was ist mit denen?«
    »Die Frau, die Sie gesehen haben, gehört zu uns«, sagte Callahan nach kurzem Zögern. »Sie ist in Ordnung.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Harrigan. »Die Bibel sagt – lobet den Herrn und lobet sein heiliges Wort –, dass wir uns vor der Fremden in Acht nehmen sollen, denn Honigseim träufeln ihre Lippen, aber ihre Füße laufen zum Tod hinunter, und ihre Gänge erlangen die Hölle. Lasset eure Wege ferne von ihr sein und nahet nicht zur Tür ihres Hauses.« Während er das sagte, hatte er seine knotige Hand wie segnend erhoben. Jetzt ließ er sie sinken und zuckte die Achseln. »Das ist zwar nicht ganz wortwörtlich, ich hab kein so gutes Gedächtnis für die Bibel mehr wie in jungen Jahren, als ich unten im Süden mit meinem Daddy als Wanderprediger unterwegs war, aber ich glaube, ihr wisst, was ich sagen wollte.«
    »Sprüche Salomos«, sagte Callahan.
    Harrigan nickte. »Kapitel fünf, preiset den Herrn.« Dann wandte er sich ab und betrachtete das hinter ihnen in den Nachthimmel aufragende Gebäude. Jake wollte schon weitergehen, aber Callahan hielt ihn mit einer Hand auf dem Arm zurück… als Jake die Augenbrauen hochzog, konnte Callahan jedoch nur den Kopf schütteln. Nein, er wusste nicht, warum. Er wusste nur, dass sie mit Harrigan noch nicht fertig waren.
    »Das hier ist eine Stadt, die mit Sünde voll gestopft und von Missetaten krank ist«, sagte der Prediger schließlich. »Sodom auf einer Austernschale, Gomorrha auf einem Graham-Kräcker, bereit für die Gott-Bombe, die sicherlich vom Himmel fallen wird, sagt halleluja, sagt lieblicher Jesus und gebt mir ein Amen. Aber diese Stelle hier ist ein guter Ort. Ein guter Ort. Könnt ihr das spüren, Jungs?«
    »Ja«, sagte Jake.
    »Könnt ihrs hören?«
    »Ja«, sagten Jake und Callahan wie aus einem Mund.
    »Amen! Ich dachte, damit wäre Schluss, als das kleine Delikatessengeschäft, das vor

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