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Der Durst der Toten

Der Durst der Toten

Titel: Der Durst der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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können. Aber auch ihm hatten sie nicht viel mehr verraten als seinem Lehrvater und väterlichen Freund. Trotzdem, die vagen Erkenntnisse waren für Darren ein weiteres Steinchen in einem Mosaik gewesen, das allerdings auch heute, nach zwei Jahren, noch lange nicht vollständig war und noch immer keinen erkennbaren Sinn ergab.
    Um so begieriger war er, weitere Puzzleteile in die Finger zu bekommen. Und Doc Hendriks schien eines zu haben!
    »Nun«, begann der pensionierte Pathologe, »ich weiß nicht, was es bedeutet - aber irgend etwas passiert dort in der Paddington Street. Es wird mittlerweile auf fast allen lokalen Fernsehkanälen gezeigt. Dadurch wurde ich auch darauf aufmerksam. Sie wissen ja, mein Junge, ich habe nicht mehr allzu viel zu tun, seit -«
    »Erasmus!« unterbrach ihn Darren fast barsch. »Was geht vor in der Paddington Street?«
    »Das Haus -«, setzte Dr. Hendriks an, nieste dann aber lautstark, anstatt den Satz zu beenden.
    »Das Haus?« echote Darren. »Welches Haus?«
    »Dreihundertdreiunddreißig, Paddington Street«, sagte Hendriks. »Es . es ist wieder da! Und dann auch wieder nicht .«
    »Was reden Sie da, Erasmus? Das macht doch keinen Sinn!«
    »Habe ich auch nicht behauptet«, erwiderte Dr. Hendriks, diesmal nicht nur seiner chronischen Erkältung wegen verschnupft.
    »Was ist mit diesem Haus?« hakte Darren beharrlich nach.
    »Es sieht aus, als stünde es wieder da - immer nur für ein paar Sekunden allerdings. Und dann verschwindet es wieder.« Hendriks klang beinahe trotzig und beleidigt wie ein Kind.
    »Das . das ist unmöglich«, meinte Darren verwirrt.
    »Fahren Sie hin und sehen Sie es sich an.«
    »Das tue ich auch.« Darren wollte den Hörer schon einhängen, riß ihn aber noch einmal zurück. »Und danke, Erasmus. War nicht so gemeint, okay?«
    »Schon gut, mein Junge. Ich weiß ja selbst, wie verrückt das klingt, aber ich -«
    Den Rest hörte Darren schon nicht mehr. Er schmetterte den Hörer in die Halterung. Just in dem Moment, da hinter ihm ein monotones, nervtötendes Fiepen laut wurde.
    »Darren!« rief Jimmy Potts aufgeregt. »Meine Fresse, das müssen Sie sehen! Kommen Sie her, schnell. Das glauben Sie nicht ...«
    »Jetzt nicht, Jimmy«, antwortete Secada. »Muß dringend weg.«
    »Nein, nicht!« Jimmys Stimme wurde lauter und schriller. »Schauen Sie sich das an! Ich pack's nicht ...!« Er deutete heftig auf den Plasmaschirm des Scanners und kiekste fassungslos und begeistert zugleich im höchsten Stimmbruchfalsett: »O Mann, das ist so schräg ...!«
    »Später, Jimmy!« Darren stürmte zur Tür.
    »Nein, nicht später - jetzt! Das müssen Sie sich ansehen, bevor Sie hier verduften!«
    »Schon gut.« Darren hob beschwichtigend die Hände. »Ich kapituliere.« Dann warf er einen Blick auf die Scannerauswertung, die schon Jimmy Potts aus der Fassung gebracht hatte.
    Und nun auch ihn.
    »Der Kasten spinnt!« Mehr fiel ihm nicht dazu ein. Für kurze Zeit vergaß er sogar die Sensation, von der Hendriks ihm berichtet hatte.
    »Leider nicht«, seufzte Jimmy. »Ich hab's schon überprüft - das Ding ist in Ordnung.«
    »Marvin Max Manson«, las Secada die ID-Daten, die der Computer ausgespuckt hatte, vom Schirm ab. »Ein verstorbener Medien-Tycoon, dessen Grab vor dreizehn Monaten, wenige Tage nach Mansons Bestattung, geschändet und dessen Leichnam daraus gestohlen wurde.«
    Er schlug mit der flachen Hand auf das Rechnergehäuse. »Wie kann dieses Mistding also behaupten, dieser Mann hier sei Marvin Max Manson! Keine Leiche nimmt sich mal eben für ein, zwei Jahre Urlaub vom Grab und sieht danach so aus wie am Tag ihres Ver-schwindens. Manson müßte als verschimmeltes Skelett vor uns liegen!« Er sah Jimmy an. »Check es noch mal durch, ja? Ich habe jetzt keine Zeit mehr! Du findest mich in der Paddington Street, falls heute Abend noch etwas sein sollte. Falls nicht, sehen wir uns morgen in alter Frische wieder. Okay?«
    Er ahnte nicht, wie sehr er sich irrte.
    In mehr als einem Punkt.
    »Okay«, seufzte Jimmy. »Bis morgen also, Chef.«
    Als Darren Secada den Raum verlassen hatte, ließ Jimmy das Diagnoseprogramm des Scanners noch einmal ablaufen - mit demselben Ergebnis. Also packte er zusammen.
    Er hatte sich in der Gegenwart von Toten noch nie unwohl gefühlt. Aber an diesem Abend war alles anders. Rasch, fast fluchtartig verließ er die Gerichtsmedizin. Und ging in die nächste Kneipe. Und kippte sich die Hucke voll.
    Aber das Rätsel um den geheimnisvollen Toten

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