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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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fragte sich dabei in einem finsteren Winkel ihres Verstandes, was passieren würde, wenn sie es – sich – in der Mitte durchrisse. Während sie das tat, bemerkte sie, dass auf seinem Gesicht weder Staunen noch Verwunderung, noch Angst zu erkennen waren. Er musste das Geschwür neben ihrer Unterlippe gesehen haben, weil das hässliche Ding praktisch ihr Gesicht beherrscht hatte, so lange er sie kannte, und zudem hatte er es ja geradezu fotorealistisch gezeichnet. Jetzt war es weg – das bestätigten ihr ihre tastenden Finger –, aber Patrick ließ keine Gefühlsregung erkennen – zumindest nicht wegen dieser Sache. Die Schlussfolgerung lag auf der Hand: Als er den Makel wegradiert hatte, hatte er ihn auch aus seinem Verstand, seiner Erinnerung gelöscht.
    »Patrick?«
    Er sah sie an und lächelte. Glücklich, weil sie glücklich war. Und Susannah war sehr glücklich. Dass sie auch zu Tode erschrocken war, änderte daran nicht das Geringste.
    »Zeichnest du mir noch etwas anderes?«
    Er nickte. Malte etwas auf seinen Block, drehte ihn dann um, damit sie’s sehen konnte:
     
    ?
     
    Sie betrachtete einen Augenblick lang das Fragezeichen, danach wieder ihn. Sie sah, dass er den Radiergummi, sein wunderbares neues Werkzeug, sehr fest zwischen den Fingern hielt.
    »Ich möchte, dass du mir etwas zeichnest, was nicht da ist«, sagte sie.
    Er hielt den Kopf fragend schräg. Obwohl ihr Herz raste, musste sie darüber etwas lächeln – auch Oy sah einen manchmal so an, wenn er sich nicht hundertprozentig sicher war, was man meinte.
    »Keine Angst, ich beschreibe dir.«
    Und das tat Susannah dann, und zwar sehr sorgfältig. Patrick hörte zu. Irgendwann wachte Roland von ihrer Stimme auf. Er kam herüber, sah sie im schwachen roten Feuerschein der Glut des Lagerfeuers an, wollte schon wegsehen und riss dann verwundert die Augen auf. Bis zu dieser Sekunde war sie sich nicht sicher gewesen, ob auch Roland sehen würde, was nicht mehr da war. Sie hatte es zumindest für möglich gehalten, dass Patricks Magie stark genug sein könnte, um es auch aus dem Gedächtnis des Revolvermanns zu löschen.
    »Susannah, dein Gesicht! Was ist mit deinem …«
    »Still, Roland, wenn du mich liebst.«
    Der Revolvermann schwieg. Susannah widmete sich wieder ganz Patrick und sprach weiter: ruhig, aber eindringlich. Patrick hörte zu, und während er das tat, sah sie, wie Verständnis in seinem Blick heraufdämmerte.
    Roland legte unaufgefordert Holz nach, und bald war es in ihrem kleinen Lager unter den Sternen recht hell.
    Patrick schrieb eine Frage, die er zweckmäßigerweise links neben das bereits gemalte Fragezeichen setzte:
     
    Wie hoch?
     
    Susannah nahm Roland am Ellbogen und stellte ihn vor Patrick hin. Der Revolvermann war ungefähr eins neunzig groß. Sie ließ sich kurz von ihm hochheben und hielt dann eine Hand etwa vier Fingerbreit über seinen Kopf. Patrick nickte lächelnd.
    »Und sieh dir das hier an, das muss draufstehen«, sagte sie, als sie wieder unten war, und zog einen Zweig aus dem kleinen Stapel Feuerholz. Sie brach ihn über dem Knie ab, damit eine Spitze entstand, mit der sie auf dem Boden schreiben konnte. Obwohl sie sich gut an die Symbole erinnern konnte, hielt sie es für besser, nicht allzu intensiv über sie nachzudenken. Sie ahnte, dass sie vollkommen richtig sein mussten, weil die Tür, die er ihr zeichnen sollte, sich sonst zu irgendeinem unerwünschten Ort oder auch gar nicht öffnen würde. Als sie in der Erd- und Ascheschicht am Lagerfeuer zu zeichnen begann, arbeitete sie deshalb so rasch, wie Patrick es hätte tun können, und unterließ es, auch nur ein einziges Symbol noch einmal anzusehen, wenn es fertig war. Hätte sie es bei einem getan, hätte sie bestimmt auch alle anderen kontrolliert, und dabei wäre ihr dann bestimmt irgendetwas falsch vorgekommen, und die Unsicherheit hätte sie gelähmt. Detta – die rotzfreche, unanständige Detta, die sich mehr als einmal als ihre Retterin erwiesen hatte – wäre vielleicht nach vorn gekommen und hätte die Arbeit für sie zu Ende gebracht, aber darauf konnte sie sich nicht verlassen. Im tiefsten Herzensgrund traute sie Detta noch immer zu, im entscheidenden Augenblick alles zu sabotieren – allein wegen der schwarzen Freude, die ihr das machen würde. Auch Roland traute sie nicht vorbehaltlos, weil es gut sein konnte, dass er sie aus Gründen, die er selbst nicht völlig verstand, bei sich behalten wollte.
    Deshalb zeichnete sie hastig in Erde und

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