Der Eden Effekt
Werkzeugkasten von der Ladefläche und ging auf Skip und Helmut zu.
»Sind Sie die Besitzer?«
Skip musterte den dürren Kerl von oben bis unten. Ja, genau so hatte er sich einen Techniker vorgestellt, den Langley ihm schicken würde. Es stimmte alles bis zu den müden blauen Augen nach dem langen Flug und dem zerzausten Haar.
Skip beugte sich zu ihm vor. »Könnte sein, dass der Ort schon verwanzt ist. Wir müssen davon ausgehen, dass hier die beste Technik eingesetzt wurde, die es derzeit gibt.«
Als sie das Haus betraten, sagte Helmut auf Deutsch: »Wir wollen Werkzeuge an der Wand befestigen. Darum müssen Sie aufpassen, wo Sie die Telefon- und Computerkabel verlegen. Wir haben keine Lust, in elektrische Leitungen zu bohren.«
»Kein Problem.« Für Skip hörte es sich so an, als würde der junge Mann perfekt Deutsch sprechen.
Der Techniker öffnete seinen Werkzeugkasten und nahm einen Metalldetektor heraus. Er begann an den Türen, ging langsam weiter und schaute dabei auf die Anzeige.
Skip stellte die Musik lauter und hoffte, dass sie jedes verdächtige Geräusch übertönte. Um in seiner Rolle als Mechaniker auch glaubwürdig zu erscheinen, ging er auf eine demolierte grüne Kawasaki ZX6R zu, nahm einen großen Schraubenschlüssel in die Hand und montierte die kaputte Verkleidung ab. Er schraubte gerade den Tank ab, als der Techniker in der Bürotür auftauchte und ihn zu sich winkte.
Skip nahm einen Lappen und warf Helmut, der mit der Reparatur einer KTM begonnen hatte, einen Blick zu. Gemeinsam gingen sie auf den Techniker zu.
»Was ist los?«, fragte Helmut auf Deutsch.
»Die Telefonleitungen kann ich verlegen, aber für die Computer brauchen wir eine USV-Leitung, falls der Strom mal ausfällt. Kommen Sie bitte mit zum Wagen, dann zeige ich Ihnen, was Sie dafür brauchen.«
Als sie die Werkstatt durchquerten, warfen Lars und Jürgen ihnen neugierige Blicke zu. Der Techniker öffnete die Hecktür und stieg auf die Ladefläche. »Kommen Sie rein. Hier ist Platz genug. Ich möchte Ihnen die Kataloge zeigen.«
Gefolgt von Helmut kletterte Skip in den Wagen. Jetzt wurde es doch ziemlich eng.
Der Techniker sah sie mit ernster Miene an. »Ihr Büro ist verwanzt. In der Werkstatt hab ich bis jetzt noch nichts gefunden, aber ich kann weder die Decke noch die Heizung überprüfen. Was Kameras anbetrifft, bin ich mir nicht sicher, doch als ich am Heizungsrohr im Büro vorbeigekommen bin, schlug der Detektor kurz an. Soll ich irgendetwas deaktivieren?«
»Nein«, erwiderte Skip erschöpft. »Das würde sie misstrauisch machen.«
»Vielleicht sollten wir eine Sekretärin einstellen«, meinte Helmut. »Dann sind sie abgelenkt.«
»Was ist mit unseren eigenen Überwachungsgeräten?«, fragte Skip.
Der Techniker schlug gegen den Werkzeugkasten, auf dem er saß. »Das Neueste vom Neuesten. Ich weiß nicht, wie Sie die Genehmigung für solche Geräte erhalten haben, aber Sie scheinen gute Beziehungen zu haben. Ich könnte das Zeug in ein paar Stunden eingebaut haben. Sie müssten cleverer sein als ich und bessere Geräte haben, um meine zu finden.«
»Und die Datenübertragung?«, fragte Helmut.
Der Techniker zeigte mit dem Finger nach oben. »Satellitenübertragung, direkte Sichtverbindung. Der Sender ist neu. Jede Überwachung vermindert den Datenfluss und informiert den Empfänger, dass jemand mithört.«
»Okay, machen Sie alles, was notwendig ist. Das Firmenschild kommt morgen früh. Wir befestigen es auf dem Dach. Dann haben Sie einen Grund, aufs Dach zu steigen und die Stromkabel zu verlegen.«
Der Techniker nickte. »Die anderen Sachen sind unterwegs. In zwei Tagen können Sie mit James Bond konkurrieren.«
»Danke, Q«, erwiderte Helmut trocken.
»Das gefällt mir«, sagte der Techniker erfreut. »Und da Sie mich irgendwie ansprechen müssen, können wir gerne dabei bleiben.«
Skip wandte sich an Helmut. »Wie weit ist das sichere Haus in München?«
»Fertig«, erwiderte er und warf Q einen Blick zu. »Wenn Sie Ihre Arbeit hier erledigt haben, könnten Sie doch mit nach München kommen. Ich zeige Ihnen, wo das Gebäude ist. Sie können sich dort wie zu Hause fühlen.«
Q grinste. »Ende der Woche haben wir auf dem ganzen Firmengelände Augen. Ich freue mich schon darauf.«
Skip rieb sich übers Kinn. »Ja, hoffen wir, wir haben eine Woche Zeit.«
Und hoffentlich kauft Kasperski uns die Tarnung ab, die wir für ihn aufgebaut haben.
Skip wartete, bis es dunkel war, bevor er seinen
Weitere Kostenlose Bücher