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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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lässt, zeichnest du sie mit deinem Bleistift auf. Hast du verstanden?«
    Patrick nickte abermals. Natürlich verstand er das.
    »Sollte das Ka dich in irgendeinem Wo oder Wann mit Susannah zusammenführen, sagst du ihr, dass Roland sie weiter liebt, von ganzem Herzen liebt.« Er zog Patrick an sich und küsste ihn auf den Mund. »Den gibst du ihr. Hast du verstanden?«
    Patrick nickte.
    »Also gut. Ich gehe jetzt. Lange Tage und angenehme Nächte. Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden.«
    Trotzdem wusste er schon jetzt, dass es dazu nicht kommen würde, weil die Welten niemals enden würden, nun nicht mehr, und für ihn würde es keine Lichtung am Ende des Pfades geben. Für Roland Deschain von Gilead, den letzten vom Geschlecht des Eld, endete der Pfad am Dunklen Turm. Und das war ihm nur recht.
    Der Revolvermann erhob sich. Der Junge sah mit großen, staunenden Augen zu ihm auf und hielt dabei seinen Zeichenblock an sich gedrückt. Roland wandte sich ab. Er füllte seine Lunge tief mit Luft und stieß dann einen gewaltigen Schrei aus.
    »JETZT KOMMT ROLAND ZUM DUNKLEN TURM! ICH HABE DIE TREUE GEHALTEN, ICH TRAGE NOCH IMMER DIE WAFFE MEINES VATERS, UND DU WIRST DICH UNTER MEINER HAND ÖFFNEN!«
    Patrick sah dem Revolvermann nach, wie dieser auf der Straße weiterging: eine schwarze Silhouette vor dem blutrot brennenden Himmel. Er beobachtete, wie Roland zwischen Rosen weiterging, und hockte zitternd im Schatten, als Roland schließlich die Namen seiner Freunde und Geliebten und Ka-Gefährten zu rufen begann; die seltsame hiesige Luft trug diese Namen so klar an sein Ohr, als würden sie bis in alle Ewigkeit widerhallen.
    »Ich komme im Namen von Steven Deschain, jenem aus Gilead!
    Ich komme im Namen von Gabrielle Deschain, jener aus Gilead!
    Ich komme im Namen von Cortland Andrus, jenem aus Gilead!
    Ich komme im Namen von Cuthbert Allgood, jenem aus Gilead!
    Ich komme im Namen von Alain Johns, jenem aus Gilead!
    Ich komme im Namen von Jamie DeCurry, jenem aus Gilead!
    Ich komme im Namen von Vannay dem Weisen, jenem aus Gilead!
    Ich komme im Namen von Hax dem Koch, jenem aus Gilead!
    Ich komme im Namen von David dem Falken, jenem aus Gilead und vom Himmel!
    Ich komme im Namen von Susan Delgado, jener aus Mejis!
    Ich komme im Namen von Sheemie Ruiz, jenem aus Mejis!
    Ich komme im Namen von Pere Callahan, jenem aus Jerusalem’s Lot und von der Straße!
    Ich komme im Namen von Ted Brautigan, jenem aus Amerika!
    Ich komme im Namen von Dinky Earnshaw, jenem aus Amerika!
    Ich komme im Namen von Tante Talitha, jener aus River Crossing, und werde ihr Kreuz hier niederlegen, wie sie mich geheißen hat!
    Ich komme im Namen von Stephen King, jenem aus Maine!
    Ich komme im Namen von Oy dem Tapferen, jenem aus Mittwelt!
    Ich komme im Namen von Eddie Dean, jenem aus New York!
    Ich komme im Namen von Susannah Dean, jener aus New York!
    Ich komme im Namen von Jake Chambers, jenem aus New York, den ich meinen wahren Sohn nenne!
    Ich bin Roland von Gilead, und ich komme als ich selbst; du wirst dich mir öffnen.«
    Danach erklang ein Hornsignal. Es ließ Patrick das Blut in den Adern gefrieren und berauschte ihn zugleich. Das Echo verklang in der Ferne. Dann, vielleicht eine Minute später, ertönte ein gewaltiger, nachhallender Knall: das Geräusch einer massiven Tür, die sich auf ewig schloss.
    Und darauf folgte Stille.
     
     

13
     
    Patrick blieb zitternd auf seinem Platz an der Pyramide sitzen, bis der Alte Stern und die Alte Mutter am Nachthimmel aufgingen. Das Lied der Rosen und des Turms war zwar nicht verstummt, aber es war nun leise und schläfrig geworden, kaum mehr als ein Murmeln.
    Schließlich ging er zur Straße zurück, sammelte so viele heil gebliebene Konserven ein, wie er finden konnte (das waren überraschend viele, wenn man bedachte, mit welcher Wucht die Detonation den Karren zerstört hatte), und fand auch einen hirschledernen Beutel, in den er sie stecken konnte. Dann merkte er, dass er seinen Bleistift vergessen hatte, und ging zurück, um ihn zu holen.
    Neben dem Bleistift lag Rolands Taschenuhr und glänzte im Sternenschein.
    Der Junge trompetete einen kleinen (und nervösen) Freudenlaut und griff danach. Er steckte die Uhr ein. Dann kehrte er zur Straße zurück und warf sich den Beutel mit den Gunna über die Schulter.
    Ich kann euch sagen, dass er bis fast Mitternacht marschierte und dann auf die Uhr sah, bevor er sich hinlegte. Ich kann euch sagen,

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