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Der Durst der Toten

Der Durst der Toten

Titel: Der Durst der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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ließ sich nicht aus seinen Hirnwindungen verbannen, drängte mit jedem Glas machtvoller an die Oberfläche zurück.
    Und so ging Jimmy Potts trotz Fracksausen in dieser Nacht nicht mehr nach Hause, sondern noch einmal zurück ins Institut.
    Etwas in ihm verlangte lautstark zu wissen, ob ihnen tatsächlich jener Marvin Max Manson unters Messer gekommen war - oder ein immer noch nicht identifizierter Unbekannter.
    Jimmy Potts wünschte sich Ersteres ... Großer Gott, er mußte völlig bescheuert sein, aber das wünschte er sich tatsächlich - - ohne sich die geringste Vorstellung über die Folgen zu machen
    * 
    Darren Secada wußte nicht, wie oft er in den vergangenen beiden Jahren in der Paddington Street gewesen war - (Jedenfalls öfter als am Grab deiner Mutter! wisperte ein gehässiges Stimmchen zwischen seinen Gedanken.)
    - nun, er war sehr oft hier gewesen. Nicht täglich zwar, aber doch häufig genug, daß er sich bisweilen selbst gefragt hatte, ob sein Interesse an diesem verlassenen Grundstück mit der Nummer 333 noch normal war.
    Andere indes waren fest davon überzeugt, daß Darren Secada regelrecht besessen war von der fixen Idee, ein hier verborgenes Geheimnis lüften zu wollen. Und die meisten von ihnen waren sicher, daß es ein solches Geheimnis gar nicht gab .
    Darren zuckte die Schultern ob dieser Gedanken, während er seinen geländegängigen Rover durch die Sydneyer Innenstadt manövrierte und waghalsig auch kleinste Lücken im dichten Verkehr ausnutzte.
    Er hatte einen guten Grund, sich für das Haus zu interessieren. Schließlich war sein Vater dort dem Wahnsinn verfallen. Und Darren war zumindest von einem Punkt überzeugt: daß es ein Geheimnis in der Paddington Street gab! Daran ließen die Ergebnisse seiner zweijährigen Recherchen überhaupt keinen Zweifel. Darren hatte im Laufe dieser Zeit alles ausgegraben, was es über 333, Paddington Street zu wissen gab. Er hatte die städtischen Archive und Bibliotheken durchforstet, er hatte jede Zeile, die in den Zeitungen darüber geschrieben worden war, kopiert. Er hatte die Nachbarn aufgesucht und befragt, und er hatte Augenzeugen der damaligen Ereignisse um das Haus aufgespürt und ausgehorcht.
    Die Informationen füllten zwei ganze Aktenordner und Unmengen von Dateien auf der Festplatte seines Computers. Sie zeichneten zwar ein halbwegs klares Bild der damaligen Geschehnisse, die nur unter anderem zu der tragischen Veränderung seines Vaters geführt hatten. Über das auslösende Moment und die Ursache indes verrieten sie nichts.
    Aber Darren wollte nicht aufgeben, nicht ruhen, bevor er auch darüber alles in Erfahrung gebracht hatte! Und vielleicht würde es ja heute soweit sein .
    So oft er auch hiergewesen war, hatte er die Paddington Street stets ruhig und wie in einem allumfassenden Dornröschenschlaf vorgefunden.
    Heute nicht.
    Heute wimmelte die Straße von Menschen und Fahrzeugen!
    Darren mußte seinen Wagen stehenlassen, lange bevor er das einstige Anwesen 333 erreichte. Uniformierte Polizisten stoppten den Verkehr und ließen niemanden hindurch. Sein Dienstausweis machte für Darren den Weg frei.
    Er lief, dann rannte er. Vorbei an Schaulustigen, die es irgendwie geschafft hatten, durch die Polizeibarriere zu schlüpfen, und vorüber an Fernsehteams und Übertragungswagen.
    Darren schnappte Bruchstücke ihrer Live-Kommentare auf, ohne den Sinn zu verstehen. Was wohl daran lag, daß die Reporter selbst nicht recht wußten, worüber sie da eigentlich redeten.
    Unmittelbar vor der Nummer 333 war ein Durchkommen kaum mehr möglich. Die Polizeitruppen hatten sich entlang der Grundstücksgrenze massiert und einen regelrechten Wall aus Leibern darum gezogen. Abgehackte Funksprüche schwirrten krächzend wie erkältete Geister umher, flackerndes Rot- und Blaulicht lag wie farbiger Nebel über allem.
    Auch über dem Haus.
    *
    Darren Secada hatte sich unter Flüchen und mit Ellenbogen Bahn bis zur vordersten Reihe der Umstehenden gebrochen - und jetzt stand er reglos wie weiland Lots Weib, zur Salzsäule erstarrt.
    Das Grundstück 333, Paddington Street hatte sich ... verändert. Es stand nicht mehr leer. Ein Haus stand darauf; aber nicht irgendei-nes, sondern das Haus!
    Darren kannte es aufgrund Dutzender von Fotos, die er in den vergangenen zwei Jahren aufgetrieben und gesammelt hatte.
    Es bestand nicht der allergeringste Zweifel: Dieses Haus, das da vor ihm inmitten des Grundstücks 333 stand, war exakt das Haus, in dem sein Vater vor Jahren

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