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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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seinem Haus ein Eindringling war … die ganze Zeit darin gewesen war. Auch nicht ein Baby, sondern ein schlaksiger Jüngling mit fliehender Stirn, pockennarbiger Haut und trüb neugierigem Blick. Das war das vielleicht beste, zutreffendste Bild, das Walter sich von Mordred Deschain, wie er in diesem Augenblick existierte, hätte machen können: ein jugendlicher Einbrecher, vermutlich high von irgendeinem geschnüffelten Reinigungsspray.
    Und er war die ganze Zeit darin gewesen! Ihr Götter, wie hatte er das nicht merken können? Der Einbrecher hatte sich nicht einmal versteckt! Er hatte, mit offenem Mund an die Wand gelehnt, deutlich sichtbar dagestanden und alles in sich aufgenommen.
    Sein Plan, Mordred mitzunehmen – ihn zu benutzen, um Rolands Leben zu beenden (das heißt, wenn die Wachen im Devar-Toi ihm diese Arbeit nicht abnahmen), dann den kleinen Hundesohn umzubringen und ihm den wertvollen linken Fuß abzuschneiden –, war augenblicklich Makulatur. Aber im nächsten Moment entstand bereits ein neuer Plan, der die Einfachheit selbst war. Darf ihn nicht merken lassen, dass ich es weiß. Einen Schuss, mehr darf ich nicht riskieren, und auch den nur, weil ich’s riskieren muss. Dann haue ich ab. Wenn er tot ist, gut. Ist er’s nicht, verhungert er vielleicht, bevor …
    Auf einmal merkte Walter, dass seine Hand sich nicht mehr bewegte. Vier Finger hatten sich um den Pistolengriff in seiner Jackentasche geschlossen, aber sie waren jetzt erstarrt. Einer davon war dem Abzug ganz nahe, aber auch diesen konnte er nicht mehr bewegen. Alle Finger hätten ebenso gut einbetoniert sein können. Und jetzt sah Walter den glänzenden Draht zum ersten Mal. Er kam aus dem zahnlosen, rosagaumigen Mund des im Sessel sitzenden Babys, durchquerte unter den Deckenleuchten glitzernd den Raum, schlang sich in Brusthöhe um Walters Oberkörper und fesselte ihm die Arme an die Seiten. Er wusste recht gut, dass der Draht nicht wirklich existierte … aber trotzdem war er zugleich da.
    Walter konnte sich nicht bewegen.
     
     
    4
     
    Mordred sah den glänzenden Draht nicht, vermutlich weil er Unten am Fluss – Watership Down nie gelesen hatte. Er hatte jedoch Gelegenheit gehabt, Susannahs Verstand zu erforschen, und was er jetzt sah, hatte erstaunliche Ähnlichkeit mit Susannahs Dogan. Nur gab es hier statt Schaltern, die mit KLEINER KERL oder EMOTIONALE TEMP. beschriftet waren, andere, die Walters Mobilität (diesen drehte er rasch auf AUS), Denkfähigkeit und Motivation steuerten. Es handelte sich hier natürlich um eine kompliziertere Anordnung als jene im Kopf des jungen Bumblers – dort hatte er nur ein paar einfache Ganglienknoten, Altweiberknoten nicht unähnlich, vorgefunden –, aber auch sie bot keine besonderen Schwierigkeiten.
    Das einzige Problem war, dass er ein Baby war.
    Ein gottverdammtes Baby, das in einem Sessel festsaß.
    Wollte er diese zweibeinige Delikatesse wirklich in Aufschnitt verwandeln, würde er sich beeilen müssen.
     
     
    5
     
    Walter o’ Dim war nicht zu alt, um leichtgläubig zu sein, das begriff er jetzt – er hatte das kleine Monster unterschätzt, sich zu sehr darauf verlassen, wie es aussah, und sein Wissen darüber, was es war, nicht genug berücksichtigt –, aber er war wenigstens über die gefährliche Totalpanik hinaus, die Jüngeren in solchen Fällen drohte.
    Wenn er mehr vorhat, als im Sessel zu hocken und mich anzuglotzen, muss er sich verwandeln. Dabei könnte er die Kontrolle über mich verlieren. Das ist dann meine Chance. Sie mag nicht groß sein, ist aber die einzige, die ich habe.
    In diesem Augenblick sah er vom Scheitel bis zu den Zehen ein leuchtend rotes Licht über die Haut des Babys laufen. In seinem Gefolge begann der pummelig-rosarote Bah-bo -Körper dunkler zu werden und anzuschwellen, während aus seinen Seiten Spinnenbeine brachen. Gleichzeitig verschwand der glänzende Draht, der aus dem Mund des Babys gekommen war, und Walter fühlte das erstickende Band, das ihn gefesselt hatte, von sich abfallen.
    Keine Zeit, auch nur einen einzigen Schuss zu riskieren, nicht jetzt. Lauf! Renn von ihm … von ihr weg. Mehr kannst du jetzt nicht tun. Du hättest überhaupt nie herkommen sollen. Du hast dich von deinem Hass auf den Revolvermann blenden lassen, aber vielleicht ist es noch nicht zu spä …
    Noch während diese Gedanken ihm durch den Kopf gingen, wandte er sich der Falltür zu, aber eben als er einen Fuß auf die erste Treppenstufe setzen wollte, war der

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